Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst

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Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


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      Die Loower sind ein uraltes Volk. Einst streiften sie im Auftrag der allmächtigen Kosmokraten durch das All, verbreiteten Leben und Intelligenz im Universum – bis zum Bruch mit den Hohen Mächten. Die Loower wurden zu einer Millionen von Jahren währenden Flucht gezwungen, bis sie schließlich Frieden auf der abglegenen Welt Alkyra II fanden. Doch nun ist ihre Einheit zerbrochen. Ein Riss geht durch ihr Volk, der sich zu einem erbitterten Krieg Loower gegen Loower ausweitet.

      Dieser Krieg wird auf zwei Schauplätzen ausgefochten: an Bord des mondgroßen Sporenschiffs PAN-THAU-RA, und auf dem Territorium der Menschheit. Will Perry Rhodan verhindern, dass die Menschen zwischen den Fronten zerrieben werden, muss er den Krieg stoppen – egal wie hoch der Preis dafür ist ...

       PAN-THAU-RA

       Gesamtausgabe

      PAN-THAU-RA 1

      Die Lebenskrieger von Frank Borsch

      PAN-THAU-RA 2

      Die Trümmersphäre von Andreas Brandhorst

      PAN-THAU-RA 3

      Die Quantenfestung von Marc Hillefeld

      Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt.

       Impressum

      EPUB-Version © 2012 Pabel-Moewig Verlag GmbH, PERRY RHODAN digital, Rastatt.

      Chefredaktion: Klaus N. Frick.

      ISBN: 978-3-8453-3196-6

      Internet: www.perry-rhodan.net und E-Mail: [email protected]

       PAN-THAU-RA Band 1

       Die Lebenskrieger

      von Frank Borsch

      Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt.

       Kapitel 1

      »50 Sekunden bis zum Einschlag.«

      Das feine Körperhaar An-Keyts war in Aufruhr. Es bebte unter den neuneckigen Scheiben, aus denen ihr Kampfanzug gewebt war, führte einen Tanz auf, als besäße es einen eigenen Willen. Die Loowerin bürstete mit dem freien Greiflappen über den Anzug, um es zu zähmen.

      Sie warf einen verstohlenen Blick zu Belor-Thon. Der junge Loower kauerte in der Nische gegenüber. Er trug wie sie einen Kampfanzug, einer seiner Greiflappen klammerte sich um den Strahler, der andere rieb über seine linke Seite. Er war ein Spiegelbild ihrer selbst, ihrer Furcht, die trotz ihrer neo-entelechischen Schulung nicht weichen wollte.

      Belor-Thon bemerkte ihren Blick. Sein Greiflappen verharrte in der Bewegung, die Spitze verdrehte sich zu einem zaghaften, verschwörerischen Winken.

      An-Keyt erwiderte die Geste. Sie hatte mit Belor-Thon einen Pakt geschlossen, aus einer Laune heraus, in den wenigen – unendlich langen – Augenblicken im Hangar des Transporters, bevor sie ihren Helk bestiegen hatten und aufgebrochen waren.

      Sie und Belor-Thon würden sich paaren – sollten sie den Tag überleben.

      »Sind wir auf Kurs?«, wandte sich Negan-Parr an den Navigator. Der Angesprochene, Lef-Krar, gab einen Laut der Zustimmung von sich. Ein neues Hologramm entstand neben dem Hauptschirm, zeigte einen großen roten Punkt, eingebettet in viele Millionen weiße Punkte, die an einen Fliegenschwarm erinnerten.

      Der rote Punkt, das waren sie, An-Keyt und die übrigen acht Angehörigen ihres Kommandos, eingezwängt in ihren Helk. Die Millionen weißen Punkte – das waren Helks verschiedenster Typen, aus allen verfügbaren Quellen zusammengezogen und dem neuen Zweck provisorisch angepasst, in ihren stählernen Bäuchen Loower wie An-Keyt, von Furcht vor dem gequält, was in weniger als vierzig Zeiteinheiten auf sie wartete, vor Ehrfurcht vor der Kühnheit ihres Unterfangens erstarrt und von der Erleichterung überkommen, endlich zurückzuschlagen, nicht länger ohnmächtig zuzusehen, wie höhere Mächte sich anmaßten, über ihr Schicksal zu bestimmen.

      Und alle Helks, die stählernen Mutterleibe, die sich innerhalb eines Herzschlags in Särge verwandeln konnten, hatten Kurs auf ein einziges Ziel genommen.

      Noch immer kein gegnerisches Feuer, kein Schirm flammte auf, um die anfliegenden Schiffe in seinen Energien zerschellen zu lassen. Gab es dort niemanden, der in der Lage gewesen wäre, Widerstand zu leisten? An-Keyt bezweifelte es. In den Monaten, die die Loower benötigt hatten, um hierher, zwischen die Dimensionen, zu gelangen, hatten die Gespräche immer wieder um das gekreist, was sie hier erwarten mochte. Kein Gedanke war zu verwegen, zu absurd oder zu phantastisch erschienen – bis auf den, dass sie ein Friedhof erwartete, bar jeden Lebens, biologischem wie elektronischem.

      »30 Sekunden bis zum Einschlag.«

      Der Navigator schaltete das Neben-Holo wieder ab. Lef-Krar hatte es ohnehin widerwillig aktiviert. Er und der Vordenker kamen nicht miteinander aus. Der Vordenker, der Kommandant des Trupps, hielt den Navigator für nachlässig, un-entelechisch, nicht mit jeder Faser seines Seins der gemeinsamen Aufgabe verpflichtet. Eine Gefahrenquelle, ein winziges Rädchen unter Millionen nur, aber eines, das mit seinen eigenwilligen Abweichungen den großen Zug der Zweidenker zum Entgleisen bringen konnte. Lef-Krar wiederum hielt den Vordenker für einen Pedanten, einen auf penibelste Genauigkeit versessenen Perfektionisten, dem die zwanghafte Aufmerksamkeit für selbst das unwichtigste Detail die Sicht auf das Gesamtbild versperrte. Und war der Punkt der Entelechie nicht das große Ganze, das auf dem Spiel stand?

      An-Keyt brachte Verständnis für beide Seiten auf. Natürlich galt es, auf vermeintliche Kleinigkeiten zu achten. Ein Bild bestand aus vielen Milliarden Pixeln, und war nur eines von ihnen verfälscht, war das gesamte Bild verändert. Ihr Helk war wie alle übrigen eine autonome Maschine, mit mehrfach redundanten Systemen versehen, die jede noch so geringe Verfälschung – Kursabweichung oder anderes – registriert hätten. Überdies war er in diesem Augenblick Teil des Verbunds, den die Gesamtheit der anfliegenden Helks bildete.

      Lef-Krar war überflüssig. Wie alle an Bord war er ausgezogen, um selbst über sein Schicksal zu bestimmen, und musste nun untätig darauf warten, ob es sich nicht in den nächsten Augenblicken erfüllen würde. Das machte ihn reizbar.

      An-Keyt sah wieder zum Hauptholo. So nah waren sie bereits heran, dass ihr Ziel nicht mehr in seiner ganzen Größe zu überblicken war. An-Keyt glaubte, nicht mehr länger einem Schiff entgegenzusehen als vielmehr einer endlosen, zerklüfteten Landschaft. Tälern und Gebirgen aus Stahl, einstmals glänzend, doch im Lauf der Äonen vom kosmischen Staub erst poliert und anschließend zu einem matten Schwarz zerrieben, dessen einzige Abstufungen Schattierungen von Dunkelheit waren.

      Ein schwarzes Loch, dachte sie in einem Anflug von ganz und gar un-entelechischer Panik. Ein schwarzes Loch, das uns verschlingen und nie wieder loslassen wird.

      Sie wandte den Blick vom Holo ab, und einen Moment lang kreuzte er sich mit dem Belor-Thons. Der junge Loower, ein besseres Kind, nicht einmal halb so alt wie An-Keyt, hatte seine Augen ganz ausgefahren, wog sie mitfühlend auf und ab.

      Er tröstete sie!

      An-Keyt bereute ihren Entschluss, Belor-Thon eine Paarung angeboten zu haben. Sie hatte dem Jungen die Angst nehmen, es ihm leichter machen wollen, den Helk zu besteigen. Hätte sie geahnt, wie er ihre Geste auslegen würde, sie hätte ihn in seiner Furcht schmachten lassen.

      Zu spät.

      Sie hatte das Versprechen gegeben, es gab kein Zurück mehr. Nur der Tod – der ihre oder der seine oder der des gesamten Trupps – konnte sie davon befreien.

      »20 Sekunden bis zum Einschlag.«

      Der


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