Gesammelte Erzählungen von Jakob Wassermann. Jakob Wassermann

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Gesammelte Erzählungen von Jakob Wassermann - Jakob Wassermann


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       Jakob Wassermann

      Gesammelte Erzählungen von Jakob Wassermann

      Books

      - Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -

       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-272-0840-1

      Inhaltsverzeichnis

       Schläfst du, Mutter?

       Die Schaffnerin

       Die Mächtigen

       Ruth

       Der niegeküßte Mund

       Treunitz und Aurora

       Hilperich

       Die Schwestern:

       Donna Johanna von Castilien

       Sara Malcolm

       Clarissa Mirabel

       Der goldene Spiegel:

       Franziska und die Freunde

       Was über den Spiegel beschlossen wurde

       Die Pest im Vintschgau

       Der Stationschef

       Geronimo de Aguilar

       Von Helden und ihrem Widerspiel

       Der Tempel von Apamea

       Die Gefangenen auf der Plassenburg

       Paterner

       Nimführ und Willenius

       Herr de Landa und Peter Hannibal Meier

       Begegnung

       Die Geschichte des Grafen Erdmann Promnitz

       Franziskas Erzählung

       Aurora

       Der Affe und der Spiegel

       Faustina

       Der Mann von vierzig Jahren

       Der unbekannte Gast

       Adam Urbas

       Golowin

       Lukardis

       Ungnad

       Jost

       Oberlins drei Stufen

       Sturreganz

       Der Aufruhr um den Junker Ernst

       Der Geist des Pilgers:

       Das Gold von Caxamalca

       Witberg

       Selbstbetrachtungen

       Olivia oder Die unsichtbare Lampe

       Sabbatai Zewi

      Schläfst du, Mutter?

       Inhaltsverzeichnis

       I.

       II.

       III.

       IV.

       V.

      I.

       Inhaltsverzeichnis

       Peter Vogelsang Geht auf den Grillenfang, Hat eine lange Nase Und Ohren wie ein Hase

      Ich lasse sie schreien, die Knirpse, dachte Peter und schritt würdevoll seine Straße fürbaß. Das Spottgedicht stammte vom Herrn Lehrer selbst, aber Peter war fest überzeugt davon, daß ihn diese »Kinderei« gleichgültig lasse. Wenn er in den Zwischenpausen träumerisch, fast tiefsinnig im Schulhof stand, hinten am Zaun, wo man auf den Fluß hinabsehen konnte, der so ruhig und so klar vorbeiströmte, oder wenn er abseits von dem Knäuel der Aufgeregten mit nachdenklich verschränkten Armen dastand, mußte ihn oft die spöttische Mahnung des Lehrers aus seinem Sinnen wecken. Aber Peter lächelte nur, und dieses Lächeln war nicht ohne eine gewisse Geringschätzung; denn er war bei seinen neun Jahren schon ein beachtenswerter Philosoph, der über den lieben Gott bereits sein ganz bestimmtes Urteil hatte.

      Es war ein Mittwoch-Nachmittag und er ging spazieren. Er trug einen dünnen Spazierstock aus Weichselrohr, die Mutter hatte ihn gestern erst gekauft, und damit hieb er fortwährend auf die Einfassung des Trottoirs los, gerade als könne er sich damit von einer Summe innerer Zweifel befreien. Am Lilienplatz ertönten die Schmiedehämmer und das war ein heller, fast klagender Laut. Peter blieb stehen, denn diese Töne fesselten ihn sehr. Klang es nicht, wie wenn die alten und berühmten Recken mit ihren Schwertern aufeinander loshieben? Wahrlich, wenn man die Augen schloß, so konnte man glauben, Laurin kämpfe in vollem Gewaffen mit Dietrich von Bern. Dann sah er noch zu, wie einem Pferd die Hufeisen erneuert wurden,


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