LIEST DU MIR WAS VOR? - Die ersten 10 Gute-Nacht-Geschichten. Mario Covi

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LIEST DU MIR WAS VOR? - Die ersten 10 Gute-Nacht-Geschichten - Mario Covi


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      Mario Covi, Hildun Covi

      LIEST DU MIR WAS VOR? - Die ersten 10 Gute-Nacht-Geschichten

      1. BUCH

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. BERTHOLD KANN ES NICHT LASSEN

       2. ERNA LANGWEILT SICH

       3. DAS TRAURIGE STINKTIER

       4. KEVIN UND DIE COMPUTER-DADDLER

       5. ANNABELLA UND GRABENHEINRICH

       6. DIE WUNDERLICHE FAMILIE SAURUS

       7. BERTHOLD ENTSCHULDIGT SICH

       8. JOE, DER BOOGIE-BÄR

       9. STUMMELNASE

       10. REGINAS NEUE REGENJACKE

       Anhang

       Impressum neobooks

      1. BERTHOLD KANN ES NICHT LASSEN

       Irgendwann hatte Berthold, der kleine Biber, entdeckt, wie kräftig seine Nagezähne waren. Seither raspelte er an jedem erreichbaren Zweig. Er konnte es einfach nicht lassen, und das war auch gut so. Doch Berthold wollte so stark wie Papa sein und richtige Bäume fällen.

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      „Riesenbäume, am liebsten Mammutbäume!“, gab Berthold vor seiner Schwester an. Die aber lachte ihn aus und neckte: „Da müsstest du ja ein Leben lang nagen und sägen und machen und tun, um so einen Riesen zu fällen!“

       Mama ermahnte Berthold: „Wir Biber fällen doch nur Laubbäume, damit wir die leckeren Blätter und Zweige erreichen. Und das Holz brauchen wir zum Bau unserer Dämme und Biberburgen.“

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       Berthold tat so, als würde er Mama zuhören. In Gedanken aber träumte er davon, wie er einen gigantischen Mammutbaum flach legte.

      Da mischte sich Papa ins Streitgespräch: „Junge, begreif doch endlich, wir fällen keine Bäume nur so zum Spaß. Und Nadelbäume schon gar nicht!“

      Berthold war kleinlaut geworden. Seine Schwester nutzte die Gelegenheit, um ihm rasch noch eins auszuwischen: „Übrigens sind Mammutbäume auch Nadelbäume!“

       Als die beiden wieder alleine waren, sagte er angeberisch: „Ich gehe jetzt in den Wald und fälle Bäume.“

      „So, so, Bäume“, sagte die Biberschwester schnippisch.

      Da wurde Berthold richtig wütend und schrie: „Ja, Bäume! Riesenbäume! Ich mach sie platt! Alle Bäume leg ich um! Den ganzen Wald mache ich flach!“

      Dann watschelte er zornig zum Seeufer und schwamm davon.

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       In einer Lichtung am See stand eine wackelige Holzhütte, in der ein alter Waldläufer lebte. Vor der Hütte des Mannes aber breitete eine schön gewachsene Birke ihre Äste aus. Bertholds Augen leuchteten, als er das hellgrüne Blattwerk erspähte, das da im sanften Wind raschelte. Er konnte es kaum erwarten, seine scharfen Zähne in das saftige Holz zu schlagen.

       Der kleine Biber merkte bald, welche Kraft es schon erforderte, so eine junge Birke, einen vergleichsweise kleinen Baum, umzusägen. Aber Biber sind hartnäckig, und irgendwann hatte es auch der kleine Berthold geschafft seinen ersten Baum zu fällen.

       Holzfäller und erfahrene Biber wissen, wie gefährlich ein umstürzender Baum ist. Der kleine Biber aber erkannte die drohende Gefahr zu spät. Mit Knirschen und Krachen und lautem Blätterrauschen sauste die Birke zu Boden und begrub Berthold unter sich!

       In der Hütte schlummerte der alte Waldläufer und träumte von einem rauschenden Wildwasserstrudel, in den er mit seinem Kanu hineingeraten war. Als das Rauschen mit einem Male verstummte schreckte er hoch.

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       „Was für ein beknackter Traum!“, brummte er und ärgerte sich, weil er am frühen Abend einfach so eingeschlafen war. Er hatte eigentlich noch so viel zu tun und schlurfte vor seine Hütte. Als er die umgestürzte Birke sah, schimpfte er: „Donnerknall und Büchsenschuss! Welcher Mistkerl hat mir meine schöne Birke flachgelegt?“

       Da hörte er aus dem Astgewirr ein Wimmern. Rasch eilte er näher und sah den kleinen Biber. „Hilfe!“, stöhnte Berthold, „Ich bin eingeklemmt!“

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      „Anfänger!“, knurrte der Waldläufer. Aber dann bekam er Mitleid mit dem kleinen Kerl und holte ihn behutsam unter der umgestürzten Birke hervor.

       Es hatte Berthold tüchtig erwischt. Ein paar derbe Schrammen, die konnte er noch ertragen, aber sein Schwanz war gebrochen. Der alte Waldläufer tröstete ihn: „Keine Bange mein Kleiner, das kriegen wir schon wieder hin.“

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       Und tatsächlich, der urige Hüttenbewohner kannte seine Waldläufertricks und verarztete den kleinen Biber fachgerecht. Um den gebrochenen Schwanz zu schienen, nahm er einfach eine Fliegenklatsche. „Ich hätte auch ‘n Kochlöffel nehmen können, aber den brauch ich noch. Die Fliegenpatsche sieht zwar bescheuert aus, hahaha, aber irgendwie auch wieder eindrucksvoll!“

      Daraufhin setzte er Berthold in sein Kanu und paddelte zur Biberburg, wo die Biberfamilie voller Angst und Sorge auf den verloren geglaubten kleinen Berthold wartete.

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      2. ERNA LANGWEILT SICH

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      Mama Bär saß in der gemütlichen Bärenstube und strickte. Das Bärenmädchen Erna hockte zu ihren Füßen und sagte: „Mama?“

      „Ja, mein Kind?“, antwortete Mama Bär.

      „Mir ist so langweilig“, stöhnte Erna.

      „Dann spiel doch ein wenig“, sagte Mama.

       „Aber was soll ich denn spielen?“, jammerte Erna. Mama schaute ihr Kind liebevoll an und schlug


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