Mails und Nachrichten vom Kotzbrocken. Alina Frey

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      Alina Frey

      Mails und Nachrichten vom Kotzbrocken

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Mails und Nachrichten vom Kotzbrocken

       Ausspionieren?

       So eine Schandtat…

       Oh Müll lass nach….

       Müllkontrolle

       Schauspieler erster Klasse

       Eigenbedarf

       Wieder ein Rundschreiben

       Gerichtstermin

       Eigenbedarf Nr. 2

       Gerichtsverhandlung

       Die Abrechnung

       Die Frist läuft ab

       Impressum neobooks

      Mails und Nachrichten vom Kotzbrocken

      Die Mieter eines Achtfamilienhauses in einem kleinen beschaulichen Ort bei Siegburg hatten wirklich kein leichtes Leben. Der Verwalter Karl Ramlas war ein alter Knochen von 78 Jahren und machte den Mietern das Leben zur Hölle. Kontrollwahn pur…ehemalige DDR lässt grüßen! Seine sogenannten Rundschreiben bereitete ihnen so manche schlaflose Nacht. Doch was tun gegen so ein Ekelpaket? Manche von ihnen beugten sich seiner Diktatur, andere aber lehnten sich dagegen auf. Fragt sich nur, wer am Ende siegt. Lisa Wieland, eine junge Frau und ihr kleiner Sohn Rene, wohnten auf der Rückseite des Hauses…einer Souterrain-Wohnung. Neben ihnen eine ältere Dame im Rentenalter, Nina Brückner. Beide Frauen verstanden sich super. Lisa passte schon mal auf Ninas Katzen auf und Nina im Gegenzug auf Lisas Fische. Beide Wohnungen hatten eine Terrasse und eigentlich hätte das Leben so schön sein können, wäre da nicht Kotzbrocken Karl Ramlas. Er liebte es mit hinterhältiger Manier, die Mieter gegeneinander aufzuhetzen und zu intrigieren. An einem schönen, sonnigen Sommertag kam Lisa ziemlich erbost zu ihrer Nachbarin.

      Ausspionieren?

      „Was ist los, Kleene…Petersilie verhagelt?“ Nina lachte und zeigte auf einen Zettel in Lisas Hand: „Ein Liebesbrief?“ Lisa blähte ihre Backen auf und fluchte: „Da, sieh dir das mal an…der Knilch dreht jetzt wirklich am Rad!“ Hä? Nina wusste sofort wer mit „Knilch“ gemeint ist, nahm Lisa den Zettel aus der Hand und setzte sich. Sie konnte nicht glauben, was da stand. Kotzbrocken will im ganzen Haus Kameras aufstellen? Sein Kontrollzwang wird immer abstruser. Aber nicht mit uns Mister Kotzbrocken! „OK, Kleene…ich setze jetzt einen Brief auf mit allen Namen der Mieter im Haus. Wir sind einheitlich nicht damit einverstanden. Du gehst dann rund und holst bei allen Unterschriften ein, klar?“ Lisa nickte und beruhigte sich langsam wieder. „Stell dir nur vor, der will kontrollieren wer wann wen besucht. Demnächst schreib er uns noch vor, von wann bis wann wir duschen dürfen…der gehört wirklich in eine Klappsmühle!“ Nina rieb sich nachdenklich die Stirn: „Du kannst dir das nicht vorstellen, Lisa - es gab wirklich mal eine Zeit, da durfte am Abend ab 22 Uhr keiner mehr Besuch empfangen. Und übernachten durfte erst recht keiner! Aber die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei!“ „Ne, echt? Was für eine Zeit war das denn?“ „Ja, lang, lang ist es her!“ Nina fuhr ihren PC hoch und schrieb wie besprochen alle Mieter mit Namen auf einen Zettel und darunter den Vermerk, dass alle gegen den Einbau von Kameras sind. Zufrieden druckte sie das Schreiben aus und gab es Lisa. „So, gegen unseren Willen darf er das nicht und würde sich strafbar machen.“ Lisa nahm den Zettel und meinte nur: „Dann denkt er sich eine andere Gemeinheit aus!“ „Soll er doch, auch er darf sich nicht alles erlauben!“ Als Lisa wieder weg war, setzte Nina sich mit einer Tasse Kaffee auf das Sofa und dachte nach. Diese ewigen Gemeinheiten des Verwalters gingen ihr schon ganz gewaltig an die Nerven. Das ist reiner Psychoterror. Sich beim Vermieter, der in Bonn wohnte zu beschweren, war sinnlos. Der Verwalter war der Schwager von ihm und nicht kündbar – er hatte sämtliche Vollmachten. Ob der Vermieter eigentlich weiß was sein lieber Schwager hier so treibt? Sicher nicht, denn Kotzbrocken schirmte alles von ihm ab. Nina kraulte zärtlich den Bauch ihres Katers Mogli der selig und zufrieden schnurrte. Schon lange hätte sie sich eine andere Wohnung gesucht, aber für ihre Pussis war es hier einfach ideal. Weit ab vom Straßenverkehr und mit viel Grün. Dazu die große Terrasse auf denen sich ihre Stubentiger so gerne aufhielten und sichtlich wohlfühlten. Nein, warum ausziehen…sie alle taten nichts was ein Grund zur Kündigung wäre. „Na Mogli, wo steckt deine Minki wieder?“ Minki war eine kleine Wilde, die wohl ausgesetzt wurde und lange Zeit in einer Scheune lebte. Doch jetzt hat sie hier ein neues Zuhause gefunden, bei Mogli, den sie heiß und innig liebt. Mit der Post kam bereits der nächste Gruß vom Ekelpaket.

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