Perry Rhodan 1186: Dekalog der Elemente. Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 1186: Dekalog der Elemente - Ernst Vlcek


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       Nr. 1186

       Dekalog der Elemente

       Auf Gatas ist die Hölle los – das Chronofossil wird bedroht

      von Ernst Vlcek

       Auf der Erde, auf den anderen Welten und Stützpunkten der Menschheit, sowie auf den von Menschen und Menschheitsabkömmlingen betriebenen Raumschiffen schreibt man gegenwärtig den Juli des Jahres 427 NGZ.

       Während Perry Rhodan mit seiner Galaktischen Flotte in der fernen Galaxis M 82 operiert und alles daransetzt, den geheimnisvollen Lenker oder die Zentralstelle der Endlosen Armada in den Griff zu bekommen, hat sich das Blatt für die Menschheit, die eben erst den Attacken der abtrünnigen Kosmokratin Vishna erlegen war, entscheidend gewendet.

       Das Virenimperium, der gigantische Computer, den Vishna als Waffe verwendete, ist in den Händen der Terraner. Und Vishna selbst, von Taurec bezwungen, steht nunmehr auf Seiten der Kräfte des Positiven. Und die beiden Kosmokraten sind es auch, die das Leuchtfeuer von Gorgengol aktivieren, das der Endlosen Armada den für alle galaktischen Zivilisationen gefahrlosesten Weg durch die Milchstraße weisen soll.

       Die Aktivierung der Flamme ruft die Mächte des Chaos auf den Plan. Um den vorgeplanten Zug der Endlosen Armada zu verhindern, greifen erst ein paar Elemente des Chaos ein. Doch als ihrem Einsatz nicht der nötige Erfolg beschieden ist, erscheint der ganze DEKALOG DER ELEMENTE ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Kazzenkatt – Das Element der Lenkung im Angriff auf die Zentralwelt der Blues.

      1-1-Schoerg – Kommandant der MASCHINE ELF.

      Ume Azyun und Kizem Yib – Blockwahrer der Gataser.

      Achotus und Tatokus – Zwei falsche Haluter.

      Julian Tifflor – Er führt die Schiffe der LFT in den Kampf gegen den Dekalog der Elemente.

       1.

       Er beherrscht den Zerotraum.

       Er ist ein Träumer!

       Doch ist er nicht verträumt. Er ist Realist, der träumend mitten in der Wirklichkeit steht und diese steuert.

       Er ist das führende Element im Dekalog der Chaoskräfte. Er ist der Steuermann, der 15. Träger dieses Ranges, und er hat ihn nach terranischer Zeitrechnung schon 4000 Jahre inne.

       Er besitzt die Unsterblichkeit, doch hat er sie nur gepachtet.

       Über seine Abstammung weiß er nur noch, dass er dem Volk der Sarlengort angehört, das irgendwo in den Weiten des Universums existiert. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Alles andere in diesem Zusammenhang gehört einem anderen Leben an, er träumt nicht einmal mehr davon. Denn seine Traumfähigkeit ist nicht auf Vergangenes ausgerichtet, sie weist in die Zukunft.

      Er ist schmächtig und von kleinem Wuchs, sein Teint von außergewöhnlicher Blässe, er steht auf zwei kurzen Beinen, die biegsamen Arme sind so lang, dass die Spitzen der achtfingrigen Hände den Boden berühren. Der flache, blockartige Kopf ist haarlos und sitzt auf zwei strangartigen Hälsen für Ernährung und Atmung. Er hat auch zwei Münder, einen für die Nahrungsaufnahme, den anderen für akustische Verständigung, die darüberliegenden anderen Sinnesorgane sind als empfindsame Flecken zu erkennen. Aber es ist nur noch die äußere Erscheinung, die an einen Sarlengort erinnert.

       Gewissen hat er keines. Er hat es mit seinem früheren Leben abgelegt, zu einem geringen Teil auch in die Tiefe seines Geistes verdrängt. Aus diesem Depot holt er es gelegentlich hervor, wenn Muße zum Philosophieren ist und er Lust hat, in Selbstmitleid und Reue zu schwelgen. Doch ist das für ihn nur reine Gedankenspielerei, weil er tatsächlich ohne Skrupel und daher der Prototyp eines »Schizomoralisten« ist.

       Für den Herrn der Elemente ist er darum die ideale Besetzung für diesen Posten.

       Er, Kazzenkatt – das ELEMENT DER LENKUNG.

      *

      Der Zeroträumer rief die Elemente des Dekalogs – und alle folgten seinem Ruf.

      Sie trafen teils über Transmitterverbindungen ein, die das Technikelement installiert hatte, kamen in Raumschiffen oder auf ihre ureigenste, unnachahmliche Art und Weise.

      Treffpunkt war ein Pulsar in der Eastside dieser Galaxis, der von Milliarden von winzigen Asteroiden auf exzentrischen Bahnen umschwärmt wurde. In den Sternkatalogen der Einheimischen wurde dieser Sektor »Sarg-System« genannt und als »Verbotenes System« geführt.

      Während der Minusphase war der Pulsar ein unscheinbarer, trübweißer Stern von 200.000 Kilometer Durchmesser, der jedoch in kurzen Intervallen zum Zehnfachen seiner Größe anschwoll und dabei extrem hohe 5-D-Strahlung emittierte. Damit nicht genug besaßen die Milliarden winziger Himmelskörper durchwegs eine extrem hohe Masse und waren von unglaublicher Dichte, kopfgroße Klumpen hatten nicht selten die Masse stattlicher Monde.

      Dem Zeroträumer konnte es nur recht sein, wenn die raumfahrenden Völker diesen Raumsektor mieden, denn dadurch wurde er für ihn zum idealen Heerlager. Hier konnte er ungestört seine Kräfte massieren und die Vorbereitungen für den nächsten Schlag gegen die ordnenden Kräfte führen.

      Das Sarg-System hatte zudem den Vorteil, dass es weit genug vom letzten Einsatzort entfernt lag. Über 18.000 Lichtjahre trennten es vom Vrizin-System, wo das Element des Krieges eine arge Schlappe hatte hinnehmen müssen.

      Kazzenkatt erinnerte sich nicht gerne an diese Niederlage. Es war nicht allein wegen des Versagens der Kriegselemente, sondern vor allem wegen der damit verbundenen unerquicklichen Konsequenzen für ihn persönlich.

      Er hatte einen schweren Gang in die Negasphäre antreten und dem Herrn der Elemente Rede und Antwort stehen müssen. Inzwischen hatte sich Kazzenkatt von den Folgen dieses Rapports erholt, aber er dachte nicht gerne an dieses Erlebnis zurück.

      Die Negasphäre war ein Ort, an dem einzig die Mächte des Chaos herrschten. Dort war alles instabil und irrational, ohne Gesetzmäßigkeit und ohne Kausalität. Dort gab es keine folgerichtigen Abläufe – und doch war alles in Fluss und griff auf bizarre und unverständliche Weise ineinander. Die Negasphäre war ein unheimlicher Bereich, kein Platz, an dem sich Kazzenkatt wohl fühlen konnte.

      Und so erschreckend und furchteinflößend wie dieser Ort war ihm auch der Herr der Elemente. Obwohl er sich ihm verschrieben hatte und ihm bedingungslos diente, hatte Kazzenkatt noch keinen Zugang zum Wesen seines Herrn und Meisters gefunden.

      Wenn er den Mächten des Chaos zum Sieg über die ordnenden Kräfte verhalf, dann würde dieses ganze Universum zu einer Negasphäre werden. Und Kazzenkatt fragte sich in manchen Momenten, ob er das überhaupt wollte: in einer für ihn erschreckenden und unverständlichen Welt zu leben. Er war trotz allem ein Kind dieses Universums.

      Warum half er dann mit, dieses Universum zu zerstören?

      Die Antwort war einfach. Er hatte vom Herrn der Elemente Macht bekommen und ewiges Leben. Er war zum Element der Lenkung aufgestiegen und hatte als solches Unsterblichkeit erlangt. Wenn die Mächte des Chaos siegten, dieses Universum zu einer Negasphäre wurde, dann erhoffte er sich Erhöhung und Gleichstellung mit seinem Herrn und Meister.

      Angesichts dieses hohen Zieles fiel es ihm leicht, alle Bedenken hinwegzuwischen.

      Aber zuerst galt es, entscheidende Teilsiege zu erringen. Der Herr der Elemente hatte ihm befohlen, den gesamten Dekalog aufzubieten und in die


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