Süchtig Nach Blut. Amy Blankenship

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Süchtig Nach Blut - Amy Blankenship


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      Süchtig Nach Blut

      Blutsbündnis-Serie Buch 11

      Amy Blankenship, RK Melton

      Translated by Martina Hillbrand

      Copyright © 2012 Amy Blankenship

      Zweite Auflage herausgegeben von Amy Blankenship

      Ins Deutsche übersetzt von Martina Hillbrand

      Alle Rechte vorbehalten.

      Kapitel 1

      Toya ging am Dach von Kyokos Haus in die Knie, als der Blick seiner goldenen Augen über das kleine Häuschen in ihrem Garten strich, wo die Jungfernstatue versteckt war. Es waren schon einige Jahre vergangen, seit er durch das Portal gekommen und sie in dieser Welt gefunden hatte, aber er erinnerte sich noch an jedes Detail, als wäre es gestern passiert.

      Ein weiches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er daran dachte, wie sie in das eiskalte Wasser gesprungen war, um ihm zu helfen… der kleine Dummkopf konnte nicht einmal schwimmen und es war ihr egal.

      Seine Gedanken verfinsterten sich, als er an all die Male dachte, wo er sie in den verschiedenen Welten getroffen hatte. Egal in welcher Dimension, Kyoko zögerte nie, wenn es darum ging, sich selbst zu opfern, um jemanden zu retten, den sie liebte. Toyas Lippen wurden schmal. Er hoffte, dass er diese Angewohnheit ändern, oder ihren Dickkopf an sich ketten konnte, damit er sie diesmal beschützen konnte.

      Toya drehte den Kopf leicht und starrte wütend auf den großen Teich im hinteren Teil des Anwesens. Er hoffte wirklich, dass sie seinen Rat ernst genommen und schwimmen gelernt hatte. Er hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie in jener Nacht fast ertrunken wäre, und wenn er sie wiederfinden würde, dann würde er ihr deshalb auf jeden Fall die Leviten lesen.

      Wenn er sie finden würde… Toyas Gesicht wurde weicher, denn er wusste schon, wieso sie nicht dagewesen war, und auf ihn gewartet hatte, als er mit seinen Brüdern angekommen war. Die Beschützer-Brüder waren schon zu dem Schluss gekommen, dass Kyoko sich nicht an ihre Beschützer erinnern konnte, nachdem sie ihn damals nicht erkannt hatte. Es war normal, dass sie sich nicht erinnerte, denn in jeder Dimension, in der sie sie fanden, hatte sie immer nur die Erinnerungen an das Leben, das sie gerade lebte und nur an diese Dimension.

      Normalerweise wirkte diese Dimensions-Amnesie auch bei den Beschützern… auch bei ihm. Er wusste nicht, wie oft er Kyoko zum ersten Mal getroffen hatte, aber in dieser Welt war es anders. Das Herz der Zeit hatte ihn mit einem Geschenk und einem Fluch hierhergeschickt. Dieses Mal erinnerten sich er und seine Brüder an alles von ihr… sogar an die Tatsache, dass sie alle in sie verliebt waren, und in anderen Welten schon gegeneinander um sie gekämpft hatten.

      Seine Brust verengte sich schmerzhaft bei einer Erinnerung, von der er sich wünschte, dass er sie nicht hätte. Er konnte noch immer den Schrecken fühlen, der durch ihn geschossen war, als Kyoko in seinen Armen gestorben war, wie ihrer beider Körper sich zusammen bewegten, als sie beide von einem tödlichen Speer aufgespießt worden waren, der eigentlich nur für ihn bestimmt gewesen war. Sie hatte versucht, ihn vor Hyakuhei zu retten… und sie hatte ihn gerettet. Toya blinzelte, als eine einzelne Träne über seine Wange rollte, und er schob die Erinnerung wütend von sich.

      Verdammt, sogar Hyakuhei erinnerte sich an alles, was scheinbar ihr Vorteil war, angesichts der Tatsache, dass er sie nicht sofort angegriffen hatte, als er sie erblickt hatte. Andererseits… war er auch nicht wirklich freundlich gewesen. Sie hatten schon entschieden, dass sie ihm diesmal einfach aus dem Weg gehen und sich nicht gegen ihn wenden wollten.

      Hyakuhei war nicht bei ihnen gewesen, als sie den Dämonen durch den Spalt gefolgt waren, also hatten sie keine Ahnung, woher er gekommen war, und das bereitete ihnen einige Sorgen. Bisher schien es, als würde er einfach nur die Splitter von dem Kristall sammeln, den Kyoko offensichtlich zerbrochen hatte… wieder. Es war nicht Kyokos Schuld… sie konnte nicht aus ihren vergangenen Fehlern lernen, wenn sie sich nicht daran erinnern durfte, dass sie sie gemacht hatte. Er vergab ihr, wusste, dass, wenn sie den Kristall nicht zerbrochen hätte, die Beschützer nicht in diese Welt gerufen worden wären, um sie zu finden.

      Toyas Lippen verzogen sich leicht, als er die bekannte Anziehungskraft eines der Splitter von genau diesem Kristall in der Nähe fühlte. Der Schützende Herzkristall war unglaublich mächtig und jeder noch so kleine Splitter trug in sich einen Teil dieser Macht. Alle Menschen oder Dämonen, die ein Stück davon in die Finger bekommen konnten, bekamen einen mächtigen Energieschub und wie das Schicksal es so wollte, wirkten diese Dinger auf Dämonen ungefähr so anziehend, wie Honig auf Fliegen.

      Nur weil der Kristall hier in LA aufgetaucht war, gaben sich so viele paranormale Kreaturen in der Stadt ein Stelldichein. Alles, was nicht menschlich war, fühlte sich zu dieser Stadt hingezogen, auch wenn sie keine Ahnung hatten, wieso.

      Während er sich nach dem Kristall umsah, den er fühlte, streifte Toyas Blick langsam über die Häuser, die den Schrein umgaben, und erblickte schließlich jemanden, der aus einem verdunkelten Fenster aus dem Nachbarhaus schaute. Er stand auf und starrte wütend auf die Silhouette, die ihn beobachtete, dann hob er eine Augenbraue, als die schattenhafte Gestalt plötzlich unter dem Fenstersims verschwand.

      Toya grinste. Es wurde auch Zeit, dass er ein wenig Spaß hatte. Prompt versteckte er sich, gerade als der Mann genug Mut fasste, um noch einmal nachzusehen.

      Tasuki atmete tief ein, hielt seine Pistole noch immer wie einen Schild vor sich. Das war der Mann, der bei Kyoko gewesen war, in jener Nacht, als sie verschwunden war… er war sich dessen absolut sicher. Was machte er da draußen auf Kyokos Dach? Tasuki schob seinen Brustkorb überzeugt nach vor und richtete sich auf. Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, und nachdem er ein Polizist war, hatte er jedes Recht, nachzusehen.

      Nachdem er sichergestellt hatte, dass seine Berretta voll geladen war, löste Tasuki die Sicherung und ging zur Haustür hinaus. Es war nicht das erste Mal, dass er das Nachbargrundstück betrat, seit Kyoko vor zehn Jahren verschwunden war, aber es war das erste Mal, dass er jemand anders als die Leute von der Firma, die mit der Pflege des Gartens beauftragt worden war, sah.

      Das erste Mal, als er einen von ihnen mit ihren Rasenmähern gesehen hatte, hatte er ihn zur Rede gestellt, aber hatte nur herausgefunden, dass sie einen anonymen Auftrag bekommen hatten. Als er versucht hatte, diesem Hinweis zu folgen, war er auch nicht weitergekommen, denn das Geld landete einfach einmal im Jahr im Postfach der Firma und wurde immer in bar bezahlt.

      Auf dem Weg über den stark ausgetretenen Pfad zwischen den beiden Häusern blieb Tasuki plötzlich stehen, als er die Erinnerungen an Kyoko und Tama nicht mehr zurückhalten konnte. Wenn dieser verdammte, sogenannte ‚Engel‘ nicht gewesen wäre, den Kyoko in jener Nacht getroffen hatte, dann wäre sie nicht weggegangen… dessen war er sich sicher. Tasuki schämte sich nicht, es zuzugeben… er hasste den Mann dafür, dass er ihm Kyoko weggenommen hatte, aber wenn er jetzt zurück war, dann bestand die Chance, dass auch Kyoko wieder in der Nähe war.

      Nachdem er in der direkten Umgebung niemanden fand, schlich Tasuki zur Rückseite des Hauses, wo die Statue in dem kleinen Schreinhaus eingeschlossen war. Lautlos bog er um die Hausecke und zuckte dann zusammen, als er genau den Mann sah, an den er gedacht hatte, wie er direkt vor dem Häuschen stand… und die verdammten Türen standen weit offen.

      Nachdem er ihn als Kind nur aus größerer Entfernung gesehen hatte, betrachtete Tasuki den Mann diesmal genau, sodass er sich an jedes Detail erinnern würde. Sein langes, schwarzes Haar war durchzogen von dicken, silbernen Strähnen und er kleidete sich ebenso merkwürdig, wie die meisten Leute, die beim TEP arbeiteten. Er schaute nicht normal aus, aber er hatte garantiert keine Flügel, also verwarf Tasuki Kyokos Engel-Idee schnell wieder.

      „KEINE BEWEGUNG“, rief Tasuki und trat aus den Schatten, während er mit seiner Pistole genau auf das Herz des Mannes zielte.

      Toyas Grinsen wurde breiter, als er sich langsam umdrehte, um den Mann böse anzustarren, der nur glaubte, dass er sich unbemerkt angeschlichen hatte. Sein scharfer Blick wurde schnell verärgert, als er ein Gesicht aus der Vergangenheit erblickte. Scheiß Tasuki… er hätte wissen sollen, dass der Mensch hier irgendwo sein würde. Toya


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