Beschreibung der Welt. Marco Polo

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Beschreibung der Welt - Marco  Polo


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      Marco Polo kam 1254 als Sohn des venezianischen Kaufmanns Niccolò Polo auf die Welt. Zusammen mit seinem Vater und Onkel brach er 1260 zu seiner berühmt gewordenen Reise auf. 1298 gerät er nach einer Seeschlacht in Genueser Gefangenschaft. In Haft verfasst er den hier vorliegenden Reisebericht. Er stirbt 1324 in Venedig.

      Dr. Detlef Brennecke (geb. 1944) war in seiner Jugend Filmschauspieler in Berlin. Später lehrte er als Professor Skandinavistik in Frankfurt am Main. Seine zahlreichen Bücher über Abenteurer und Entdecker wurden in etliche Sprachen übersetzt.

      Zum Buch

       »Ich habe nicht die Hälfte von dem erzählt, was ich gesehen habe, weil keiner mir geglaubt hätte.«

      Marco Polo

      Marco Polo reiste im Jahr 1271 mit seinem Vater und seinem Onkel in Richtung China. Ziel war der Palast des Kublai Khan. Mehr als zwanzig Jahre lang wird Marco Polo dem Enkel Dschingis Khans als Berater dienen und in seinem Auftrag ausgedehnte Reisen durch die Weiten des Chinesischen Reiches unternehmen. Was der junge Marco Polo im fernen China entdeckte, übertraf die kühnste Vorstellungskraft. Seine Beobachtungen blieben für die Nachwelt erhalten: im vielleicht bedeutendsten Reisebericht überhaupt.

      Durch sein Sprachtalent gewinnt der junge Marco Polo das Vertrauen des Kublai Khan, des Großkhans der Mongolen. In diplomatischer Mission wird er auf Reisen durch das riesige Reich entsandt. In Hangzhou dient er drei Jahre lang als Gouverneur. Polo durchquert China und Tibet und stößt bis nach Südostasien vor, in die Gebiete des heutigen Birmas, Thailands, Vietnams und Indonesiens. Die Details, die er in seinem Bericht festhält, sind unglaublich: Er sah riesige Städte, einen mobilen Palast, unermessliche Weiten und märchenhafte Schätze.

      Heute gilt Marco Polos Schrift als eines der einflussreichsten literarischen Werke des ausgehenden Mittelalters und als einer der bedeutendsten Reiseberichte überhaupt.

      DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER

       Marco Polo. Frontispiz der ersten deutschen Ausgabe seines Reiseberichts, Holzschnitt von 1477

      Marco Polo

      Die

      Beschreibung

      der Welt

      Die Reise von Venedig

      nach China

      1271 – 1295

      Herausgegeben

      von Detlef Brennecke

       Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

      Alle Rechte vorbehalten

      Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013

      Der Text basiert auf der Ausgabe Edition Erdmann, Wiesbaden 2013

      Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop

      Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH

      nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München

      Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin

      eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

      ISBN: 978-3-8438-0346-5

       www.marixverlag.de

      INHALT

       VORWORT DES HERAUSGEBERS

       »Nicht den zwanzigsten Teil habe ich beschrieben« Dennoch ist Marco Polos Bericht bis heute unerschöpflich

       PROLOG

       ERSTES BUCH

       ZWEITES BUCH

       EPILOG

       EDITORISCHE NOTIZ

       WEITERFÜHRENDE LITERATUR

       Empfehlungen für Leser, die mehr über Marco Polo wissen wollen

       LEBENSDATEN

       VERZEICHNIS DER ORTSNAMEN

      VORWORT DES HERAUSGEBERS

       Dennoch ist Marco Polos Bericht bis heute unerschöpflich

      Zögernd noch und verschwommen lösten sich im Morgendämmern der Geschichte Europas aus Trugbildern und Gerüchten die Schemen eines Reiches im fernsten Osten. Geisterhaft waren Gestalten, die hinter dem Boreas wohnten, dem Wind, der von Norden her weht, schon im 8. Jahrhundert vor Christus in einem Fragment aus dem Frauenverzeichnis des griechischen Rhapsoden Hesiod vorübergehuscht. Als Vorboten gleichsam … Denn binnen Kurzem erschienen die »Hyperboreer« in einer Weltschau des Schamanen Aristeas von Prokonnesos bereits mit deutlichem Umriss: Sie seien eine Population, die anders als all ihre Nachbarn friedfertig auftritt. Mit diesen arglosen Menschen wurden von Stund an Gefilde verbunden, in denen die Seligen ebenso hausten wie Einäugige und Greifen, wo ewiges Leben herrschte und ein Funkeln und Leuchten erstrahlte vom Gold ringsumher: ein Zaubergarten am Rande der Oikumene, der besiedelten Breiten – zugänglich nurmehr den Göttern.

      Danach, als sich im 6. Jahrhundert mit der Beschreibung der Erde des Hekataios von Milet verstörend und betörend Indien ins Blickfeld der Europäer schob, wurden die Mirakel des Orients dort angesiedelt, bis sie sich im Schatten des Fassbaren allmählich verloren. Denn hatte Skylax von Karyanda noch in seiner Umseglung der Säulen des Herakles an der Schwelle vom 6. zum 5. Jahrhundert von schaurigen Ausgeburten gefaselt, die ihre Plattfüße als Sonnenschirme benutzten, und von gigantischen Ameisen gefabelt, die im Sand nach Gold schürften, konnte Herodot in seinen Historien am Ausgang des 5. Jahrhunderts die Inder mittlerweile als Zeitgenossen bezeichnen, »die wir kennen und von denen wir genauere Zeugnisse haben«. Die Annahme freilich, dass ihre Gegend »der äußerste Landstrich im Osten« sei, wurde erst an jenem Tag des Spätsommers 326 zerstreut, als Alexander der Große auf seinem Marsch durch den Subkontinent am Hyphasis gen Süden schwenkte. »Vielleicht fließen ja noch viele andere größere Flüsse auf indischem Boden«, gab der Chronist der Kampagne, Arrian, um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus im Alexanderzug zu bedenken. »Aber ich kann nichts Sicheres über die Gebiete jenseits des Hyphasis behaupten, weil der Makedonenkönig nicht über den Hyphasis hinausgekommen ist.«

      So gewissenhaft dies vorgetragen war, so aussagestark war


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