Seewölfe - Piraten der Weltmeere 567. Burt Frederick

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 567 - Burt Frederick


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      Impressum

      © 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-974-1

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Burt Frederick

       Das Henkerschiff

       Auf der Insel Lesbos regiert nackte Gewalt

      Ein sanfter Nachtwind strich über die Bucht.

      Die Männer hatten das Boot auf den weißen Strand gezogen. Sie warteten dort, wie Stavros Kyriaki es ihnen befohlen hatte.

      Im Dunkeln, unter dem grünen Dach einer mächtigen Zeder, strich er sanft über Larisas Haar. Sie schmiegte sich an ihn und versuchte, so zärtlich zu sein wie stets.

      Doch er spürte ihre innere Unruhe. „Wovor hast du Angst?“ fragte er leise.

      Sie erschrak wie ein kleines Mädchen, das bei etwas Verbotenem ertappt wurde.

       „Es ist nichts“, erwiderte sie rasch und vermied es, ihn anzusehen. „Es ist gar nichts …“

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Stavros Kyriaki – der junge Grieche kämpft gegen die Türken-Herrschaft und hat nicht viele Chancen.

      Larisa Zarai – seine Verlobte wird gefangengenommen und erhält ein verführerisches Angebot.

      Hatip Bayindir – der Türke hat etwas merkwürdige Vorstellungen, um sich und weitere Fettsäcke zu belustigen.

      Edmundo Rojo – der Mann aus Sizilien reist von Hafen zu Hafen und ist im Gewerbe eines Scharfrichters tätig.

      Cara Rojo – seine Tochter wirft ein Auge auf Dan O’Flynn, aber der hält sich zurück.

      Philip Hasard Killigrew – dem Seewolf gelingt es, nicht an zwei Fronten kämpfen zu müssen.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       1.

      „Im Schwindeln bist du wahrhaftig keine Meisterin“, sagte er kopfschüttelnd. „Wenn das, was dich bedrückt, irgend etwas mit mir zu tun hat, solltest du es mir sagen. Bislang haben wir nie etwas voreinander verheimlicht. Ich finde, dabei sollte es auch bleiben.“

      Sie blickte aus ihren großen dunklen Augen zu ihm auf.

      Er bewunderte ihre Schönheit, während sie nach Worten suchte. Vor dem Hintergrund des silbernen Mondlichts, das den Strand schimmern ließ, sah Larisa Zarai aus wie eine griechische Göttin. Sie trug die einfache Leinenkleidung der Landbevölkerung von Lesbos. Doch selbst wenn sie Lumpen angehabt hätte, wäre das Ebenmaß ihrer Statur und ihrer Gesichtszüge dadurch nicht beeinträchtigt worden. Ihr Haar glänzte wie schwarze Seide. Es fiel in sanften Wogen und umschmeichelte ihre Schultern.

      „Ich habe große Angst“, gestand sie und senkte den Kopf. „Aber das ist es nicht allein. Ich könnte die Angst wahrscheinlich ertragen, wenn ich nicht – nicht die Sorge hätte, daß diese Angst stärker wird als meine Liebe zu dir.“

      „Was willst du damit sagen?“ Er runzelte die Stirn.

      „Ich fürchte mich, zu unserem Treffpunkt zu kommen.“ Sie deutete auf das Dickicht, das oberhalb des von Felsen durchsetzten Uferbereichs begann. „Ich spüre, daß wir beobachtet werden, Stavros. Jemand belauert uns. Jemand, der es vor allem auf dich abgesehen hat.“

      „Liebes“, sagte er sanft und schloß seine Arme fester um sie. „Du brauchst dir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich lebe in ständiger Gefahr. Es kann mir jederzeit passieren, daß mir jemand auflauert. Daran wird sich nichts ändern, solange ich gemeinsam mit unseren Landsleuten für die Freiheit kämpfe.“

      „Heute abend ist es anders“, erwiderte sie. „Ich habe ein merkwürdiges Gefühl. Ich wollte nicht darüber sprechen, um dich nicht zu beunruhigen. Nun hast du mich dazu gezwungen.“

      Er lächelte. „Es tut mir nicht einmal leid. Sag mir mehr über dieses merkwürdige Gefühl.“

      „Du lachst über mich?“

      „Aber nein. Ich nehme dich ernst. Frauen spüren manchmal Dinge, von denen wir Männer nichts ahnen.“

      Sie löste sich ein kleines Stück von ihm und schlang die Arme um seinen Nacken. „Es ist einfach nur ein Gefühl. Ich weiß, daß eine Gefahr da ist. Aber wenn du bei mir bist und mich festhältst, bedeutet es kaum noch etwas für mich. Dann läßt meine Angst nach.“

      „Ich glaube, ich ahne, auf was du hinauswillst“, entgegnete er und tippte ihr sanft mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Möchtest du mich langsam und sorgfältig darauf vorbereiten?“

      „Stavros!“ rief sie mit leiser Empörung. „Sei nicht ungerecht. Ich habe nicht davon angefangen, diesmal nicht.“

      „Aber du würdest es am liebsten tun, nicht wahr?“

      „Natürlich, das weißt du.“

      „Also doch.“

      „Nein. Es hat nicht das geringste mit dieser Beklemmung zu tun, die ich heute abend empfinde.“

      Er lachte leise. „Aber deine bösen Angstgefühle passen gut zum Thema.“

      „Und wenn es so wäre?“ entgegnete sie trotzig. „Ich habe nie verhehlt, daß ich für immer bei dir sein möchte. Dabei habe ich mich nicht einmal aufgedrängt. Du hast mich zuerst gefragt, ob ich deine Frau werden will.“

      „Wenn alles vorbei ist. Wenn bessere Zeiten für uns. Griechen eingekehrt sind.“

      „Das werden wir vielleicht nicht mehr erleben. Ich kann nicht so lange warten. Ich bin bereit, meine Eltern zu verlassen und für immer bei dir zu bleiben.“

      „Ausgeschlossen“, sagte er rauh. Es fiel ihm schwer, ihr wehzutun. Aber es ging nicht anders. „In unserem Lager gibt es keine Frauen. Du wärest die erste. Bevor das überhaupt möglich wäre, müßte ich versuchen, einen Mehrheitsbeschluß zu brechen. Dann hätten die anderen auch die gleichen Rechte wie ich. Mit der Disziplin wäre es …“

      „Stavros“, fiel sie ihm ins Wort. „Ich kenne alle deine Argumente. Wenn du wirklich wolltest, würdest du einen Weg finden. Es ist so, daß ich mein Leben für immer sinnloser halte. Du lebst für deinen Kampf gegen den Tyrannen. Ich lebe für unsere heimlichen Treffen. Manchmal sehen wir uns tagelang nicht. Das ist schwer zu ertragen.“

      „Für


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