Ãœber den Umgang mit Menschen. Adolph Knigge
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Über den Umgang mit Menschen
Aufklärungsschrift für Taktgefühl und Höflichkeit
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2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-0307-9
Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel. Allgemeine Bemerkungen und Vorschriften über den Umgang mit Menschen
Zweites Kapitel. Über den Umgang mit sich selbst
Erstes Kapitel. Von dem Umgange unter Menschen von verschiedenem Alter
Zweites Kapitel. Von dem Umgange unter Eltern, Kindern und Blutsfreunden
Drittes Kapitel. Von dem Umgange unter Eheleuten
Viertes Kapitel. Über den Umgang mit und unter Verliebten
Fünftes Kapitel. Über den Umgang mit Frauenzimmern
Sechstes Kapitel. Über den Umgang unter Freunden
Siebentes Kapitel. Über die Verhältnisse zwischen Herrn und Diener
Achtes Kapitel. Betragen gegen Hauswirte, Nachbarn und solche, die mit uns in demselben Hause wohnen
Neuntes Kapitel. Über das Verhältnis zwischen Wirt und Gast
Elftes Kapitel. Über das Betragen gegen Leute in allerlei besondern Verhältnissen und Lagen
Zwölftes Kapitel. Über das Betragen bei verschiedenen Vorfällen im menschlichen Leben
Erstes Kapitel. Über den Umgang mit den Großen der Erde, Fürsten, Vornehmen und Reichen
Zweites Kapitel. Über den Umgang mit Geringern
Drittes Kapitel. Über den Umgang mit Hofleuten und ihresgleichen
Viertes Kapitel. Über den Umgang mit Geistlichen
Fünftes Kapitel. Über den Umgang mit Gelehrten und Künstlern
Sechstes Kapitel. Über den Umgang mit Leuten von allerlei Ständen im bürgerlichen Leben
Siebentes Kapitel. Über den Umgang mit Leuten von allerlei Lebensart und Gewerbe
Achtes Kapitel. Über geheime Verbindungen und den Umgang mit den Mitgliedern derselben
Neuntes Kapitel. Über die Art, mit Tieren umzugehn
Zehntes Kapitel. Über das Verhältnis zwischen Schriftsteller und Leser
Erster Teil
Einleitung
1.
Wir sehen die klügsten, verständigsten Menschen im gemeinen Leben Schritte tun, wozu wir den Kopf schütteln müssen.
Wir sehen die feinsten theoretischen Menschenkenner das Opfer des gröbsten Betrugs werden.
Wir sehen die erfahrensten, geschicktesten Männer bei alltäglichen Vorfällen unzweckmäßige Mittel wählen, sehen, daß es ihnen mißlingt, auf andre zu wirken, daß sie, mit allem Übergewichte der Vernunft, dennoch oft von fremden Torheiten, Grillen und von dem Eigensinne der Schwächeren abhängen, daß sie von schiefen Köpfen, die nicht wert sind, ihre Schuhriemen aufzulösen, sich müssen regieren und mißhandeln lassen, daß hingegen Schwächlinge und Unmündige an Geist Dinge durchsetzen, die der Weise kaum zu wünschen wagen darf.
Wir sehen manchen Redlichen fast allgemein verkannt.
Wir sehen die witzigsten, hellsten Köpfe in Gesellschaften, wo aller Augen auf sie gerichtet waren und jedermann begierig auf jedes Wort lauerte, das aus ihrem Munde kommen würde, eine nicht vorteilhafte Rolle spielen, sehen, wie sie verstummen oder lauter gemeine Dinge sagen, indes ein andrer äußerst leerer Mensch seine dreiundzwanzig Begriffe, die er hie und da aufgeschnappt hat, so durcheinander zu werfen und aufzustutzen versteht, daß er Aufmerksamkeit erregt und selbst bei Männern von Kenntnissen für etwas gilt.
Wir sehen, daß die glänzendsten Schönheiten