Der Pinocchio-Effekt. Thomas Werk
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Thomas Werk
Der Pinocchio-Effekt
Wer lügt, hat eine Lange Nase und kurze Beine!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Lüge als angeblicher Selbstschutz
55 Tricks, um nicht auf den Pinocchio-Effekt hereinzufallen
Vorwort
Täglich begegnet uns ein Heer von Blendern, Schauspielern, Lügnern und Betrügern. Ob im Vorstellungsgespräch, am Arbeitsplatz, im Kaufhaus, ja sogar in der Beziehung und auch im Internet – überall lauern diejenigen, die mit Unwahrheiten einen Job ergattern, uns das Geld aus der Tasche ziehen wollen oder mit Imponiergehabe mehr Schein als Sein produzieren.
Besonders schlimm gehen diejenigen vor, die in der Anonymität des World Wide Web millionenfachen Betrug organisieren oder gar in Foren und Chats mit erlogenen Phantasie-Profilen wahre Liebe vorgaukeln. So bringen sie ihre Chatpartner dazu, sich nackt vor der Kamera zu präsentieren oder sich gar mit gefährlichen Sexualstraftätern zu treffen.
Allzu leicht lassen wir uns blenden und fallen schnell auf sie herein.
Wir leben in einer schnellen und hektischen Welt, in der uns oft die Zeit fehlt, mal genauer hinzuschauen. Wir sind sozusagen alle Kinder unserer Zeit, in der Multi-Tasking dazu führt, dass wir manchmal gar nicht mehr wissen, wo wir überhaupt gerade sind – beim Telefonat, im Chat oder bei der SMS. Wir werden leider zu oberflächlich, weil wir Gehetzte des Systems sind.
Und doch ist es mit ein paar simplen Tricks und Kniffen zu schaffen, den Scharlatanen das Handwerk zu legen. Man muss also wissen, woran man Lügner und Betrüger zweifelsfrei erkennt. Die Wenigsten achten auf solche immer vorhandenen Signale – und fallen weiter auf sie herein. Allein zu wissen, dass untrügliche Botschaften Lügen entlarven, ist ein sehr beruhigendes Gefühl. Es gibt sie, die Anzeichen von Lug und Betrug.
Dieses Ratgeber-eBook hilft Ihnen dabei, Lügnern und Betrügern, Blendern und Schauspielern die Maske vom Gesicht zu reißen. Damit haben Sie einen Problemlöser in der Hand, der ihr Geld schützt, Sie nicht dem Rattenfänger von Hameln hinterher laufen lässt, Ihnen gute Kollegen und aufrichtiges Personal in die Arme spült und Sie in eine stabile Beziehung bringt, um nur einige Vorteile zu nennen. Aber schützen müssen Sie sich schon selbst. Dieses eBook zeigt Ihnen Wege dorthin.
Jeder lügt
Gleich zu Beginn steht allerdings eine bittere Wahrheit: Wir alle lügen, nachgewiesen mehrmals am Tag, selbst wenn wir uns etwas selbst vormachen und sprichwörtlich nur in die eigene Tasche lügen. Es ist so, daran führt kein Weg vorbei. Schlimm ist nur, wenn die Lüge zum Selbstzweck wird, sie Mittel ist, um für sich etwas zu erreichen, was man unter Wahrheitsbedingungen nie bekommen hätte. Und schlimm ist, wenn die Lüge zur Gewohnheit wird. So wie es notorische Diebe gibt, treffen wir auch auf Berufslügner.
Vergessen Sie deshalb die kleinen Notlügen des Alltags und die, die wir unwillkürlich instinktiv als reinen Abwehrmechanismus von uns geben, die uns so rausrutschen, weil sie uns manchmal auch in den Mund gelegt werden. Und noch eins: In den ersten zehn Minuten wird am meisten gelogen. Dass Männer mehr lügen sollen als Frauen, ist ein weit verbreiteter Mythos, nichts mehr. Doch Männer lügen anders als Frauen, mehr über Arbeit und Geld, dann über Seitensprünge, was aber Frauen auch können. Seien Sie vorsichtig vor abenteuerlustigen und draufgängerischen Männern. Wer schon die Verkehrsregeln nicht so genau nimmt, wird auch nicht treu in der Partnerschaft sein.
Der Körper lügt nicht mit
Die Lüge ist so alt wie die Menschheit. Deshalb sind ihre Erforschung und der Versuch, sie aufzudecken, ebenso alt. Doch in neuerer Zeit ist man sogar wissenschaftlich an das Erkennen von Lügen herangegangen. Dabei hat man Erstaunliches festgestellt: Nicht das, was wir von uns geben, überführt uns der Lüge, sondern mehr noch unsere körperlichen Signale.
Lüge bedeutet Stress und Anstrengung; Menschen unter Stress reagieren anders als normal, eben nicht cool und lässig, sondern unnatürlich. Um aber unnatürlich von natürlich zu unterscheiden, müssen Sie einen Menschen erst einmal richtig kennenlernen. Sie sollten Abweichung von seinem Normverhalten herausfinden. So wie man eine Waage erst einmal kalibriert (einstellt auf den Nullpunkt), damit sie ein exaktes Gewicht anzeigt, müssen Sie auch einen Menschen mit seinem alltäglichen Habitus kennenlernen. Also sollten Sie auch für sich selbst die Person, die Sie überprüfen wollen, erst einmal kalibrieren. Wie dieser wichtige Trick genau funktioniert, erfahren Sie später. Und da jeder Mensch anders lügt und sich im Normalverhalten individuell differenziert, kommt es darauf an, jeden zuerst einmal unverfänglich abzuklopfen.
Definition: Lüge
Was eine Lüge ist, liegt auf der Hand: Ich sage etwas Unwahres, genau das Gegenteil von dem, was wahr ist. Aber auch das Weglassen von wichtigen Informationen, also Halbwahrheiten, ist klar der Lüge zuzuordnen.
Die klassische Lüge passiert in der Polizeivernehmung oder vor Gericht. „Sind Sie in den Laden eingebrochen? Haben Sie Ihren Nachbarn umgebracht?“ – „Nein, ich war es nicht!“ In gewisser Hinsicht wird hier sogar einem Delinquenten zugebilligt, dass er lügen darf, um einer harten Strafe zu entgehen. Deshalb legt es unser Rechtssystem darauf an, eine Lüge klar zu überführen, wenn nicht schon durch das Bekenntnis des Angeklagten, so doch durch einen schlüssigen Indizienbeweis. Und hier sind erstaunliche Fortschritte gemacht worden. Mit Hilfe von DNA-Spuren kann man sogar noch nach Jahrzehnten Lügner überführen und Verbrechen aufklären.
Lügen sind normalerweise gar nicht leicht als solche erkennbar. Allenfalls die Spezialisten von der Polizei erkennen schnell, wo