Ein CallGirl packt aus | Erotische Geschichten. Simona Wiles

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Ein CallGirl packt aus | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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      Impressum:

      Ein CallGirl packt aus | Erotische Geschichten

      von Simona Wiles

      Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

      Lektorat: Jasmin Ferber

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © DenisProduction.com @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783966418058

      www.blue-panther-books.de

       Das strippende Callgirl

      Eines schönen Dezembertages erhielt ich eine Buchung der Callgirl-Agentur, die sehr interessant für mich klang. Es handelte sich um die Weihnachtsfeier einer renommierten Firma namens ›TechnikFreak‹. Sofort stellte ich mir all die unschuldigen, unsicheren Nerds mit Hornbrille vor, die zu vernaschen waren. Mir lief bereits das Wasser im Mund zusammen, doch vorsichtshalber fragte ich nach, ob ich richtig verstanden hatte.

      »Ich soll in einen Strip-Klub gehen und mit den Stripperinnen dort eine Show aufführen?«

      »Richtig. Der Klub heißt ›Erogenia‹ und liegt in der Millerstraße, er ist gar nicht zu verfehlen. Außer Ihnen kommt noch Ihre Kollegin Xeni.«

      Das freute mich, denn Xeni und ich waren befreundet und hatten bereits mehrere gemeinsame Einsätze hinter uns. Was mich erstaunte, war jedoch der Umstand, dass die TechnikFreaks zusätzlich zu den angestellten Stripperinnen Frauen von außerhalb engagierten. Ich befürchtete Konsequenzen in Form von Eifersüchteleien und Zickentum seitens der Erogenia-Frauen. Aber die Agenturmitarbeiterin klärte mich auf: »Die Firma will einen bestimmten Typ Frau haben: üppig gebaut, viele Rundungen, Schmollmund. Und davon hat der Strip-Klub nur fünf anzubieten, also kamen sie auf die Idee, bei uns nachzufragen. Xenia Roberts und Sie passen zu den Wünschen der Kunden.«

      Das klang logisch. Ich ließ mir die exakte Adresse und Uhrzeit der Veranstaltung geben, fragte nach eventuellen Besonderheiten, die ich wissen sollte und ob ich in einem bestimmten Dress aufkreuzen solle.

      »Irgendetwas Weihnachtliches, das schnell ausgezogen werden kann. Das ist alles, was ich habe, Frau Faber«, erklärte die Mitarbeiterin bedauernd. »Es klang so, als sollten Sie und Frau Roberts einen Strip hinlegen.«

      »Okay, ich denke, das kriegen wir hin.« Auch wenn ich das noch nie gemacht hatte, vertraute ich auf unsere Professionalität. Ich verabschiedete mich und beendete das Gespräch. Die Veranstaltung würde am nächsten Tag stattfinden, also hatte ich noch etwas Zeit, um meinen Kleiderschrank zu durchforsten und ein paar Moves zu üben.

      ***

      Am nächsten Abend kam ich pünktlich bei dem Strip-Klub an. Ich sah an der Fassade des Gebäudes hinauf. Von außen war außer dem Schild ›Erogenia‹ kein Hinweis zu erkennen, was sich im Inneren verbarg. Ich klingelte und wurde von einem muskelbepackten Türsteher eingelassen, der mir und meinem ›Gepäck‹ den Weg zu den Umkleiden wies. Bevor die Gäste kamen, wollte ich mich umsehen, um ein Gefühl für den Einsatz zu bekommen; das mache ich immer so, wenn es möglich ist.

      Die Umkleide war ein winziger Raum mit Schminkspiegel und ausreichend Licht. Ich legte meine Tasche und den Kleidersack ab, den ich mitgebracht hatte und unter dem sich mein Kostüm befand. Dann sah ich mich auf der Bühne um, spähte in den dunklen Zuschauerraum und entdeckte, dass er in einzelne runde Nischen mit gepolsterten Bänken unterteilt war, mit einer dichten Trennwand zwischen jeder Einheit. Vor jeder runden Bank stand ein winziger Tisch für Getränke und Knabbereien, der jedoch verschoben werden und Platz machen konnte für das, was auch immer die Gäste in diesen Separees anstellten. Der Raum war groß genug für mindestens fünfzig Gäste und bot dennoch eine intime Atmosphäre, die hauptsächlich durch geschickt platziertes Licht hervorgerufen wurde.

      Ich fragte eine hübsche Rothaarige, die vorbeikam, ob sie bei dem Event später dabei sei. Sie nickte und begrüßte mich.

      »Ich bin Valerie. Du musst eine der Auswärtigen sein«, lächelte sie mich freundlich an. Ich stellte mich vor, erklärte, dass noch eine Kollegin von mir kommen würde, und fragte nach den Lichtverhältnissen während der Veranstaltung, nach Besonderheiten wie Auf- und Abgang und verwickelte sie in ein Gespräch, in dem sie mir einige wertvolle Informationen mitteilte.

      Demnach klang die Firma TechnikFreak zwar dem Namen nach wie eine Truppe voller verrückter Nerds mit Pickeln, Hornbrille und ungewaschener Haare, die ein Start-up-Unternehmen war und noch nicht lange auf dem Markt. Doch in Wirklichkeit handelte es sich um eine Firma mit ausgezeichnetem Ruf, distinguierten Herren – »Der eine Typ, der da gewesen ist, sah richtig lecker aus«, versicherte Valerie – und viel Geld. Das mussten sie meiner Meinung auch haben, wenn sie außer der Location die Mitarbeiter und zusätzliche Leute wie Xeni und mich engagierten. Valerie erklärte mir auch, dass der Zuschauerraum während des Events schwach beleuchtet sein würde, sodass die Tänzerinnen persönlicher rüberkamen, wenn sie Blicke auffingen und die Kunden anlächelten. Das klang alles ziemlich gut, und ich war vorerst beruhigt. Mir fehlte nur noch Xeni, um mit ihr ein paar Dinge abzusprechen.

      ***

      Xeni tauchte etwa eine Viertelstunde vor den Kunden auf und hetzte zu den Umkleiden, strahlte mich freudig im Vorbeilaufen an und verschwand hinter der Tür. Ich hob eine Augenbraue und folgte ihr.

      »Hey, Süße, wie steht’s? Tut mir leid, dass ich so spät erst auftauche, aber ich hatte noch einen Kunden und kam nicht früher weg!«, sprudelte es aus ihr heraus, während sie sich umzog. Ich bewunderte ihren schönen Körper – die schweren Brüste, den flachen Bauch, die ausladenden Hüften und die langen Beine. Sie passte definitiv zu den Ansprüchen der Kunden, auf die ich inzwischen sehr gespannt war. Xeni schlüpfte in ein waghalsiges Outfit mit glitzernden Pailletten in Silber, rot gesäumten Rändern und Fellbesatz an den Ärmeln und am Kragen. Es handelte sich um einen Silberbody mit passendem Jäckchen, darunter trug sie sexy Netzstrümpfe mit Haltern und Strapsen sowie mörderische Stilettos. Meine Jimmy Choos waren nicht ganz so hoch, weil ich mich sonst kaum auf den Beinen halten können würde, doch Xeni schaffte es, in diesen High Heels einen sexy Tanz aufs Parkett zu legen, ohne zu wanken.

      Ich selbst trug außer den Jimmys ebenfalls silberne Netzstrümpfe, jedoch halterlos, dazu ein winziges grünes Röckchen, das glatt als breiter Gürtel durchgehen konnte und ein durchsichtiges rotes Oberteil mit tiefem Ausschnitt und langen Ärmeln. Eine passende grüne Weste mit Pelzbesatz um den Kragen herum vervollständigte mein Outfit. Xeni und ich passten nicht unbedingt perfekt vom Aussehen her zusammen, doch sobald wir uns dieses Zeug vom Leib gerissen hatten, würde mit Sicherheit niemand darauf achten.

      Wir hörten Stimmengewirr aus dem Zuschauerraum, und während Xeni sich schminkte, ging ich nach vorne und lugte durch den Vorhangspalt auf der Bühne.

      Valerie und eine andere Frau mit kurzen, schwarzen Haaren begrüßten vier Männer, boten ihnen Champagner an und stellten ein paar Snacks auf die kleinen Tische in den Nischen. Die beiden Frauen trugen bereits ein glitzerndes Outfit, das ihre üppigen Brüste betonte und ihre langen Beine zur Geltung brachte. Hinter mir räusperte sich jemand, ich drehte mich um und stand einer blonden Frau gegenüber, die mir förmlich die Hand gab und mich mit ernstem Gesicht ansah.

      »Ich bin Nena.«

      »Anna. In der Umkleide ist meine Kollegin Xeni.«

      »Schön. Und danke, dass ihr uns verstärkt.« Sie musterte mich anerkennend.


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