In Nacht und Eis. Fridtjof Nansen
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Über den Autor
Fridtjof Nansen
(1861-1930), norwegischer Polarforscher und Zoologe, gehört zu den bedeutendsten Entdeckungsreisenden der Geschichte. Getrieben von einem leidenschaftlichen Forschergeist und einer unergründlichen Sehnsucht brach er immer wieder in arktische Gefi lde auf. Nach der Rückkehr von seiner epochalen Polarexpedition schrieb er seine Erlebnisse nieder und begann in der Folgezeit als Politiker und Diplomat eine zweite Karriere. Für sein außergewöhnliches humanitäres Engagement u.a. bei der Rückführung von Kriegsgefangenen nach dem Ersten Weltkrieg erhielt er 1922 den Friedensnobelpreis.
Zum Buch
„(…) welchen Wert hätte das Leben ohne seine Träume?“ Fridtjof Nansen
Sein größter Traum geht nicht in Erfüllung: 1893 bricht der Norweger Fridtjof Nansen mit einem eigens dafür gebauten Schiff zur Eroberung des Nordpols auf und kehrt drei Jahre später in die Heimat zurück, ohne den Nordpol je betreten zu haben. Seine Expedition macht ihn dennoch über Nacht weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt, denn seine abenteuerliche Polarfahrt sprengt die Vorstellungen des bis dato für möglich Gehaltenen.
Nansens autobiographischer Bericht über die abenteuerliche Nordpolexpedition dokumentiert die einzelnen Stationen der Exkursion auf packende, in ihrer Intensität schmerzlich ergreifenden Weise: die Verfehlung des Nordpols mit dem Schiff, der Entschluss, das ewige Eis mit Hundeschlitten zu durchqueren und den Nordpol auf Schneeschuhen zu erreichen, der Abbruch der Expedition 450 Kilometer vor dem Ziel und der Rückweg zur Fram, der zum nackten Überlebenskampf gegen Eisbärattacken, Stürzen ins Meer und die unerbittliche arktische Kälte wird.
ALTE ABENTEUERLICHE REISEBERICHTE
FRIDTJOF NANSEN
DIE NORWEGISCHE POLAREXPEDITION
IN NACHT UND EIS
1893 – 1896
HERAUSGEGEBEN UND MIT EINEM VORWORT VERSEHEN VON DETLEF BRENNECKE
MIT 20 ABBILDUNGEN UND 2 KARTEN
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Der Text wurde behutsam revidiert nach der Edition Erdmann Ausgabe, Stuttgart
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH, nach der Gestaltung
von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0254-3
INHALT
VORWORT DES HERAUSGEBERS
»… wenn möglich bis zum Pol.« Fridtjof Nansens Abenteuer in der Arktis
»Dr. Livingstone, I presume.« Als der aus England stammende Sensationsreporter Henry Morton Stanley am 10. November 1871 nicht weit vom Tanganjikasee entfernt mit unnachahmlich-britischem Understatement auf David Livingstone zutrat, erfüllte sich seine Mission. Hatte er doch zwei Jahre zuvor vom Chef des New York Herald, James Gordon Bennett jun., die Weisung erhalten, den im Busch verschollenen Afrika-Pionier aufzuspüren.
Die Berichte über das Ereignis, die Stanley zunächst nach New York kabelte und 1872 in seinem Buch Wie ich Livingstone fand zusammenfasste, machten den Herald zum auflagenstärksten Blatt der USA, weshalb sich Bennett vornahm, solchen Coup dereinst zu wiederholen.
Die Gelegenheit bot sich 1879, als der Schwede Adolf Erik Nordenskiöld bei seiner Erschließung eines Seewegs, der von Europa ostwärts durch arktische Gewässer nach China sowie Japan führen sollte, mittlerweile dreißig Monate auf der »Vega« ausgeblieben war, ohne dass jemand eine Nachricht von ihm erhalten hatte. Da schickte Bennett die »Jeannette« unter Kapitän George Washington De Long von San Francisco zur Beringstraße hinauf, um Nordenskiöld zu suchen. Nachdem De Long jedoch ermitteln konnte, dass die »Vega« die Meerenge vor Kurzem erst wohlbehalten hinter sich gelassen hatte und längst auf der Heimreise war, behielt er seinen Kurs bei, um nunmehr den Pol anzusteuern. Auf diesem Unternehmen freilich wurde das Schiff am 12. Juni 1881 nördlich der Neusibirischen Inseln vom anpressenden Eis zersplittert, sodass es versank. Und obwohl sich drei Viertel der Besatzung mit Schlitten und Ruderbooten zum Lena-Delta durchschlagen konnten, glückte es nur wenigen aus dieser Schar, auf versprengte Nomaden zu stoßen und gerettet zu werden. Die meisten – zuletzt auch De Long und der Korrespondent des New York Herald Collins