DreamLust | 12 Erotische Stories. Kira Page

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DreamLust | 12 Erotische Stories - Kira Page


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      DreamLust | 12 Erotische Stories

      von Kira Page

      Originalausgabe

      © 2017 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © arturkurjan @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862775897

      www.blue-panther-books.de

       Nur für eine Nacht

      Es ist merkwürdig ... Ich kann mich nicht mehr richtig daran erinnern, warum ich John mitgenommen habe, was ich mir dabei gedacht habe, ob ich mir überhaupt etwas dabei gedacht habe. Auch wie er eingestiegen ist, weiß ich nicht mehr richtig. In meiner Erinnerung sitzt er einfach neben mir und wir unterhalten uns. Ich erzähle ihm, wie ich ein paar Tage in Neuengland herumgetrampt bin, als ich ungefähr in seinem Alter war.

      John ist ambitionierter. Er will per Anhalter einmal quer durch die Staaten, sagt er. In New York ist er gestartet. Ungefähr die halbe Strecke hat er inzwischen geschafft. Er fragt mich, wohin ich unterwegs bin. Ich berichte ihm von meiner panischen Flugangst, die mich zwingt, sämtliche Reisen mit dem Auto zu unternehmen.

      Und dann passiert es. Ohne besonderen Grund. Ohne besonderen Anlass. Einfach so. Als wären wir die engsten Vertrauten, fange ich an, John mein Herz auszuschütten. Ich erzähle ihm, dass ich für ein paar Wochen zu meiner Schwester fahre, um den Kopf frei zu kriegen. Ich rede von meiner Scheidung, die ich vor genau zwei Tagen hinter mich gebracht habe. Ich vertraue ihm an, dass ich seit Wochen nicht mehr richtig schlafen kann, dass ich wieder angefangen habe zu rauchen, dass ich mich so leer und ausgelaugt fühle wie noch nie meinem Leben.

      Die persönlichsten Worte fließen wie von selbst aus meinem Mund. Währenddessen rauscht draußen die Landschaft vorbei und John sitzt ruhig und aufmerksam da und hört zu. Das ist das Erste, woran ich mich erinnere.

      ***

      Irgendwann wird es dunkel und wir halten an einem kleinen Motel mit Diner. John besteht darauf, mich einzuladen. Erst will ich nicht, aber dann gebe ich nach. Wir gönnen uns Kaffee und Apfelkuchen. Unser Gespräch hat inzwischen eine Wendung genommen. Wir reden über undramatische, harmlose Dinge.

      John gibt ein paar Anekdoten von seiner Reise zum Besten. Er ist ein wirklich guter Erzähler. Ich höre ihm gern zu. Er berichtet von einem komischen Kauz, der ihn ein paar Meilen mitgenommen hat. Der Kauz sei der festen Überzeugung gewesen, er könne Stimmen von Geistern auf Tonband aufnehmen. Er spielte John während ihrer Fahrt sogar einige seiner Aufnahmen vor. Es sei aber nur Rauschen zu hören gewesen, sagt John. Wir lachen.

      Als er für uns noch ein Stück Kuchen bestellt, spricht uns eine alte Dame vom Nebentisch an. Sie fragt uns nach einem Museum in irgendeiner Kleinstadt in der Nähe, von der weder John noch ich jemals gehört haben. Wir können ihr nicht weiterhelfen. Dann fragt sie mich, wohin ich denn mit meinem Sohn unterwegs sei. Sie hält mich tatsächlich für Johns Mutter. Ich ringe mir ein Lachen ab und kläre das Missverständnis auf. Sie entschuldigt sich, trink ihren Kaffee aus und geht.

      Als sie weg ist, steht auch John auf, sagt, dass er gleich wieder da sei, und verschwindet.

      Ich schaue aus dem Fenster, auf die Lichter der Autos, die vorbeifließen. Meine Augen fühlen sich fest und müde an. Mein Kopf ist vollkommen leer.

      John kommt und kommt nicht wieder. Ich denke, dass er vielleicht eine andere Mitfahrgelegenheit gefunden hat, verwerfe den Gedanken aber gleich wieder, weil sein Rucksack noch in meinem Wagen liegt. Trotzdem rechne ich fest damit, dass sich unsere Wege hier im Diner trennen werden.

      Dann ist John wieder da. Entgegen meiner Erwartung fragt er mich, ob ich noch etwas essen möchte, was ich nicht will, und fasst mich bei der Hand. Seine Berührung erschreckt mich. Ich schaffe es nicht, darüber nachzudenken.

      Wir gehen zurück zum Wagen, aber nicht, um einzusteigen. John sagt, ich solle meine Sachen aus dem Kofferraum holen. Er habe uns im Motel eingecheckt.

      Ich protestiere. Ich will in Bewegung bleiben und nicht allein in einem Zimmer sein – und schon gar nicht in einem, das mir ein trampender Student bezahlt. John sagt, dass ich mich verhört habe: Er hat uns ein Zimmer gebucht. Eins. Er nimmt seinen Rucksack, drückt mir meine Tasche in die Hand und führt mich zum Zimmer Nummer 15.

      Als die Tür hinter uns ins Schloss fällt, lässt John seinen Rucksack zu Boden gleiten und packt mich. Er drückt mich an sich und lässt mich seine Erektion spüren. Mir wird sofort schwindelig von dem Gefühl, und ein Haufen Zahlen schwirrt durch meinen Kopf. Ich überlege, wie viele Stunden ich nicht mehr geduscht habe und gleichzeitig, wie viele Jahre mich und John trennen. Sind es zwanzig – oder vielleicht ein paar mehr? Ich muss doppelt so alt sein wie er.

      Er haucht einen Kuss auf meine Lippen und sagt, dass er mit mir schlafen will. Bevor ich irgendetwas entgegnen kann, küsst er mich ein zweites Mal. Er will, dass ich mein Make-up loswerde.

      »Bitte«, flüstert er.

      Als ich »Okay« sage, lässt John mich los und sieht mir dabei zu, wie ich mit meiner Handtasche ins Badezimmer wanke.

      Ich stelle mich vor den Spiegel, sehe mich an und frage mich, was hier eigentlich los ist. Mein Atem geht schwer. Plötzlich sehe ich, wie John hinter mir auftaucht. Er ist vollkommen nackt. Das Bild seines Körpers wischt all meine Gedanken beiseite. Irgendetwas in mir will mich davon abhalten, seinen Penis anzuschauen, aber ich tue es trotzdem. Ich starre ihn regelrecht an – wie eine Idiotin. In meinem Kopf rauscht es.

      John stellt sich dicht hinter mich. Seine Hand gleitet auf meinen Po. Er bittet mich noch einmal darum, mein Make-up abzuschminken.

      Willenlos fange ich damit an. Meine Hände zittern entsetzlich dabei. John beobachtet jede meiner Bewegungen, während er meinen Po streichelt.

      Als ich mein Make-up los bin, drückt er sich fest an mich und sagt, dass ich wunderschön sei. Meine Kehle schnürt sich zu. Ich bringe kein Wort heraus. Dann lässt er mich im Spiegel beobachten, wie er meinen Körper umarmt, um meine Bluse aufzuknöpfen. Für jeden Knopf, den er öffnet, gibt er mir einen Kuss auf den Nacken. Die Kussgeräusche kommen mir merkwürdig laut vor. Mein ganzer Kopf ist voll damit und mein Körper fängt zu pumpen an. Ich spüre, wie meine Brüste fest und warm werden. Sein bloßer Penis reibt sich an meinem Rücken.

      Ich sehe sein Gesicht im Spiegel, während er meinen BH löst. Es sieht jung aus – furchtbar jung neben mir. Einen Augenblick habe ich das Gefühl, gegen all das protestieren zu müssen – John zurückweisen zu müssen. Aber dann sehe ich seine Augen. Sie blicken streng und voller Lust, und nehmen mir den Willen zu protestieren.

      Er zieht mich ein wenig zurück. Jetzt kann ich im Spiegel sehen, wie seine Hand von meinen Brüsten bis zu meinem Schoß streicht. John öffnet den Kopf an meiner Jeans und zieht den Reißverschluss auf. Dann gleitet seine Hand in meine Hose. Sie wandert in meinen Slip und legt sich auf mein Geschlecht. Der Schweiß bricht mir aus – und nicht nur der Schweiß! Durch die Berührung seiner Hand fange ich zu fließen an.

      Johns Hand und seine Augen erforschen mich. Seine Finger streicheln meine Klitoris und fahren vorsichtig zwischen meine Schamlippen. Welche seiner Berührungen mich besonders erregen, liest er an meinen Augen und meinem Atem ab, die er konzentriert im Spiegel beobachtet. Als er sein Glied noch fester gegen mich drückt, stöhne ich auf.

      Er kniet hinter meinem Rücken nieder und zieht mir die Schuhe und die Socken aus, dann meine Hose und den Slip. Ich fühle mich völlig entblößt und sehe im Spiegel, wie John auf meine Scham schaut und zärtlich darüber streicht. Er erhebt sich. Seine Hände greifen mich an der Hüfte und schieben mich aus dem Bad. Bei jedem Schritt, den ich gehe, spüre ich, wie zittrig und schwach ich geworden bin.

      John legt mich sanft auf dem großen Bett ab. Ich sehe, wie er nach mir auf das Bett steigt und ein paar zarte Küsse auf meine Oberschenkel haucht. Dann senkt sich sein Kopf mit den kurzen braunen Haaren zwischen meine Schenkel. Seine Hand legt sich auf


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