Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher


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      Inhalt

       Leseprobe

       Lass meine Träume wahr werden

       Rosen und Tränen

       Lauf nicht deinem Glück davon

       Lissi, bleib bei uns!

       Das Liebespfand

       Franzi geht aufs Ganze

       Und ich lieb dich doch

       Mit dir durch dick und dünn

       Bis wir uns einmal Wiedersehen ...

       Lisa im Glück

      Leseprobe:

      Ein Lord für alle Fälle

      Lord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«

Der Bergpfarrer – Staffel 15 –
Lass meine Träume wahr werden

      »… dem Herrn Staatsanwalt ist es also nicht gelungen, Herrn Brunner eine Mitschuld an dem Unfall eindeutig nachzuweisen. Im Gegenteil, das Gutachten des Sachverständigen und die Zeugenaussagen sprechen dagegen. Ich beantrage daher für meinen Mandanten Freispruch in allen Punkten. Vielen Dank.«

      Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen nahm Alexandra Sommer Platz und ignorierte das säuerliche Gesicht des Staatsanwalts auf der anderen Seite.

      Hubert Brunner, ihr Mandant, war angeklagt, einen Verkehrsunfall verursacht zu haben, bei dem gottlob zwar niemand verletzt worden, aber ein Sachschaden von etlichen tausend Euro entstanden war.

      Nach dem Plädoyer zog sich das Gericht zur Beratung zurück und verkündete zehn Minuten später das Urteil – Freispruch.

      Während der Richter die Begründung vorlas, schaute Alexan­dra zur spärlich besetzten Zuschauerbank hinüber. Elke winkte ihr lächelnd zu, und die junge Rechtsanwältin grüßte mit einem kaum merklichen Kopfnicken zurück.

      Nach der Urteilsverkündung bedankte sich Hubert Brunner bei ihr.

      »Wegen der Kosten brauchen S’ sich keine Gedanken zu machen«, sagte die Anwältin. »Die trägt die Staatskasse.«

      Ihr Mandant verabschiedete sich erleichtert, und Alexandra legte ihre Robe ab.

      »Du warst brillant!«

      Elke war herübergekommen und umarmte sie.

      »Gehen wir was essen?«

      Die Anwältin sah auf die Uhr.

      »Gerne«, sagte sie und nickte ihrer Freundin lächelnd zu. »Der nächste Termin ist erst heut nachmittag.«

      Die beiden Frauen verließen das Gerichtsgebäude und traten hinaus auf die Straße. Herrlicher Sonnenschein lag über der bayerischen Landeshauptstadt; seit Tagen hatte er nicht mehr geregnet.

      Sie gingen in ein italienisches Restaurant, das Alexandra öfter aufsuchte, wenn sie bei Gericht zu tun hatte. Zwar herrschte um die Mittagszeit großer Andrang, aber Franco, der gutaussehende Besitzer, hielt für die Rechtsanwältin immer einen Tisch frei. Seit Alexandra ihn einmal erfolgreich verteidigt hatte, war er nicht nur äußerst hilfsbereit, nein, Franco lag ihr zu Füßen…

      »Ich nehme den Salat von der Mittagskarte«, sagte sie zu dem Kellner.

      Elke entschloß sich ebenfalls dazu. Der Salat war auf großen Tellern angerichtet, er bestand aus Radicchio, Fenchel und gebratener Entenleber, und war mit einem leckeren Balsamico-Essig und Olivenöl angemacht. Ein Glas Weiß­wein und etwas Brot rundeten das Mahl ab.

      »Und, bist du schon aufgeregt?« erkundigte sich die Freundin, während sie den Salat genossen.

      Alexandra lächelte.

      »Nicht mehr und nicht weniger als vor einem Prozeß«, antwortete sie.

      Elke hätte beinahe das Besteck fallengelassen. »Also hör mal!« empörte sie sich. »Hier geht’s ja wohl um ein bissel mehr, als um einen Prozeß vor Gericht. Immerhin bist du im Begriff, vor den Traualtar zu treten. Das kann man doch net miteinander vergleichen!«

      »Natürlich, du hast recht«, räumte die junge Anwältin ein. »Ich hab’ auch nur einen Scherz gemacht. Natürlich bin ich aufgeregt. Schließlich ist es ja ein Schritt, der viele Veränderungen mit sich bringt.«

      »Gott sei Dank«, stieß Elke Holtmann aus. »Ich dachte für einen Moment wirklich, du würdest das alles auf die leichte Schulter nehmen.«

      Alexandra Sommer nahm ihr Weinglas und drehte es in den Händen.

      Sie war sechsundzwanzig Jahre alt und von schlanker Gestalt. Das anmutige Gesicht wurde von dunklen, schulterlangen Haaren umrahmt, die braunen Augen konnten träumerisch oder streng blicken – je nach Stimmungslage. Seit zwei Jahren arbeitete sie als Sozius in einer alteingesessenen Münchner Anwaltskanzlei und seit einem Dreivierteljahr war sie mit Dr. ­Adrian Heller verlobt – zumindest inoffiziell, denn eine öffentliche Feier mit Verlobungsanzeige und Ring hatte es nie gegeben.

      »Das sind doch nur Äußerlichkeiten«, hatte Adrian gesagt, als sie ihn darauf ansprach.

      Der Chefarzt einer Privatklinik war von dem Vorschlag, ihre Verlobung öffentlich bekannt zu machen, nicht begeistert gewesen, und so hatte Alexandra nicht weiter darauf gedrungen.

      »Nein, auf die leichte Schulter nehme ich es gewiß net«, erwiderte sie. »Ich habe es wirklich gut überlegt und hoffe, daß es kein Fehler ist…«

      Elke blickte sie wie erstarrt an.

      »Du hast Zweifel?« fragte sie.

      Alexandra trank einen Schluck Wein, ehe sie achselzuckend antwortete.

      »Ob


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