Mit Gott die Welt verändern. John Eldredge
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Mit Gott die
Welt verändern
Beten mit Vollmacht und Leidenschaft
Titel der englischen Originalausgabe: Moving Mountains
© 2016 by John Eldredge
Published by arrangement with Thomas Nelson, a division of HarperCollins Christian Publishing, Inc.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Thomas Nelson, einem Imprint von HarperCollins Christian Publishing.
Bibelzitate folgen, wo nicht anders angegeben, dem Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen. Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Weitere verwendete Übersetzungen sind wie folgt gekennzeichnet:
BaB – BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
EÜ – Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.
GNB – Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Hfa – Hoffnung für alle®, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung von Fontis – Brunnen Basel.
L – Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
MSG – The Message by Eugene H. Peterson. © 1993, 1994, 1995, 1996, 2000. NavPress Publishing Group. Alle Rechte vorbehalten. Deutsche Fassung von der Übersetzerin.
NeÜ – NeÜ bibel.heute © 2010 Karl-Heinz Vanheiden, www.derbibelvertrauen.de, und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, www.cv-dillenburg.de.
ELB – Revidierte Elberfelder Bibel © 1985/1991/2006 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Übersetzung: Renate Hübsch
Lektorat: Konstanze von der Pahlen
© 2017 Brunnen Verlag Gießen
Umschlagfoto: mauritius images / SuperStock / Ed Darack
Umschlaggestaltung: Jonathan Maul
Satz: DTP Brunnen
ISBN E-Book 978-3-7655-7471-9
www.brunnen-verlag.de
Für all die Männer und Frauen,
die mich beten lehrten –
ich bin dadurch ein anderer Mensch geworden.
Inhalt
Eins
Gebet, das etwas bewirkt
Der 26. Juni 2012 war ein brütend heißer Sommertag im Bundesstaat Colorado. In Colorado Springs stieg das Thermometer auf die Rekordhöhe von 38,5 Grad Celsius – und fachte damit die Angst vor dem herannahenden Waldbrand in der Bergregion westlich der Stadt noch weiter an. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten sich bisher vergeblich bemüht, ihn unter Kontrolle zu bringen. Die anhaltende Trockenheit hatte die Berghänge bereits zu Zunder ausgedörrt.
An diesem Tag richteten sich viele besorgte Blicke auf die Berge. Dann, wie auf ein arglistiges Stichwort hin, fegten Windböen mit fast 100 Stundenkilometern über Stadt und Bergregion. (Schon ein Sturm von nur halber Stärke wirft einen Mann um; aber 100 Stundenkilometer – Windstärke 11 bis 12 –, das gilt auf der Beaufortskala für Windgeschwindigkeit als Orkan.) Sturm und Flammen auf knochentrockenem Bergland – wahrlich eine unheilige Trinität.
Durch den starken Wind angefacht, sprang das Waldo-Canyon-Feuer über die Feuerschneisen und näherte sich so raubgierig und ungehindert der östlichen Stadtgrenze, wie 1939 Hitlers Blitzkrieg über Polen dahingetobt war. Letzten Endes sollten dem Feuer knapp siebeneinhalbtausend Hektar Land und 346 Wohnhäuser zum Opfer fallen.
Ich saß an jenem Nachmittag an meinem Schreibtisch, als ein Kollege hereinkam und fragte: „Hast du das gesehen?“ Instinktiv eilte mein Blick zu den Bergen – das Bürofenster geht nach Westen – und ich sah die Feuerfront, deren Vorhut sich gerade über die letzte Bergkette vor der Stadt wälzte. Für unser Wohnviertel (das an den Wald grenzt) war bereits zweimal die Evakuierung angekündigt worden. Seit Tagen beobachteten wir die Rauchsäulen über dem Epizentrum des Feuers im Westen, die sich zehn Kilometer emporblähten wie eine riesige Gewitterwolke oder das Deckbett eines Vulkans – unheilschwanger in ihrem leuchtenden Orange und düsteren Schwarz.
Aber in den Nachrichten hatte man uns immer wieder versichert, das Feuer würde nordwestlich an der Stadt vorbeiziehen, und wir hatten einfach unser Leben weitergeführt wie sonst – bis zu dem Moment, in dem ich die Flammen über die Bergkette kriechen sah. Auf dem Weg zur Tür schnappte ich mir mein Handy und rief meine Frau Stacy an: „Du musst packen; ich bin unterwegs nach Hause.“ – „Aber es gab doch keinen Evakuierungsalarm“, protestierte sie. „Das Feuer kommt“, erklärte ich. „Es kommt näher, ich kann es sehen. Ich bin unterwegs.“ Wie jemand, der einer auflaufenden Flut zu entkommen sucht, raste ich buchstäblich mit dem Feuer um die Wette, das Bergkuppe um Bergkuppe eroberte. Der Hund und ein paar Habseligkeiten waren rasch ins Auto geladen – es stimmt, was man so sagt: Wenn „der Augenblick“ gekommen ist, gibt es nur noch wenig wirklich Wichtiges – allem anderen sagten wir Lebewohl.
Unsere Nachbarn waren die Letzten, die flohen; später erzählten sie uns, dass Häuser auf dem Hügel explodiert waren. Im Stau feststeckend, der durch die Evakuierung verursacht war und auf den die Asche wie ein makabrer Schneesturm herabwehte, benachrichtigten wir verzweifelt Freunde per SMS oder Anruf und baten um ihr Gebet. Mein Wagen hat keine Klimaanlage; also tauchte ich einen Schal von Stacy in Wasser