Die ersten drei Jahre Eurokrise. Arne Kuster

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Die ersten drei Jahre Eurokrise - Arne Kuster


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      Die ersten drei Jahre Eurokrise

      Gespiegelt durch 89 Blogbeiträge

      1. Auflage

      Arne Kuster

      published by: epubli GmbH, Berlin

       www.epubli.de

      © 2013 Arne Kuster

      ISBN: 978-3-8442-4837-1

      Inhaltsverzeichnis

       Was den Leser erwartet

       Ursachen und Ungleichgewichte

       Die Target-2-Salden

       Deutschland und der Euro

       Die Anleihekäufe der EZB

       Die Geld- und Zinspolitik der EZB

       Der Rettungsgalopp

       Euro-Rettungsschirme und Eurobonds

       Bankenrettungsschirme

       Der Zentralisierungswahn

       Schuldenschnitt und Vermögensabgabe

       Euroende- Warum?

       Euroende – Folgen und Vorgehensweise

      Seit etwa zweieinhalb Jahren betreibe ich das Blog Wirtschaftswurm. Der programmatische Untertitel des Blogs lautet: Nachrichten aus Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaften gründlich verdaut. Es war anfangs nicht so geplant, aber die politische Entwicklung in dieser Zeit brachte es mit sich, dass die Eurokrise das Hauptthema im Blog wurde. Die meisten Einträge zur Eurokrise findet ihr hier im Buch wieder.

      Warum sollte man nun ein Buch lesen, dessen einzelne Teile man auch im Internet finden kann? Oder anders gefragt, was ist der Mehrwert eines E-Books, das im Wesentlichen aus Blog-Artikeln besteht? Nun, zumindest im Falle dieses E-Books habe ich sechs Punkte gefunden:

      1 Alle meine wichtigen Artikel zum Thema sind in diesem E-Book zusammengefasst. Ein paar nicht mehr aktuelle Artikel habe ich dagegen weggelassen. So erleichtert dieses E-Book, das Wesentliche zu finden.

      2 Die Artikel sind im Gegensatz zum Blog thematisch in zwölf Kapiteln geordnet. Somit lassen sich besser Zusammenhänge erkennen und Entwicklungen nachverfolgen.

      3 Die Ein- und Überleitungen zu den einzelnen Artikeln habe ich neu geschrieben. Auch damit hoffe ich, die Zusammenhänge und Entwicklungen besser darzustellen. Man erkennt die Einfügungen an der kursiven Schrift.

      4 Wenn sich durch die Zusammenstellung der Einzelartikel inhaltliche Wiederholungen ergaben, habe ich diese gelöscht. Der Lesefluss wird damit interessanter.

      5 Wo sinnvoll, habe ich stilistische und inhaltliche Verbesserungen vorgenommen. Der Nutzen für euch versteht sich von selbst.

      6 Ein paar Artikel habe ich grundlegend aktualisiert. Die sind extra gekennzeichnet. Durch dieses E-Book können damit auch Stammleser meines Blogs ihr Wissen aktualisieren.

      Dieses E-Book hat natürlich auch einen Nachteil. Es kostet 2,99 €. Aber dieser Nachteil für euch ist mein Vorteil.

      Fangen wir damit an, Fakten über die Eurokrise zu sammeln und Wirkungszusammenhänge aufzudecken. Die Blogbeiträge, die ich für die ersten drei Kapitel dieses Buches gesammelt habe, sind dem gewidmet.

       Euro am Ende?

      26. November 2010

      „Game over für den Euro“, schreibt Thomas Strobl alias Weißgarnix in seinem Blog. Und ein bisschen wundern mich seine europessimistischen Töne schon. Denn schon häufig hat sich Strobl als Schuldenfetischist geoutet und daher dachte ich, er müsse sich gegenwärtig sehr wohl fühlen, verkündet Irland doch ein Rekorddefizit, während es immer unwahrscheinlicher wird, dass Portugal und Griechenland ihre Schulden spürbar abbauen.

      Tatsache ist allerdings, dass Länder wie Griechenland und Portugal gegenwärtig eine restriktive Fiskalpolitik betreiben/ betreiben müssen, die aktuell vielleicht in Deutschland angebracht ist, in diesen Ländern jedoch gar nicht zur wirtschaftlichen Lage passt. Das zeigen die Wirtschaftsprognosen des IWFs für die Euroländer 2010/11 in der nachfolgenden Tabelle. (Die fünf kleinen Euroländer habe ich weggelassen.)

      Auch im Jahr 12 des Euro bestehen schwerwiegende Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den einzelnen Staaten. So beträgt die Wachstumsdifferenz zwischen Deutschland und Griechenland 2010 voraussichtlich 7,3 Prozentpunkte. Griechenland müsste seine Währung unbedingt abwerten, um seine Wirtschaft anzukurbeln, Deutschland müsste seine aufwerten. Beides gleichzeitig geht jedoch bei einem einheitlichen Euro nicht.

      Mein Szenario ist, dass diese Wachstumsdifferenzen nicht nur vorübergehend sind, sondern über die nächsten zwei bis fünf Jahre bestehen bleiben. Eine solche Zerreißprobe wird der Euro nicht unbeschadet überstehen.

      Die Prognosen zeigen allerdings auch, dass Frankreich und Italien gut mithalten können. Insofern stimme ich Strobl nicht zu, wenn er glaubt, auch diese Länder werden aus dem Euro aussteigen. Selbst Irland könnte es packen. Immerhin sind die Aussichten für 2011 gut. Die irische Wirtschaft ist im Kern wettbewerbsfähig. Lediglich Griechenland, Portugal (für das die IWF-Prognosen meiner Meinung nach zu optimistisch sind) und wahrscheinlich Spanien werden ausscheiden oder herausgedrängt werden.

      Verlassen diese Mittelmeerländer die Eurozone, ist das nur zu ihrem eigenen Wohl. So können sie nicht nur abwerten und ihre Wirtschaft ankurbeln, sondern auch ihre Euroschulden in Weichwährungsschulden konvertieren. Die lassen sich dann bequem zurückzahlen, auch ohne restriktive Sparmaßnahmen.

      Schließlich ist auch Thomas Strobl „Weißgarnix“ kein Anhänger der These, dass alle Schulden unter allen Umständen bis auf den letzten Cent zurückgezahlt werden müssen, ja, er sieht das sogar als unmöglich an. Und da hat er recht.

       An den Wachstumszahlen zeigte sich, wie schnell die offizielle Eurorhetorik zusammenbricht, wenn man nur ein paar einfache Daten analysiert. Das gilt auch bei längeren Zeitreihen. So wird häufig behauptet, dank des Euros wächst Europa zusammen. Auch Angela Merkel sagte z.B. auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos, Europa wachse in der Krise zusammen


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