Seewölfe - Piraten der Weltmeere 681. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 681 - Fred McMason


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      Impressum

      © 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-96688-095-4

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Der Schatzräuber

       Er stiehlt ein Heiligtum – und das kostet ihn fast das Leben

      Ein schwaches Licht brannte in dem Tempel, das die düstere Stimmung nur noch stärker hervorhob. Alles war in dieses rötliche Dämmerlicht gehüllt, auch die Gestalt des Priesters, der reglos in einer Nische stand. Jetzt löste sich die Gestalt mit dem Totenkopfschädel und vertrat Malindi Rama den Weg.

       „Frevler!“ donnerte eine Stimme, die hundertfach von den Wänden als Echo zurückkehrte. „Du wagst es, dich an dem Heiligtum von Candy zu vergreifen? Du willst den Weisheitszahn des großen Buddha stehlen und den Tempel entweihen?“

       Malindi Rama zuckte zusammen. Sollten alle Strapazen umsonst gewesen sein, alles, was er auf sich genommen hatte?

       Seine Hand zuckte vor und brachte ein dünnes, scharf geschliffenes Messer zum Vorschein. Mit aller Kraft stieß er zu …

       Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Nasir ud-daula – ein weiser Mann, aber Fanatiker, der einen bösen Plan ausgeheckt hat.

      Malindi Rama – stiehlt aus dem Tempel von Kandy den Weisheitszahn Buddhas, der ihm unheimliche Kräfte verleihen soll.

      Chandra Muzaffar – begleitet Malindi zu der Tempelanlage auf Ceylon, doch es wird seine letzte Reise sein.

      Smoky – fischt aus der See eine versiegelte Tonkruke, von der Old Donegal glaubt, daß sie einen Flaschenteufel enthalte.

      Der Kutscher – entdeckt im Haar des Schiffbrüchigen, den die Arwenacks an Bord genommen haben, Kopfläuse.

      Edwin Carberry – entscheidet sich für einen „Kahlschlag“, um nicht selbst mit Läusen „herumzulatschen“.

       1.

      Eine Gruppe religiöser Eiferer hatte den Plan ausgeheckt. Ihr Anführer war Nasir ud-daula und ihre ausführenden Organe sollten Malindi Rama und Chandra Muzaffar sein. Die beiden waren Fanatiker, die bedenkenlos über Leichen gingen, um an ihr Ziel zu gelangen.

      Sie hockten in einer schäbigen Hütte in der Nähe von Tuticorin an dem übelriechenden und moskitoverseuchten Nebenarm eines kleinen Flusses, der in den Golf von Mannar mündete.

      An diesem Morgen war es unerträglich heiß und schwül. Über dem kleinen Fluß stand die Luft wie eine Mauer. Myriaden winziger Stechmücken schwebten über dem braunen Wasser.

      Nasir ud-daula war ein graubärtiger Inder, der sich auf die Kunst des Tätowierens verstand. Vor ein paar Tagen hatte er Malindi Ramas Schädel kahlgeschoren und eine Karte darauf tätowiert, die die Tempelanlage von Kandy zeigte.

      „Laß sehen“, sagte Nasir und beugte sich über Malindi. Er betrachtete die Karte und nickte zufrieden vor sich hin. Die winzigen Wunden waren verheilt, und auf der Tätowierung sprossen wieder dunkle Haare.

      Schon in ein paar Tagen würde die Zeichnung nicht mehr zu sehen sein, die Haare bedeckten sie dann vollständig.

      „Ja, das sieht gut aus“, sagte er. „Natürlich wirst du mit Chandra noch ein paar Tage hierbleiben müssen, aber wir haben Zeit, außerdem muß alles sorgfältig geplant sein. Es wird eine lange und sehr beschwerliche Reise, die mit allerlei Gefahren verbunden ist. Aber ihr seid ja zu zweit und werdet es schon schaffen.“

      Die anderen Inder, die sich noch in der Hütte aufhielten, blickten auch noch einmal auf die Karte.

      Sie war ein kompliziertes Werk und sehr sorgfältig und genau gearbeitet. Es gab nicht viele, die den genauen Ort des Tempels kannten. Nur wenige Eingeweihte wußten, wo er lag.

      Die Fanatiker hatten es auf den größten Schatz der Singhalesen abgesehen, eine heilige Reliquie. Es war der Weisheitszahn Buddhas, das einmalige Heiligtum, das im Tempel des Zahns, dem Dalada Maligawa, aufbewahrt und von Priestern und anderen heiligen Männern scharf bewacht wurde.

      Fiel diese Reliquie in die Hände der Fanatiker, dann bedeutete das Krieg und blutige Fehden, denn die Singhalesen würden diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen.

      Bei dem Gedanken an ein blutiges Gemetzel grinste der alte Inder jedoch nur. Sein ganzes Leben lang hatte er daran geplant und gearbeitet, um diesen Weisheitszahn sein eigen nennen zu können, und es hatte viele Jahre gedauert, bis er das Versteck kannte.

      Aber er selbst war den Strapazen nicht mehr gewachsen, er war zu alt, um den langen und gefährlichen Marsch ins Landesinnere von Ceylon antreten zu können.

      „Anhand dieser Karte werdet ihr euch zurechtfinden“, sagte er. „Niemand wird das Geheimnis erfahren, nur ihr kennt es und ein paar Eingeweihte. Ihr kennt jetzt auch den Weg, und wenn ihr ihn verfehlt, dann könnt ihr euch an der Karte orientieren. Solltest du, Chandra, durch ein unergründliches Geschick dein Leben verlieren, dann wird Malindi allein weitergehen. Du brauchst nur in die stillen Wasser eines Sees zu blicken, und schon hast du die Orientierung wieder, denn die Karte wird sich im Wasser spiegeln. Sie ist dann seitenverkehrt, aber das weißt du ja.“

      Malindi nickte ergeben. „Es sei, wie du sagst, großer Subedar.“

      Nasir ud-daula ließ die respektvolle Anrede widerspruchslos über sich ergehen und lächelte unergründlich. Er war schon seit undenklichen Zeiten kein großer Subedar mehr, seit ihn die Singhalesen von diesem Verwalterposten entfernt hatten. Aber die Anrede gefiel ihm, und seine Anhänger hatten sie beibehalten, denn sie hatten alle großen Respekt vor seinem Wissen.

      „Du weißt auch, mein Sohn, was geschieht, wenn dich unterwegs das unergründliche Schicksal ereilt.“

      Malindi wußte das, es war ihm oft genug erklärt worden, und es störte ihn nicht im geringsten.

      „Dann wird mir Chandra die Kopfhaut abschneiden, sie in der Sonne trocknen lassen und sie auf eine kleine Trommel spannen, wenn sie dünn wie Papyrus geworden ist.“

      „Du wirst davon nichts mehr spüren, mein Sohn. Denke immer daran, daß die Reliquie wichtiger ist als euer Leben, das ihr aber


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