Schiff der Versuchung. Barbara Cartland

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Schiff der Versuchung - Barbara Cartland


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eingestickt.

      Tarina sah sich erstaunt um. Oft hatte sie versucht, sich die Schlafzimmer eleganter Damen in ihren großen Häusern vorzustellen, doch an etwas so Hübsches oder Luxuriöses hatte sie nie gedacht.

      »Ich habe dieses Zimmer und das Boudoir neu dekoriert«, sagte Betty. »Jetzt habe ich im Salon angefangen; er ist von bedrückender Schwüle, wie es der Stimmung meines Mannes entsprach.«

      Unter ihren Wimpern hervor sah sie dabei ihre Kusine schelmisch an, so daß Tarina in der Ahnung, daß Betty nur versuchte, sie zu verunsichern, ausrief: »Betty, du solltest so etwas nicht sagen!«

      »Es stimmt aber. Oh, Tarina, es ist eine solche Erleichterung, von ihm befreit zu sein! Er sprach immer mit mir, als sei ich schwachsinnig, und nach unserer Hochzeitsreise, die ziemlich fürchterlich war, machte er mir nicht einmal ein Kompliment.«

      Der Schmerz klang in ihrer Stimme so offenkundig heraus, daß Tarina sie impulsiv umarmte und sagte: »Mach dir nichts draus, Liebste! Du bist so schön, daß der Marquis dich gewiß wird heiraten wollen. Oder vielleicht lernst du einen verführerischen Prinzen und Herrscher über eines dieser entzückenden kleinen Länder in Europa kennen, von denen ich immer in den Zeitungen lese.«

      Betty lachte.

      »Das hört sich ja wie ein Märchen an!«

      »Das sollte es auch sein: Du - eine Märchenprinzessin«, sagte Tarina. »Du hast gewiß das Aussehen dazu.«

      »Nur, weil meine gute Fee — oder vielmehr die Comtesse - mir geholfen hat, genau die Garderobe zu kaufen, die Aschenbrödel tragen würde. Einige meiner Kleider sind hier im Schrank, und nebenan habe ich noch ein ganzes Zimmer voll.«

      Sie ging auf den Kleiderschrank zu, der passend zu den Zimmerwänden blau und weiß gestrichen war, und dessen Spiegel die Möbel und den Sonnenschein, der durch die Fenster drang, reflektierten.

      Sie legte die Hand bereits auf den Griff des Schrankes, als es an der Tür zum Korridor klopfte.

      »Wer ist da?« fragte sie.

      »Ich bin es, Mylady.«

      »Kommen Sie herein, Bates.«

      Der Butler, der Tarina unten empfangen hatte, stand in der Tür.

      »Verzeihen Sie, Mylady, aber ich habe schlechte Nachrichten.«

      »Schlechte Nachrichten?« fragte Betty. »Was ist passiert?«

      »Jones, Mylady. Sie hatte einen Unfall.«

      »Wie ... wie konnte sie? Was ist geschehen?«

      »Sie holte etwas aus dem großen Schrank auf dem obersten Treppenabsatz, Mylady«, erklärte Bates, »und durch das Gewicht von dem, was sie herauszunehmen versuchte, verlor sie das Gleichgewicht und fiel die Stufen hinunter.«

      »Großer Gott!« rief Betty aus. »Ist sie verletzt?«

      »Ich befürchte, Mylady, sie hat sich ein Bein gebrochen.«

      »Ein Bein gebrochen? Wie ist das nur möglich? Oh, meine arme Jones, sie tut mir so leid!«

      Sie hielt inne und fügte fast atemlos hinzu: »Wie in aller Welt soll ich ohne sie verreisen?«

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