Digitale Medizin. Группа авторов
Читать онлайн книгу.alt=""/>sich verändernde deutlichere Anforderungen der Patienten an Versorgung und Service (die alten Zeiten, in denen Patienten einfach nur „irgendwie“ behandelt werden wollen – es sei denn, sie sind deutlich aufgeklärt und sehr aktiv [und können dies auch, also ausgenommen sind Notfallsituationen] – nähern sich dem Ende. Leider nicht nur durch mehr transparente und gute Information des datensouveränen Patienten, sondern auch durch viele Desinformationen [Fake News], die nicht orientieren, sondern gefährden. So wächst der nachvollziehbare Anspruch von Patienten, eine bezahlbare, verfügbare, transparente, sichere, menschliche und angenehme Versorgung zu erhalten. Und diejenigen Institutionen [das gilt auch, abgesehen von regulativen Hürden, für internationale Tech-Companies], die dies alles bieten, werden das Rennen machen. Auf den Patientennutzen kommt es in Zukunft zentral an)
Für Niedergelassene sieht diese offene Liste ähnlich herausfordernd aus,
Anders als im vielzitierten Dänemark mit Sundhed.dk, eine elektronische Patientenakte seit 2003, haben Ärzte in der Fläche in Deutschland mit einer wie auch in Krankenhäusern nie dagewesenen Transformation zu tun. Wenn Ärzte Apps verschreiben, Telemedizin Hausbesuche einfacher macht (auch, weil jene gar wegfallen können), Videosprechstunden zum digitalen Praxisalltag werden und die digitale Kooperation mit fachärztlichen Kollegen kein aufwendiger Akt mehr ist – klingt das durchaus nach einer positiven Perspektive für Patienten. Herausgefordert sind aber zunächst auch die Niedergelassenen, die keine entsprechende Ressourcenstruktur haben wie zumindest viele Kliniken.
Auch für die Hilfsmittelindustrie, Apotheken, die forschenden Pharmaunternehmer, die eHealth-Start-Ups, die NPO/NGOs und viele mehr gilt es, sich in diese Umbrüche produktiv einzubringen. Die Wissenschaft hat dabei eine besondere Rolle inne. In Universitätsklinika (34 in Deutschland aktuell) ist die Verbindung von Forschung, Ausbildung und Versorgung Konzept. Aber auch die weiteren Krankenhäuser, MVZ, Niedergelassenen etc. sind auf Forschung angewiesen und suchen nach machbaren Zugängen in Integrationsperspektiven. Die Fachgesellschaften werden die digitale Entwicklung mitzugestalten haben, Silodenken ist weder technologisch noch soziologisch ein Erfolgsmodell.
„Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern.“ heißt es in „ 1 SGB V Solidarität und Eigenverantwortung“ im Sozialgesetzbuch (SGB V) Fünftes Buch Gesetzliche Krankenversicherung (2019 letzte Änderung). Die Rolle der GKV aber auch PKV wird in der digitalen Zukunftsmedizin in Teilen neu zu denken sein, wobei die Pflichtversicherung wie auch das Sachleistungsprinzip und die solidarische Grundausrichtung in Wettbewerb zu privatwirtschaftlichen Modellen treten werden, welche, anders als in der Vergangenheit, im Wege der digitalen Transformation einen schnelleren, höheren Patientennutzen generieren könnten. Das ökonomische Prinzip bringt Segen wo es Verschwendung vermeidet, denn ein im System versackter Euro kann keinem Patienten oder den Mitarbeitenden mehr helfen. Dort aber, wo es hypertrophiert zum ersten Prinzip ist Vorsicht geboten. Denn sachlogisch ist es dies nicht, zumal würde dann aus jeder Knappheit jede beliebe Maßnahme heraus aus legitim genannt werden dürfen – was offenkundig unsinnig wäre.
Digitale Medizin kann und sollte zusammenfassend mit Blick auf Chancen, Herausforderungen (s. Abb. 1) und Lösungskorridore