Ut oler Welt - Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten. Вильгельм Буш

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Ut oler Welt - Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten - Вильгельм Буш


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alte Frau

       getummelt, was sie nur konnte, und gerade, als das

       Mädchen durch die Brunnenthüre entspringen wollte,

       faßte es die Alte bei den Haaren, nahm das große

       Beil, was da lag, und hackte ihm damit den Kopf ab.

       8. Die Zwerghütchen.

       Mi is fär wisse un wohr vertellt, et härre sick täo edrägen,

       ans en scheper des abends bi sinen schapen up'n

       feele lag, dat dar dichte bi öhne herüm fine stimmen

       wach wören, däi räipen äin na'n ander: »Smiet häutken

       herut, smiet häutken herut!« »I!« dachte de scheper,

       »dat schost du doch ok äis räopen«, un räip ok:

       »Smiet häutken herut, smiet häutken herut!« Do antwore'ne

       stimme ut der ere: »Is näine mehr, ans den

       grotevaar sin häot?« »Is ok all gäot!« säe de scheper,

       un kuum dat häi dat woord esegt harre, säo satt ok all

       en häot up sinen koppe, un häi sach nu, dat rund

       ümme öhne herüm viäle lütke twarge wören, de danzen,

       süngen un sprüngen. »Juchhe, hochtit! Scheper

       ga mee! wi willt üsch äis en recht lustigen abend maoken.

       « Un do vertellen säi den scheper, dat säi in't

       dörp na'r hochtit wollen un spreuken öhne täo, dat häi

       ok mee gaen schölle, denn säo lange ans en jeder

       sinen häot up'n koppe behäile, säo lange könne säi

       näin minsche täo säin kriegen.

       De scheper läit sick bekören un gung mee; un up

       der hochtit dar wören säi alle recht lustig, drünken

       win un äiten braen un dicken ries, säo viäl ans säi

       man jümmer möchten. Ans de twarge nu genäog

       egiäten un edrunken harren un weer na hus mössten,

       häilen säi rat ünder sick, wo säi't wol up'n besten

       anföngen, dat säi den scheper den häot weer afnäimen,

       denn öhren grotevaar sinen häot dröften säi doch

       nich in stiche laten. Nu was awerst de scheper säo

       lang un groot tiägen de twarge, dat säi öhne gar nich

       afrecken können, un mit goen den häot weer hergiäben

       dat wolle häi ok nich. »Teuf! dachten do de

       twarge; di will wi anföhren!« un bekören den scheper,

       de ok all en lütken täo viäl harre, häi schölle sick spaosses

       halber äis dä böxen los maoken un sick baben

       den grooten riesnapp setten, de dar vär brut un

       bröejam up'n dische stund. De scheper, de sick up

       sine unsichtbarkeit verläit, döe dat ok; säo bolle

       awerst, ans häi sick nu lütk un krumm maoke, sleugen

       öhne de twarge sinen häot van'n koppe un läipen weg.

       Dar satt nu de scheper up äis anse botter an der sünnen,

       un en jeder äine was an't erste ganz verwundert

       un röge sick nich. Dat dure awerst nich lange, do füngen

       de fräonslüe luer täo juuchen an un de kerelslüe

       haolen öhre witkedören stöcker ut der ecken un

       swüngen den swiniägel foorts täo'r dönzen un darna

       täo'n huse henut.

       Die Zwerghütchen.

       (Hochdeutsch.)

       Als eines Abends ein Schäfer bei seiner Herde auf

       dem Felde lag, sah er viele ganz kleine Zwerge, die

       riefen in ein Erdloch hinein:

       Smiet häutken herut,

       und jeder kriegte ein Hütchen herausgeworfen, und

       wenn er es aufsetzte, wurde er unsichtbar. Das gefiel

       dem Schäfer. Er rief auch in das Loch:

       Smiet häutken herut.

       Da rief es von innen:

       Is näine mehr

       ans den grotevaar sin häot.

       Aber der Schäfer antwortete:

       Is ok all gäot.

       Und das traf sich auch günstig, denn der größere Hut

       war für den dicken Kopf des Schäfers grad passend.

       Im Dorf war Hochzeit. Da gingen die Zwerge hin, und

       der Schäfer ging mit, und weil sie keiner sehen konnte,

       aßen und tranken sie, so viel sie nur wollten. Nun

       hätten die Zwerge ihrem Großvater seinen Hut dem

       Schäfer gern wieder abgenommen. Sie konnten nur

       nicht dran reichen. Da beredeten sie den Schäfer, er

       sollte sich doch über die große Schale mit Reisbrei,

       die auf dem Tische stand, zum Spaß mal in die Hurke

       setzen, und wie er das tat und sich klein machte,

       schnupp, rissen ihm die Zwerge den Hut weg, so daß

       er plötzlich dasaß in seiner Blöße vor den Augen der

       Hochzeitsgäste. Und so'ne Tracht Schläge, wie da,

       meinte der Schäfer, hätt er vorher noch nie gekriegt.

       9. Königin Isabelle.

       Es hatte ein armer Mann einen einzigen Acker; da

       kamen die großen reichen Bauern daher, fragten nicht

       lange, sondern bauten auf des armen Mannes Acker

       einen langen Schafstall. Alle Einreden waren vergeblich,

       so daß der Mann mit seiner Klage endlich vor

       den König ging. »Gib dich nur zufrieden,« sprach der

       König; »ich will dir einen andern Acker geben.« Das

       that er auch.

       Wie nun der Mann daran ging, ihn zu bestellen,

       grub er aus der Erde heraus einen goldenen Mörserkolben,

       aber den Mörser dazu konnte er nicht finden,

       so viel er auch suchen mochte. Da sprach er zu seiner

       Tochter, die hieß Isabelle: »Isabelle«, sprach er, »der

       König hat uns doch das Land geschenkt, nun will ich

       ihm auch den goldenen Kolben schenken, den ich in

       dem Lande gefunden habe.« Darauf entgegnete Isabelle:

       »Ich rath Euch, Vater, laßt das lieber sein; denn

       wenn der König den Stößer sieht, so wird er auch

       nach dem Mörser fragen, und wenn Ihr den nicht

       schaffen könnt, so wird er meinen, Ihr hättet ihn für

       Euch behalten.« Aber der Mann ließ sich nicht bereden,

       sondern ging hin vor den König. »Mit Gunst,

       Herr König! Ich wollte Euch wohl einen goldenen

       Stößer bringen, den habe ich in dem Acker gefunden,

      


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