Durchs Feuer hindurch. Richard Böck
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Durchs Feuer hindurch
EIN LUTHER-ROMAN
Zu diesem Buch
Martin Luther (1483–1546) war wohl einer der mutigsten Menschen seiner Zeit. Er prangerte das feudale Leben etlicher Kirchenfürsten an; er kritisierte die Praxis der Kirche, Geld für Sündenvergebung zu nehmen. Anstatt den Menschen ständig ihre Sünden vor Augen zu halten und ihnen mit Hölle und Fegefeuer zu drohen, so Luther, sollte die Kirche mehr von der Liebe Gottes sprechen - der Liebe, die zur Vergebung bereit ist.
Einen der Höhepunkte seines Lebens bildete der Reichstag in Worms. Dort musste sich der für Rom unbedeutende Mönch vor dem Kaiser und den mächtigsten deutschen Fürsten für seine Kritik verantworten. Von ihm wurde ein kleines Wort verlangt: Revoco - ich widerrufe. Er wusste, dass ihm bei Weigerung des Widerrufs der Scheiterhaufen drohte. In lebendiger Sprache und mit Rücksicht auf die historischen Tatsachen erzählt der Roman, was dort in Worms und in der Folge davon geschah.
Richard Böck schildert das spannende Leben und den Kampf Martin Luthers. Sein Roman, der auch die Hintergründe der Machtspiele in den höchsten Kreisen der damaligen Kirche aufzeigt, ist eine wahre Leselust.
Zum Autor
Richard Böck, Jahrgang 1956, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Nähe von St. Gallen. Er ist seit 25 Jahren als Diakon in der evangelisch-reformierten Kirche tätig. In den ersten Jahren aktiv in der Jugendarbeit, widmet er sich heute den Erwachsenen und der älteren Generation.
Seine Arbeit hat ihn dazu geführt, sich mit Themen zu beschäftigen, die er in der Folge schriftstellerisch verarbeitet.
Kontakt: [email protected]
Bisherige Publikationen:
Träume in stiller Zeit – Advents- und Weihnachtsgeschichten.Thur-Verlag, CH-Jonschwil, 2005
Roland beim Schönheitswettbewerb – Ein Bilderbuch für Kinder. Verlag Adonia, CH-Brittnau, 2007
Roland und der Fiesling – Ein Bilderbuch für Kinder. Verlag Adonia, CH-Brittnau, 2010
Hast du dir das so gedacht, Jakobus? Ein Pilgerbericht über den Jakobsweg in Spanien. Verlag Traveldiary, Hamburg, 2010
Impressum
Dieses Buch als E-Book: ISBN 978-3-943362-24-4
Dieses Buch in gedruckter Form:
ISBN 978-3-943362-22-0, Bestell-Nummer 588 842
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar
Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson
Umschlagbilder: LianeM, manfredxy/Shutterstock.com
Satz und Herstellung: Edition Wortschatz
© 2015 Richard Böck
Edition Wortschatz im Neufeld Verlag Schwarzenfeld
Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Autors
Inhalt
Zu diesem Buch
Zum Autor
Impressum
1. Todesangst
2. Schwer wie Blei
3. Verzweiflung
4. Abschied
5. Konfrontation
6. Wo bist du, Gott?
7. Berufung
8. Am Rande der Zivilisation
9. So unheilig heilig
10. Sobald das Geld im Kasten klingt …
11. … die Seele aus dem Fegefeuer springt
12. 31. Oktober 1517
13. Macht, Geld und Feigheit
14. Kritisches Denken nicht erwünscht
15. Die historische Chance des Papstes … bleibt ungenutzt
16. Cajetan wütet – Martin kann sein Leben retten
17. Widerrufe! – Nein!
18. Den Hals aus der Schlinge
19. Roms Ärger – Friedrichs Freude
20. Martin will Wittenberg verlassen, doch …
21. Im Machtzentrum Roms: Der Papst und sein Kardinal
22. Ins Feuer mit ihm
23. Trügerische Stille
24. Duell mit Hinterlist
25. Geld regiert die Welt
26. Androhung der Exkommunikation
27. Durchs Feuer hindurch
28. Der Überfall
29. Meilenstein der Weltliteratur
30. Die ersten »Lutheraner« werden als Ketzer verbrannt
31. Verwüstung und Zerstörung
32. Müntzer hetzt die Bauern auf
33. Martins Geschenk an das Volk
34. Die Frucht der bösen Saat
35. Sehnsucht nach Freiheit
36. Heringsduft und Freiheit
37. Katharina
38. Hochzeit unter Dach und Fach
39. Cajetans Kampf gegen Luther und sein Ärger über Leo X.
40. Das erste evangelische Pfarrhaus
41. Augsburg und ein kleiner Sieg
42. Ein großer Schritt für die evangelische Kirche
43. Besuch aus Rom
44. Martins Abschied
Zeittafel
1.
Todesangst
Der Überfall kam aus dem Nichts. Innerhalb weniger Minuten stand der junge Mann diesem Ungeheuer aus Blitz und Donner gegenüber. Vor ihm hatte sich eine Wand aus Regen aufgebaut, die so dicht war, dass es ihm unmöglich war, irgendetwas um sich herum zu erkennen. Von allen Seiten prasselte es auf ihn herab. Er konnte kaum noch die Hand vor seinen Augen erkennen, geschweige denn den noch vorhin klar sichtbaren Weg. Das Donnerkrachen, die Blitze, dieser heftige Sturm aus Regen und Dreck, der vom Ackerboden aufgewirbelt wurde – alles schien zu seinem Feind geworden zu sein. Nirgends ein Schutz. Keine Hütte, keine Scheune, kein Unterstand. Was hätte es auch genutzt? Er hätte ihn doch nicht sehen und finden können. Dabei wollte er doch nur vom Besuch der Eltern in Mansfeld zurück nach Erfurt. Und nun war er bis Stotternheim gelangt und hatte das Gefühl, am Ende der Welt und am Anfang der Hölle zu stehen.
Das Schlimmste an allem war aber diese Angst, die wieder von ihm Besitz ergriffen hatte. Das Donnergrollen schien ihn anzuschreien, ihn zu bedrohen. Die Angst vor dem Tod war wieder da. Es waren erst ein paar Wochen her, als Martin sich mit einem Studentendegen so heftig verletzt hatte, dass er fürchtete, verbluten zu müssen. Das Blut konnte erst spät gestillt werden. Die Todesangst, die ihn damals