WellSex | Erotische Geschichte. Lucy Palmer

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WellSex | Erotische Geschichte - Lucy Palmer


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      Impressum:

      WellSex | Erotische Geschichte

      von Lucy Palmer

      Lucy Palmer, die auch unter den Pseudonymen Inka Loreen Minden, Mona Hanke und Ariana Adaire schreibt, ist eine bekannte Autorin erotischer Literatur. Von ihr sind bereits über 50 Bücher, 9 Hörbücher, mehrere Übersetzungen und zahlreiche E-Books erschienen, die regelmäßig unter den Online-Jahresbestsellern zu finden sind.Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Romantische Erotik – gepaart mit Liebe und Leidenschaft – findet sich in all ihren Storys, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.Lucy Palmer liebt es, ihre Leser in andere Welten zu entführen, in denen es immer ein Happy End gibt.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2012 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: RollingEarth @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862771066

      www.blue-panther-books.de

       WellSex von Lucy Palmer

      Madison saß missmutig in ihrem gemütlichen Sessel, ihr Smartphone in der Hand, und sah sich auf der Website von »Rent-a-Man« um. Sie brauchte mal wieder einen Mann für »gewisse Stunden« und hatte mit diesem Service schon gute Erfahrungen gemacht, auch wenn es nicht genau das war, was Madison wollte. Eine feste Beziehung wäre ihr Traum, aber woher die Zeit nehmen, nach Mr Right zu suchen? Sie lebte in einer hektischen Welt, in der nur noch Qualität, Produktivität und Erfolg zählten.

      »Wie fantastisch muss es zu Großmutters Zeiten gewesen sein«, murmelte sie und seufzte. Die Menschen hatten sich nach der Arbeit oder am Wochenende getroffen, um ins Kino zu gehen oder Bowling zu spielen.

      Eine Arbeitskollegin hatte Madison die Adresse eines Luxushotels gegeben, wo ganz besondere Dienste angeboten wurden. Ob sie das mal ausprobieren sollte?

      Madison drückte ihren Zeigefinger auf den Bildschirm des Smartphones und die Benutzeroberfläche baute sich sofort auf. Nach einem weiteren Tipp auf »Notizen« leuchtete ihr eine Adresse entgegen, die Madison gleich in den Browser eingab. Es öffnete sich eine ansprechende Seite mit dem Namen »Wellsex«. Sie zeigte ein wunderschönes historisches Gebäude, das mit seinen spitzen Rundtürmen und den hohen Bogenfenstern wie ein Märchenschloss aussah. Das Chateau lag mitten in einem weitläufigen Park; im Hintergrund wuchsen Wacholder und Kiefern, wie es typisch für die Rocky Mountains war.

      »Wow, so viel Natur!« Madisons Begeisterung steigerte sich. Schnell überflog sie das Intro: Sie wollen raus aus dem Alltag, ein Abenteuer nach Ihren Vorstellungen erleben und sich mal so richtig verwöhnen lassen? Dann sind Sie bei uns richtig. Chateau Belleville erfüllt Ihre geheimsten Wünsche und lässt Ihre dunkelsten Sehnsüchte wahr werden. Sie allein bestimmen die Regeln! Melden Sie sich noch heute an und betreten Sie das Reich der Sinne ...

      Warum nicht statt Wellness einmal »Wellsex« buchen, hatte ihre Kollegin Carol gemeint, die von diesem Angebot ganz begeistert war und es schon öfter genutzt hatte.

      Madisons Zeigefinger zuckte auf dem Eingabefeld, bevor sie sich überwand, es anzutippen. Sie wurde auf eine andere Seite weitergeleitet, wo sie anonym einen Fragebogen ausfüllen konnte. Erst am Ende musste der Kunde die Anmeldung bestätigen, also konnte sie sich das Angebot in Ruhe ansehen.

      Die Eingangsfragen waren noch recht harmlos. Das Programm wollte wissen, ob sie männlich oder weiblich war, ihr Alter, das Gewicht und sogar ihre Schuhgröße.

      Sind Sie lieber der dominante oder eher der passive Part?

      Sie tippte passiv an.

      Wollen Sie gequält oder ausgepeitscht werden?

      Madison sog die Luft ein. »Bloß nicht!«, stieß sie aus und drückte auf Nein. Keine SM-Spielchen!

      Wünschen Sie Analsex?

      »Nein!« Madison konnte auch dieser Praktik nichts abgewinnen.

      Es folgten unzählige weitere Fragen über ihre Vorlieben, mit wie vielen Partnern sie Sex haben wollte, wie viele davon männlich oder weiblich sein sollten. Madison entschied sich für zwei Männer und eine Frau. Sie hatte es noch nie mit einer Frau gemacht, daher war Madison ein wenig neugierig.

      Wollen Sie Geräte benutzen?

      Madison wählte eine Session in der Liebesschaukel. Allerdings wollte sie darin festgebunden werden, sodass sie selbst der passive Part war und sich die anderen an ihr bedienen mussten.

      Allein bei diesem Gedanken spürte sie ein Prickeln in ihrem Schoß. Wenn sie sich vorstellte, wie sie mit gespreizten Beinen in der Schaukel hing und die Männer konnten sie nach Belieben befingern und stoßen ... Das war schon immer eine geheime Fantasie von ihr gewesen.

      Wünschen Sie einen Abholservice?

      Madison bejahte. Wenn sie sich schon ein so teures Vergnügen gönnte, dann wollte sie auch das volle Programm. Sie buchte noch eine Massage dazu und eine Übernachtung in der Luxus-Suite.

      Bei der Höhe der Summe wurden ihre Augen groß. »Für den Preis erwarte ich aber ein paar extrem leckere Männer«, sagte sie. »Und den Orgasmus meines Lebens!«

      Da die Ära des Bargeldes schon ein paar Jahre zurücklag, musste sich Madison unbedingt noch eine dieser altmodischen Geldkarten besorgen, auf der keine persönlichen Daten von ihr gespeichert waren. Denn mit ihrem Daumenabdruck oder ihrer Kreditkarte wollte sie auf keinen Fall bezahlen. Es schmerzte sie, dass ein ganzes Monatsgehalt für das Angebot draufging, und sie hoffte, dass es das auch wert war.

      Wir garantieren Ihnen völlige Anonymität und Diskretion, hieß es, als Madison mit wild klopfendem Herzen die Buchung bestätigte.

      Vielen Dank, dass Sie sich für das Angebot von »Wellsex« entschieden haben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen sinnliche Stunden in unserem Chateau.

      ***

       WellSex von Lucy Palmer

      Ein bisschen mulmig war Madison schon zumute, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Eine weiße Limousine wartete bereits vor ihrem Haus. Der junge Chauffeur lud ihr Gepäck ein und öffnete ihr die hintere Tür. Beinahe erwartete Madison einen halbnackten Gigolo, aber der Rücksitz war leer. Sie hatte extra keinen Begleiter für die Fahrt dazugebucht, denn sie wollte sich Schritt für Schritt auf diesen außergewöhnlichen Urlaub einstimmen.

      Das luxuriöse Auto glitt fast geräuschlos durch den Vormittagsverkehr in Richtung Berge. Madison war schon ewig nicht mehr in den Rockys gewesen und sie freute sich schon sehr auf diese reizvolle Landschaft.

      Als sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, konnte Madison schon die schneebedeckten Bergspitzen der Rocky Mountains sehen. Leise Musik lullte sie von allen Seiten ein und nahm ihr ein wenig die Nervosität. In der Limousine gab es eine Minibar, an der sich Madison bedienen durfte. Sie hatte sich für einen Prosecco entschieden, an dem sie immer wieder nippte, während sie aus dem Fenster schaute.

      Auf einem kleinen Bildschirm, der an der Mittelkonsole angebracht war, lief ein Werbefilm über das »Chateau Belleville«. Er zeigte eine große Empfangshalle, marmorne Bäder und verschiedene »Spielzimmer«. Alles sah sehr edel und wahnsinnig teuer aus. Das Hotel hatte keine Kosten gescheut, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Halbnackte Hostessen bedienten Singlemänner, während sich die Damen einen persönlichen Diener aussuchen konnten, der ihnen für die Dauer des Urlaubs zur alleinigen Verfügung stand.

      Aber das Chateau bot auch ein aufregendes Wochenende für Pärchen an, die wieder Schwung in ihre Beziehung bringen wollten. Bei »Wellsex« konnte tatsächlich jeder seine Fantasien verwirklichen.

      Nach dreistündiger Fahrt bog die Limousine in einen großen Hof ein. Als Madison ausstieg und auf den knirschenden Kies trat, sah sie vor sich das märchenhafte Hotel. Tief atmete sie die frische Bergluft


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