Klassiker der Erotik - Fanny Hill 2 - 12 Kapitel. John Cleland

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Klassiker der Erotik - Fanny Hill 2 - 12 Kapitel - John Cleland


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      John Cleland

      Klassiker der Erotik - Fanny Hill 2 - 12 Kapitel

      Teil 2 des beliebten Erotik-Klassikers: Fanny Hills Memoiren

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Klassiker der Erotik - Fanny Hill 2 - 12 Kapitel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Impressum neobooks

      Klassiker der Erotik - Fanny Hill 2 - 12 Kapitel

      Inhalt Kapitel I Kapitel II Kapitel III Kapitel IV Kapitel V Kapitel VI Kapitel VII Kapitel VIII Kapitel IX Kapitel X Kapitel XI Kapitel XII

      Kapitel 1

      Wieder einmal hielt sich Frances ungewöhnlich lange im „Cabinet“ auf. Mrs. Burton, vor ihrer Ehe FANNY HILL, die ihrer Kinder Tageslauf aufmerksam überwachte, pochte an die Tür des Ortes, den selbst der König von England zu Fuß auf suchen mußte. „Frances ... !“ — sie dehnte den Namen ihrer Tochter. Und noch einmal: „Frances... !“ Darauf ein unwirsches: „Ich komme ja gleich!“ Mit hochrotem Kopf trat die Dreizehnjährige in den Vorraum, steuerte auf das Waschservice zu und beschäftigte sich angelegentlich mit der Säuberung ihrer Hände.

       Dorothee, ihre um ein Jahr jüngere Schwester, hatte die eindringliche Stimme der Mutter ebenfalls vernommen. Wenn Fanny nach Frances rief, nahm ihre Stimme nur selten einen warnenden Unterton an. Unbemerkt war Dorothee hinzugetreten und beobachtete die Szene, deren Gespanntheit nicht zu übersehen war.

       „Warum”, fragte Fanny, „hältst Du Dich neuerdings so lange ...“

       Aber ihre Älteste fuhr dazwischen: „Maman, bin ich Ihnen darüber Rechenschaft schuldig?“ Sie warf den Kopf in den Nacken, und als sie ihre Schwester entdeckte, schwappte sie ihr eine Handvoll Wasser ins Gesicht. Dann ließ sie beide stehen und entschwand, das Köpfchen hoch erhoben, durch die Halle.

       „Maman“, empörte sich Dorothee, „Frances ist höchst ungezogen! Sie ist ein Cochon!“

       Mrs. Burton wollte das Mädchen scharf zurechtweisen — das sanfteste und gehorsamste ihrer Kinder, von dem sie selten ein böses Wort hörte. Schon gar nicht dieses verpönte „Cochon“, das sich nach Pariser Muster als Verbrämung des Abartigen in den Sprachgebrauch gewisser Kreise der englischen Society eingeschlichen hatte.

       Dorothee entging der fälligen Bestrafung nur dadurch, daß Mrs. Cole auftauchte. Wie immer, wenn kritische Situationen den Frieden des Hauses zu stören drohten. Fannys mütterliche Freundin, seit Jahren der gute Geist des Hauses und der Kinder, stellte eine lapidare Tagesfrage, und Fannys Zorn verrauchte. Dorothee sah sich um eine Auseinandersetzung betrogen. Sie hätte gern Strafe ertragen, dafür aber mit der Mutter einmal ernsthaft über Frances reden wollen.

       Fanny machte sich um Frances Sorgen. Nach wem mochte sie geraten sein? Zweifellos hatte sie das Heißblütige von ihr selbst — woher aber das Störrische, Aufbrausende? Gewiß nicht von ihr — und von Charles, ihrem Gatten, auch nicht. War sie in ihrer Liebe zu Charles so hingebungsvoll, wie nur eine Frau dem geliebten Mann gegenüber sein konnte, so brachte Charles in ihren Augen noch mehr Zärtlichkeit und Selbstentäußerung auf. Bisweilen hatte sie

       das Gefühl, daß Charles zu weich sei, zu wenig „Charakter“ besitze. Zweifellos hatte Frances die Anlage zur Leichtlebigkeit geerbt, die beiden Elternteilen eigen war.

       Ganz anders Dorothee. Ihr Wesen neigte dem Ernsthaften, ja der puritanischen Auffassung britischer Prägung zu, dem Lehrhaften, Strengen und Frommen. Sie ging lieber mit dem Gebetbuch als mit einer Puppe zu Bett. Ihre Schwester Frances fand sie oberflächlich und leichtsinnig. Ständig hatte sie an ihr etwas auszusetzen.

       Edward, das jüngste der drei Burton-Kinder, versuchte mit der Diplomatie, die einem Zehnjährigen eigen sein kann, zwischen den beiden Schwestern zu vermitteln. Noch schwankte er in seiner Neigung, obwohl er sich mehr zu Frances hingezogen fühlte.

       Mit einem Knicks verließ Dorothee den Raum. Sie lief die Treppe hinauf, die zu den Kinderzimmern führte. Auch Fanny ging. Sie nickte Mrs. Cole zu und wandte sich der dunkel getäfelten Tür zu, die in die Bibliothek führte. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick auf die vergoldete Rokoko-Uhr auf dem Kaminsims. Charles hatte sie ihr zum zehnjährigen Hochzeitstag aus Paris mitgebracht. Fünf Uhr! Wo Charles nur blieb? Er wollte längst zurück sein. Eine innere Unruhe erfaßte sie, die das gleichmäßig hin und her schwingende Pendel noch verstärkte.

       Sie trat in den Salon. Schwere, dunkle Möbel gaben dem Raum etwas Düsteres. Die dunkelgrüne Seidentapete, mit goldenen Mustern durchwirkt, die dicken Portieren vor dem Alkoven, in dem ein kleiner Tisch mit zwei hochlehnigen, geschnitzten Stühlen stand, verstärkten den Eindruck des Beklemmenden. Fanny hielt sich nur ungern hier auf — hier fühlte sie sich unfrei und gehemmt. So zündete sie, obwohl der helle Tag durch die Fenster drang, die hohen, gelben Kerzen auf den bronzenen Leuchtern an.

       In diesem Augenblick öffnete sich die Tür von der Halle zum Salon und Charles trat ein.

       „Liebster, Du kommst spät!“ Fanny sah ihren Mann an. In ihrem Blick war mehr Sorge als Vorwurf.

       „Entschuldige bitte! Ich war noch bei Lord Douglas, der große Pläne hat und mich dafür gewinnen möchte, meine Beziehungen nach Montreal weiter auszudehnen und dort auch in seinem Namen Verhandlungen zu führen.“ „Montreal??? Wo ist denn das?“ — Geographie war Fannys schwache Seite.

       „In Canada, Liebling!“ Charles mußte lächeln. Eine Weile schwiegen beide. Dann erst bemerkte der Hausherr in Fannys Gesicht die Spuren einer Verärgerung und fragte: „Was hast Du, mein Liebes?“

       „Oh — nichts!“ Doch dann platzte sie heraus: „Dorothee hat an Frances immer etwas

       auszusetzen!“

       Charles kannte das Thema zur Genüge. „Was hat sie denn wieder angestellt?“

       „Eigentlich gar nichts. Sie hielt das „Cabinet“ über Gebühr lange besetzt. Und als ich sie zur Rede stellte, war ihre Antwort, ob sie mir darüber Rechenschaft schuldig


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