Menschen, die die Welt bewegen. Nicola Vollkommer
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ISBN 978-3-417-22739-0 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26602-3 (lieferbare Buchausgabe)
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Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © Copyright der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 by SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Weiter wurden verwendet:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG • Witten.
(ELB) Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT)
Umschlaggestaltung: Tabea Siegel, www.pinkgepunktet.de
Satz: Christoph Möller, Hattingen
INHALT
1 Die Bergpredigt und ihre Folgen – Sr. Teresa Zukic
2 Der bescheidene Professor – C.S. Lewis
3 Eine andere Art zu sehen – Fanny Crosby
4 Der Mann, der Gott den ersten Platz gab – Eric Liddell
5 Bereit, mit dem Leben zu bezahlen – Irena Sendler
6 Den Kleinsten eine Zukunft geben – Bernd Siggelkow
7 Überzeugungen, die Geschichte schreiben – Katharina von Bora
8 Die befreiende Macht der Gnade – John Bunyan
9 Aus jedem Minus ein Plus machen – Margarete Steiff
10 Der Blick auf den Gekreuzigten – Paul Gerhardt
Auf Spurensuche
Menschen, die als geistliche Helden in die Kirchengeschichte eingehen, scheinen eines gemeinsam zu haben: Keiner von ihnen hatte vorgehabt, ein Held zu werden.
Gerade das macht sie sympathisch und zugänglich. Manche Männer und Frauen, deren Biografien in diesem Buch skizziert werden, waren außerordentlich begabt, manche wären in einer Menschenmenge kaum aufgefallen. Denn Talent ist nicht das, was einen Menschen groß macht. Die Bescheidenheit, die eigenen Talente nicht zur persönlichen Bereicherung, sondern zum Wohl anderer einzusetzen: Das ist der Stoff, aus dem Helden gemacht sind. Das macht sie zu Vorbildern. Damit hinterlassen sie Spuren. Und diese Spuren haben meistens mehr mit Leid, Verfolgung und Tränen als mit Anerkennung und Lob zu tun.
Manche der Helden in diesem Buch, wie zum Beispiel John Bunyan, Autor des Klassikers „Pilgerreise in die Ewigkeit“, oder Eric Liddell, Olympiaheld der Zwanzigerjahre, bekamen zu Lebzeiten nicht mehr mit, dass sie Geschichte geschrieben hatten; dass sie die Welt – oder zumindest ihren kleinen Teil davon – ein kleines bisschen fröhlicher, besser und gesünder hinterlassen hatten. Irena Sendler, die Hunderten von jüdischen Kindern in Polen das Leben rettete, wurde erst am Ende ihres Lebens für ihre mutigen Taten geehrt. Ihr selbst war es gar nicht aufgefallen, dass sie etwas Ungewöhnliches vollbracht hatte.
Andere, wie der Schriftsteller C.S. Lewis, die Komponistin Fanny Crosby oder der Dichter und Theologe Paul Gerhardt, bekamen ihren Ruhm sehr wohl mit. Aber der Erfolg ließ sie kalt. Nach Anerkennung hatten sie nie gestrebt. Vielleicht konnte ihnen gerade deshalb solch ein nachhaltiges Ansehen anvertraut werden, das ihre Werke unsterblich machte.
Gegen den Strom
Eines steht fest: Christen, die die Anerkennung der Welt suchen, können die Welt nicht ändern. Zu sehr sind sie mit ihr verbunden, zu sehr wollen sie ihren Lohn. Gegen den Strom zu schwimmen, Zeichen gegen den Zeitgeist zu setzen, Ungewöhnliches zu wagen und anderen Menschen Gutes zu tun, war schon immer ein zum Teil einsames, zermürbendes Geschäft. Nicht auf den Gipfeln des irdischen Erfolgs werden die Spielregeln des Reiches Gottes auf die Probe gestellt, sondern im Schmelztiegel des Leids, dort, wo man kostspielige Schritte geht; und das aus keinem anderen Grund als aus Liebe zu Gott, der es so verordnet hat, auch wenn diese Liebe zunächst nur Nachteile mit sich zu bringen scheint. Unzählige Christen zu allen Zeiten der Weltgeschichte haben diese biblische Grundhaltung sogar mit ihrem Leben bezahlt.
Es ist nicht schwierig, sie dafür nachhaltig als Berühmtheiten zu verehren, Standbilder für sie zu errichten und ihnen Bücher und Websites zu widmen. Sie aber nachzuahmen und in ihre Fußstapfen zu treten, ist eine ganz andere Sache. Heute ist es für uns ein Leichtes, lautstark über das Übel des Nationalsozialismus zu schimpfen und diejenigen hochleben zu lassen, die gegen dieses Übel kämpften. Für die Jugend Polens in den Dreißigerjahren war es aber ein Skandal, diese Ideologie infrage zu stellen. Ein Skandal, der der Warschauer Gettoheldin Irena Sendler fast das Leben gekostet hätte.
Nicht für sich selbst
Dieses Buch möchte aus dem Leben manch gefeierter Vorbilder – sowohl aus der Kirchengeschichte als auch aus unserer Zeit – Lehren für die heutige Zeit ziehen und der Frage nachgehen: Wie sind sie zu den Persönlichkeiten geworden, die sie waren? Wie würden sie in den Situationen handeln, in denen wir Christen uns heute befinden? Und am allerwichtigsten: Welche Spuren können wir anhand ihres Beispiels mit unserem Leben hinterlassen?
John Bunyan, Irena Sendler, Margarete Steiff, C.S. Lewis, Schwester Teresa Zukic, Bernd Siggelkow, Paul Gerhardt, Katharina von Bora, Eric Liddell, Fanny Crosby: Das Wirken dieser geistlichen Größen überspannt Kulturen, christliche