Führungsinstinkt. Anke van Beekhuis
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Anke van Beekhuis Marco Seltenreich
Führungsinstinkt
Warum Führungserfolg auch Bauchsache ist
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-95623-980-9
Lektorat: Christiane Martin, Köln | www.wortfuchs.de
Umschlaggestaltung: Martin Zech, Bremen | www.martinzech.de
Autorenfotos: Niklas Schnaubelt und Carmen Ferner
Satz und Layout: Lohse Design, Heppenheim | www.lohse-design.de
© 2020 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
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Inhalt
Oben, unten und all das Dazwischen – ein instinktives Vorwort
1 Bei sich bleiben – wahre Leader glauben nicht alles, was andere sagen
Was Menschen zu Leadern und Leader zu Menschen macht
Die Unternehmenskultur als natürliche Umgebung für Wachstum
Aus dem Bauch heraus führen – Instinkte als verlässlicher und trügerischer Kompass
Aufwachen und aufmachen – Antworten und Lösungen in sich selbst finden
2 Sich und andere kennen – Leader wissen, was Sache ist
Selbsterkenntnis als solides Fundament – nur wer sich selbst kennt, kann andere aufrichtig führen
Ehrlichkeit zu sich selbst als Schlüssel zum Erfolg bei anderen – Grenzen und Möglichkeiten erkennen
Empathie öffnet Türen – was Einzelne bewegt, bringt alle weiter
Wo stehe ich eigentlich – die eigene Rolle im großen Ganzen erkennen
Das eigene Tempo finden – schneller ist nicht immer erfolgreicher
Unterm Strich steht das Ergebnis – Teams auch ohne großen Druck fest zusammenschweißen
3 Mit dem eigenen Spielraum vertraut machen – Leader kennen das Spielfeld und die Regeln
Stärken und Schwächen – das Ergebnis zählt
Alle ins Boot holen – nur wer niemanden zurücklässt, kommt wirklich ans Ziel
Die Magie der aktiven Klarheit – Führung ohne Kommunikation bleibt ungehört
Rollenklarheit als Hilfsmittel –gleichzeitig Agilität und Ruhe kreieren
Reibungswärme hält wach – über gesunde Spannung in Teams
4 Konsequent sein – Leader haben die nötige Geduld, um langfristig erfolgreich zu sein
Der Langstreckenlauf der Führung – warum Ausdauerathleten weiter kommen als Sprinter
Sich zeigen – warum es so wichtig ist, als Führungskraft authentisch zu sein
Flexibilität und das Wellenreiten – Agilität und Innovationskraft im Alltag erhalten
Nie enden – erfolgreich bleiben und immer besser werden
Quellenverzeichnis
Die Autorin und der Autor
Oben, unten und all das Dazwischen – ein instinktives Vorwort
Wir kennen es alle – das berühmte Podest, auf dem jene platziert sind, die andere Menschen anweisen, lenken, motivieren und leiten. Je nach Lebensphase und -situation hat jeder von uns schon einmal emporgeblickt und sich – mehr oder minder bereitwillig – von jenen führen lassen, die »da oben« das Sagen hatten: Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, Experten, Mentoren, Politiker, Vorbilder, Ikonen, Legenden. Und wir tun es noch immer – sogar dann, wenn wir in die berufliche Situation gekommen sind, selbst Führungsverantwortung inne zu haben.
Menschen blicken gerne empor – auch wenn viele insgeheim davon träumen, sich »von niemand mehr etwas sagen zu lassen« oder »ihr eigener Boss zu sein«. Und doch bleibt es bei vielen bei diesem Wunsch bzw. einem Platz in der zweiten Reihe oder einer Position fernab vom Scheinwerferlicht – und das ist gut so. Ein Stamm mit lauter Häuptlingen wäre nicht erfolgreich.
Das menschliche Zusammenleben und Zusammenarbeiten beruhte im Laufe der letzten Jahrtausende durchwegs auf klaren Hierarchiestrukturen. In diesem Gefüge haben Hunderte Generationen Erfahrungen gesammelt und wurden dabei von zahlreichen Gesetzmäßigkeiten geprägt. Unzählige Mythen und Heldenepen basieren auf starken Führungspersönlichkeiten, die inmitten von Widrigkeiten klaren Kopf bewahrt haben und mit Mut und Zielstrebigkeit den Weg zum Erfolg gesehen und beschritten haben. Gleichzeitig ist die Geschichte voll von Anführern, die tief gefallen sind. Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Wunsch, endlich das Sagen zu haben, und dann aber auch der nötigen Größe, das nötige Wissen und den nötigen Mut zu haben, auch tatsächlich das Richtige zu sagen (und das Richtige zu tun).
Die Frage, wer das Zeug zur Führungspersönlichkeit hat, begleitet die Menschheit also durch ihre gesamte Geschichte – mit durchaus extremen und gegensätzlichen Versuchen einer Antwort und einer Erkenntnis: Bei all den vielschichtigen Situationen, Konstellationen, Gegebenheiten und wechselnden Entwicklungen benötigt eine glaubwürdige Führungspersönlichkeit das Gespür, in jeder Situation das Richtige für den Erfolg zu tun, und den Mut, auf dieses Bauchgefühl zu hören. Wir haben dieses Talent unter dem Begriff »Führungsinstinkt« zusammengefasst. Und wie Sie sich vorstellen können, liegen dahinter noch eine Reihe zahlloser weiterer Eigenschaften, Erfahrungen, Erkenntnisse und Ehrenrunden, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten auf fundierte und unterhaltsame Art und Weise näherbringen möchten.
Mit einem Irrglauben wollen wir jedoch gleich zu Beginn aufräumen: Ein guter Instinkt ist keine gottgegebene Gabe, sondern will erarbeitet, geschärft und immer wieder unter Beweis gestellt werden. Wie man an vielen aktuellen Beispielen sieht, haben moderne Helden kein lebenslanges Monopol auf Status, Image und Erfolg mehr. Erfolgreich zu bleiben ist ein genauso großes Stück Arbeit wie erfolgreich zu werden. Das wird in der heutigen Zeit, in der Erfolg im Erreichen eines gewissen Status gesehen wird, oft vergessen. Gerade in puncto Glaubwürdigkeit, Auftreten und Charisma brauchen Führungskräfte heute nicht nur einen langen Atem, sondern auch eine klare Alternative zu heißer Luft – auch (oder besser gerade) weil die Hierarchiestrukturen immer flacher werden. Wer in dieser neuen Führungslandschaft nicht aus eigenem Antrieb Schwung generieren kann, rollt ziemlich schnell im Flachen aus.
Das Zeitalter der gefürchteten Bosse, die sich im argumentativen Notfall hinter ihrem Ruf als Choleriker verstecken können, nähert sich genauso dem Ende wie männerdominierte Machtstrukturen oder mit eiserner Hand geführte Regellabyrinthe. Dafür sorgen einerseits das Internet mit seiner