Flarow, der Chief – Teil 1 – Maschinenassistent. Lothar Rüdiger
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Lothar Rüdiger
Flarow, der Chief – Teil 1 – Maschinenassistent
Ein Schiffsingenieur erzählt – Band 44 in der maritimen gelben Buchreihe
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort zu „Flarrow steigt auf“
Drei Jahre später – Tanker „CAPERATA“
Hinweis auf die Bände 45 und 46 der Trilogie
Maritime gelbe Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“
Vorwort des Herausgebers
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein Hotel für Fahrensleute mit zeitweilig 140 Betten. In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.
Im Februar 1992 begann ich, meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen, dem ersten Band meiner maritimen gelben Reihe „Zeitzeugen des Alltags“: Seemannsschicksale.
Insgesamt brachte ich bisher über 3.800 Exemplare davon an maritim interessierte Leser und erhielt etliche Zuschriften zu meinem Buch. Diese positiven Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage ermutigen mich, in weiteren Bänden noch mehr Menschen vorzustellen, die einige Wochen, Jahre oder ihr ganzes Leben der Seefahrt verschrieben haben. Diese Zeitzeugen-Buchreihe umfasst inzwischen zwei Dutzend maritime Bände.
In den Bänden 44 bis 46 können Sie wieder Erlebnisberichte, Erinnerungen und Reflexionen eines Seemanns in Romanform kennen lernen, der ab 1956, zunächst als Maschinen-Assistent auf einem Kombi-Logger von Rostock aus in Nord- und Ostsee fischte und später in großer Fahrt auf dem Atlantikliner „BERLIN“ nach Nordamerika und auf einem Tanker unterwegs war, sowie über seine Studienzeit in Flensburg. In diesem Band 44 lesen Sie zunächst seine Erlebnisse als Assi, in den Bänden 45 und 46 die Fortsetzung der Erzählungen des Autors mit weltweiten Reisen als Technischer Wachoffizier und als Chief.
Hamburg, im Februar 2010/2014 Jürgen Ruszkowski
Zum Geleit
Um wirklich leben zu können, muss ein Mensch Stürme kennen, er muss Ozeane als seine Heimat haben oder die Küste als sein zu Hause.
Er muss Dinge der Erde riechen, die Stimmen der lebendigen Schöpfung hören und die reiche Fülle von Erde und Meer fühlen. (James Michener)
FLARROW
Der Name Flarrow entstand auf einem Passagierschiff, das im Nordatlantik-Liniendienst eingesetzt war. Als nämlich der Erste Ingenieur nach seinem Assistenten mit den Worten „Wo ist der Fliegende Pfeil?“ rief, machte ein findiger Schmierer „Flying Arrow“ daraus.
Die übrigen Mitglieder der Vier-Acht-Wache, der englischen Sprache nicht so mächtig, verballhornten dann diesen Namen zu „Flarrow“.
Schon als Kind fand Flarrow nur einen Beruf erstrebenswert. Irgendwie zur See gehen, die großen Meere und die weite Welt sehen. Zunehmendes technisches Interesse präzisierte schon bald seinen Berufswunsch. Er wollte Schiffsingenieur werden. Und als die Zeit gekommen war, begann er damit, seinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.
Vorwort zu „Flarrow steigt auf“
Allgemeine Bemerkungen zur Hochseefischerei in der DDR (bis 1956)
Mit der Teilung Deutschlands bei Kriegsende 1945 gab es Hochseefischerei nur im westlichen Teil. Die Küstenfischerei in der Ostsee konnte den Bedarf der damaligen Ostzone und späteren DDR bei weitem nicht decken.
Importe aus Island, Skandinavien und im Rahmen des innerdeutschen Handels waren auf Dauer mit dem chronischen Devisenmangel der DDR unvereinbar. Fisch war daher dort Mangelware. Das erkannte sogar die sowjetische Besatzungsmacht, die zum Aufbau ihrer eigenen Fischerei auf den ostdeutschen Werften in Stralsund, Boizenburg und Rosslau ein Logger-Programm aufgelegt hatte, das im Rahmen der Reparationsleistungen von der DDR zu erfüllen war. Sie war bereit, aus dem „1.000–Logger-Programm“ 35 Schiffe abzuzweigen, die 1950/51 dem Fischkombinat Rostock zuliefen und die Hochseefischerei der DDR begründeten.
Bereits im November 1949 hatte der Rat der Stadt Rostock als endgültigen Standort des Hochseefischereibetriebes das Gelände der Heinkel AG in Rostock-Marienehe vorgeschlagen. Am 19. Juni 1950 löschten die Logger „HEINRICH MANN“ (ROS 101) und „ROSA LUXEMBURG“ (ROS 104) als erste in Rostock. Dieses Datum gilt als Gründungstag des Betriebes, der 1952 in VEB Fischkombinat Rostock umbenannt wurde.
Logger sind Fischereifahrzeuge, die mit Treibnetzen fischen. In der DDR bezeichnete man einen Schiffstyp als Logger, der für Treibnetzfang entwickelt worden war, aber auch für das Fischen mit Schleppnetzen benutzt werden konnte und deshalb auch „Kombilogger“ genannt wurde. Für die Fischerei mit Schleppnetzen war dieser Typ jedoch stark untermotorisiert.
Die Logger hatten folgende Auslegungsdaten:
Länge über alles 38,50 m
Reichweite 6.300 sm
Einsatzdauer bis zu 25 Tage
Besatzung 18 Personen
Antriebsleistung 300 PS
Geschwindigkeit