Void State: Das letzte Geheimnis. Ralph Ardnassak
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Ralph Ardnassak
Void State: Das letzte Geheimnis
Thriller
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Inhaltsverzeichnis
I
Es sind vier große Fragen, die die Menschen seit alter Zeit bewegen:
Was war vor dem Urknall?
Woher kommen wir?
Wohin gehen wir nach dem Tode?
Gibt es Gott?
Die meisten Nahtoderfahrungen beschreiben ein leuchtend helles und angenehmes Licht, in welches die betreffende Person im Prozess ihres Sterbens ein geht.
In den Neurowissenschaften wird dieses klare Licht heute als „Void State“ klassifiziert.
Im Buddhismus ist dieses Licht das grenzenlose Licht Amithabas und das wahre Sein im Universum. Es ist das unzerstörbare und grenzenlose Urlicht, dessen Existenz und zugleich wahre Natur dem Sterbenden in seiner Todesstunde offenbar wird.
Dem Sterbenden zur Unterweisung vorzulesen:
„Sohn der Edlen, höre! Dir wird nun das reinste Licht des Wahren Seins aufleuchten. Dies musst Du erkennen! Sohn der Edlen, das innewohnende Sein Deines gegenwärtigen Erkennens ist eben diese bloße Leere; diese hat auch kein Sein als Ding, Phänomen oder Farbe, sondern ist bloße Leere. Dies eben ist die absolute Wirklichkeit als weiblicher Buddha Samantabhadra. Da Dein Erkennen bloß in Leere besteht, lass diese Leere nicht bedeutungslos werden: Dieses noch nicht vergangene Erkennen ist eben der klare, leuchtende Geist, ist der männliche Buddha Samantabhadra. Deine eigene Geist-Natur ist leer an innewohnendem Sein und an jeglicher Substanz, während Dein Intellekt leuchtend klar ist. Diese beiden, Geist-Natur und Intellekt, sind untrennbar, und sie sind das Wahre Sein, der Buddha. Deine Geist-Natur, gleichermaßen klar und leer, besteht in einer Fülle von Licht, und da sie frei von Werden und Vergehen ist, ist sie eben der Buddha des unvergänglichen Lichtes Amitabha. Dies erkenne! Hast Du Deine eigene geistige und intellektuelle Natur als leer an einem innewohnenden Sein, als Buddha erkannt, dann schaue selbst auf Deine geistige Natur. Dies ist das Versunkensein in die Andacht des Buddha.“
(Quelle: Bardo Thödröl, Tibetisches Totenbuch, Erster Teil)
„Jeder von uns ist heute aber ein Ur-Ich und mit jedem Ich, welches stirbt, stirbt gleichzeitig ein ganzes Universum. Keine Kopie, keine Zeitreise, kann das zunächst verhindern. Einzige Hoffnung wäre die Zeitreise eines Universums in die Vergangenheit zur Errettung eines Anderen im Moment des Todes, aber das wäre ein nächstes Gedankenspiel.“
(Quelle: Beitrag des Users Torsten in http://www.biostase.de/de/component/ccboard/view-postlist/forum-9-oeffentliches-forum/topic-167-kopieren-des-ichs-was-passiert.html)
II
Er stand vor dem Spiegel und prüfte seine morgendliche Rasur. Er wendete sein Gesicht vor dem Spiegel hin und her und er fand dabei, dass er mit seinen Anfang Fünfzig immer noch attraktiv wirkte. Die zahlreichen Fältchen um die Augen und die besonders an den Schläfen schon ergrauten kurzen Haare ließen ihn gerade erst interessant wirken, wie er fand. Hatte er nicht sogar etwas von einem George Clooney?
Er lächelte und probierte im Licht der Wandlampe ein paar Grimassen und Posen vor dem Spiegel aus. Er lächelte und betrachtete dabei seine blitzblank polierten Schneidezähne. Er liebte makellose und blitzblank polierte Schneidezähne!
Am Rand seines rechten Schneidezahnes und nur bei intensivem Hinschauen sichtbar, hatte sich eine leichte bräunliche Verfärbung gebildet, die ihn störte und die ihn zugleich n den längst überfälligen Prophylaxe-Termin beim Zahnarzt erinnerte, den er aus Bequemlichkeit immer weiter vor sich her schob.
Er hatte das teure Deodorant benutzt, welches ihm Frau und Tochter zu Weihnachten geschenkt hatten und er hatte sein weißes Hemd gebügelt und den schwarzen Anzug angezogen und die Lackschuhe poliert.
Der neue Kunde, den er akquiriert hatte, würde heute zum initialen Gespräch ihrer Zusammenarbeit ins Büro kommen. Er würde sich brüsten können, wie ein Pfau. Er würde darauf verweisen können, derjenige Mitarbeiter in der Vertriebsabteilung zu sein, der durch neuen Umsatz die Arbeitsplätze aller Kolleginnen und Kollegen sicherte. Er würde in der Frühstückspause hinüber gehen, zur Personalabteilung, wo Conny saß, deren kindlich schallendes Lachen ihn jedesmal erfreute und auf eine sonderbare Art und Weise jede Art von Last von seiner Seele nahm. Er würde sich dort auf einen der bereitstehenden Stühle setzen, wie ein Patient im Wartezimmer, während Conny ihr mitgebrachtes Frühstück verzehren, ihr schallendes Lachen erklingen lassen, ihre langen braunen Locken dabei schütteln und mit den Fußspitzen ihrer elegant übereinander geschlagenen Beine wippen würde, die stets in eleganten und sichtbar teuren Lederstiefeln steckten.
Er würde dort sitzen und sich