Von Wegen. Mathilde Schrumpf

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Von Wegen - Mathilde Schrumpf


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      Copyright: © 2020 Mathilde Schrumpf

      www.epubli.de

      Titelbild unter Verwendung eines Fotos von Pixabay https://pixabay.com/

      Glück ist ein Kaudrops, Blau-

      Das Kind kann nichts

      Ich möchte fortgehn von der Schmach

      Man sah an einem Frühlingstag

      Tegel

      Mephistos Morgenlied

      Um Kindesbeine ziehen Mütter

      Auf geneigter Ebene

      Spürst du

      Empfand es dich

      Du kannst gehen

      auf bäumen aufwachsen

      Geschundene Wiesen gewundene Krisen

      Und während die Weltmeere ihre Arbeit verrichten

      Die knickrige Frau sprach, ich koste zuviel

      Selbstgespräch vor der Abreise nach Frankfurt/M.

      Sonnenwende

      Klein sein

      Das ist der Mutter Sünde

      Gekonnt verlernt

      Es ist die Zwölf

      Plan B.

      Geschweige, denn

      Haut so hell, dass keine Göttin

      Wie lässt man so ein Schätzchen

      Du wirst von mir

      Erster Montag im Oktober

      Ich finde meinen Standpunkt nicht

      Eine Liebe lass ich stehn

      Im Stich, im wilden Bienenstich

      Geh nach Hause

      Wir haben gelernt und begegnen nicht länger

      Es ist so still, dass

      Im achtzehnten Jahrhundert

      Der Wackerschluck (frei nach „The Jabberwocky” von Lewis Carroll)

       Glück ist ein Kaudrops, Blau-

      beern schmeckt´s, zergeht im Mund

      und wer´s verletzt, verliert

      Glück ist ein Kühlschrank voll

      schenkt Kinderträume hin und wieder

      Wochen enden lang

      Glück spielt Klavier mit guten Händen

      zu teilend Schwarz und Weiß

      in reinem Kontrapunkt.

      Das Kind kann nichts

      dafür

      drei Pflaumen lila-blau

      zu groß für sein Maul

      Und schrei mich nicht an

      Du hast doch auch nichts an

      Meinst du, man hört den Unterschied?

      Du hast doch auch nicht an

      Teller gedacht

      schneller gelacht

      Wie ich wissen soll, was du mir machst? Mag ich nicht fragen.

      Das ist keine Lüge

      ich hab´s nur noch nicht fertig

      immer fehlt was oder ist was zu viel

      bestimmt war ich mal

      ehrlich

      wirklich

      Wenn eins redet wahrt andres Geduld

      Gesagtes dem Schweigen

      Gelassnes dem Leiden

      immer ist eines dem andern was

      schuld.

      Ich möchte fortgehn von der Schmach

      zielloser Worte

      aus deinem roten Mund

      von Blicken, Düften, Irresein

      von ächzend engem Ungemach.

      Die Liebe blieb

      ein Bruchstück deiner meiner

      der Sehnsucht Ufer.

      Der Moment

      in dem sich Unerreichbarkeit erkenntlich zeigt

      zerdrückt das Herz mir.

      Wer gibt nach?

      Ich möchte leben wie das Wetter leuchten

      aus grauer Wucht blassrosa Blitze schlagen

      bis sich in Gallengurgelsaft ertrunken

      schmerzheißes Wollen lässt zu Grabe tragen.

      Ich möchte fortgehn von der Schmach

      Maus reinem doten Und.

      Man sah an einem Frühlingstag

      in Deutschlands fernem Osten

      den Klempnermeister Rudolf Klag

      ganz jämmerlich verrosten.

      Es hat auch keiner nachgesehn,

      ob man ihm helfen kann,

      ein Mann rief beim Nachhausegehn

      die Müllbehörde an.

      Die kam dann gleich im Sauseschritt

      mit Telefon, das funkt,

      und nahm den Rudolf doch nicht mit:

      ihm fehlt der grüne Punkt.

      Tegel

      Lärm, der du bist im Himmel

      wolkengeboren, aber nicht von Gott

      musst mir meinen Schreibtisch doch lassen stehn

      und meinen Witz um dessen Mut du mich beneidest

      und dessen Sprache dir nichts sagt.

      Fielst ab vom Werk des Menschen

      der Pyramiden plante, Opernhäuser

      zum nächsten rasend lasergleich

      und über allem nicht bedacht

      Folgen der Eile die ihn griff.

      Dichtung

      für alles offen

      macht dich zum Anlass meiner Kunst

      mein Wort sei Lamm dem Lärm,

      Abdruck ins Negativ, sei Stille

      dringlich wie Stahl

      wie Wasser weich

      und listig wie die Taten des Odysseus.

      Dem Drohenden geselle ich das andere auch

      nach meiner Vorstellung und meinem Willen

      und meine

      um meinetwillen:

      Nur die Ruhe.

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