Durchwachte Nacht. Rumi
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Durchwachte
Nacht
Gedichte zusammengestellt und übersetzt von
Christoph Engen, nach den amerikanischen
Versionen von Coleman Barks
Arbor Verlag
Freiburg im Breisgau
© 2013 Arbor Verlag GmbH, Freiburg
Mit freundlicher Genehmigung von Coleman Barks
Alle Rechte vorbehalten
E-Book 2021
Texte aus:
„We are three“, Maypop Books
„The Essential Rumi“, „The Soul of Rumi“, Harper San Francisco
Gedichte zusammengestellt und übersetzt von Christoph Engen, nach den amerikanischen Versionen von Coleman Barks
Lektorat: Richard Reschika
Hergestellt von mediengenossen.de
ISBN E-Book: 978-3-86781-359-4
Inhalt
Von den Früchten einer durchwachten Nacht
Shams von Täbriz über das Herz
Empfehlung von Kabir Helminski
Der Weg, der sich bewegt wie Du
Von den Früchten einer durchwachten Nacht
Wenn man den Quellen folgt, dürfte Mevlana Dschelaluddin Rumi (1207–1273) zusammen mit seinem spirituellen Lehrer und Herzensfreund Shams von Täbriz oftmals Nächte durchwacht haben. Dieses Buch handelt von den Schätzen, die sich in einer solchen Nacht bergen lassen, von den vielen Früchten, die man während und nach einer solchen durchwachten Nacht ernten kann.
„Wie bin ich erfüllt von Dir!
Haut, Blut, Knochen, Gehirn und Seele!
Da ist kein Platz für Misstrauen.
Und auch kein Platz für Vertrauen.
Nichts in diesem Leben als jenes Leben!“
Aus: „Die Musik, die wir sind“ – Wir Drei; Arbor Verlag
In seinen Gedichten lässt uns Rumi teilhaben an seiner tiefen Freude und Dankbarkeit darüber, dass es in Wahrheit nur Gottes Bedingungslose Liebe GIBT. Und dass wir alle selbst diese Bedingungslose Liebe in unserem Innersten sind. Diese große, umfassende Liebe strömt über jede Begrenzung hinweg und dehnt sich zu allem und jedem hin aus. Sie ist eben nicht den Gesetzen der Welt unterworfen, die immer polar sind und nur wenig Raum für ein paar Vergnügungen übrig lassen. Die Freude der wirklichen Liebe kann gar nicht anders, als über jede Begrenzung hinwegzuströmen, über jede scheinbare Trennung, über jede scheinbare Krankheit, über jeden scheinbaren Tod. Dies mit Haut und Haar zu erleben war Rumis Ziel.
Über Rumi hatte ich erstmals in Reshad Feilds Buch „Ich ging den Weg des Derwisch“ gelesen. Und erst jetzt, bei der Fertigstellung von „Durchwachte Nacht“, setzt sich in meinem Geist zusammen, wie enorm viel ich den beiden mittelalterlichen Sufi-Mystikern Mevlana Dschelaluddin Rumi und seinem Lehrer und Herzensfreund Shams von Täbriz verdanke. Ebenso wie der Tatsache, dass ich die amerikanischen Rumi-Versionen von Coleman Barks ins Deutsche übersetzen darf.
Dass die Gedichte hier Neuübersetzungen moderner nordamerikanischer Versionen sind, tut Rumi hoffentlich keinen Abbruch. Eine Übersetzung ist immer auch eine von mehreren möglichen Interpretationen. Dies gilt umso mehr, als es sich hier um eine Übersetzung aus einer Übersetzung ins Englische handelt. Meine Hoffnung ist dennoch, dass der Geist Rumis auch in dieser Übertragung spürbar ist und das