Was mir so eingefallen ist.... Arno Hildebrandt

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Was mir so eingefallen ist... - Arno Hildebrandt


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      Jetzt muss man es jedoch verstehen,

      mit seiner Sprache umzugehen,

      denn man braucht da für manchen Satz

      einen recht großen Wörterschatz

      zur Überwindung mancher Tücken,

      um das Gewollte auszudrücken.

      Doch beim Gedicht – was manche meinen –

      muss sich nicht immer alles reimen.

      Ein solcher Zwang bestand noch nie;

      doch wichtig ist die Poesie!

      Und diese lässt sich niemals normen;

      Und doch gibt es sehr viele Formen.

      In meinen Sinn kommt mir da grade

      die versgebundene Ballade,

      welche Geschichten aufbereitet

      und sie lyrisch gefasst verbreitet.

      Ziemlich dramatisch sie oft klingt –

      jedoch nicht zwingend unbedingt.

      Die Hymne sei hier auch genannt,

      welche als Lobpreisung bekannt.

      Doch nicht auf Götter, Helden nur –

      auf Freundschaft, Vaterland, Natur,

      auf Freiheit, Frieden und aufs Lieben

      ward manche Hymne schon geschrieben.

      Erwähnen will ich auch das Lied,

      welches man als Sonett oft sieht

      und das besonders reizvoll klingt,

      wenn man es vorliest oder singt,

      denn es hat meistens in der Tat

      ein sehr ästhetisches Format.

      Gedichte können derb und fein,

      frivol und auch sehr lustig sein.

      Bei Erhardt (Heinz) und Eugen Roth

      lachte sich mancher schon halbtot;

      denn der Humor hat auch Gewicht!

      Heinz sprach dann gern: »Noch’n Gedicht«.

      Sinnschwanger und nicht gleich ganz klar

      stellt sich eine Parabel dar.

      Hier fordert das Gedicht zugleich

      des Lesers Vorstellungsbereich,

      weil da oft rätselhaft erscheint,

      was im Vergleich der Dichter meint.

      Ähnlichen Anspruch stellt auch die

      poetische Allegorie.

      Kunstvoll verschleiert stellt sie dar,

      was ist, was sein wird oder war.

      Sie drückt sich in Metaphern aus –

      ein neuer Sinn entsteht daraus.

      Erzählfroh, sinnvoll und passabel,

      zeigt sich seit Urzeiten die Fabel.

      Zumeist sind es hier Tiergeschichten,

      die über Vorfälle berichten,

      welche vom Greise bis zum Kind

      moralisch leicht zu deuten sind.

      Es würde wohl zu weit hier führen,

      alle Rubriken anzuführen.

      Doch gab ich hier – als kleines Stück

      Deutung – den kurzen Überblick.

      Man muss beim Lesen nicht dran denken,

      um vom Gedicht nicht abzulenken!

      Es liest der Mensch im Allgemeinen

      gerne Gedichte, die sich reimen;

      deshalb vergesse man auch nicht

      die Rhythmik bei einem Gedicht,

      denn dann wird auch der Worte Fluss

      für jeden Leser ein Genuss!

      Bücherregale – voll und prächtig –

      wirken für sich allein schon mächtig,

      weil all’ die bunten Bücherrücken

      bereits beim Anschauen entzücken –

      die beim Besehn von ihren Titeln,

      des Eigners Bildungsstand vermitteln.

      Doch erbte dieser die Lektüren,

      kann’s auch zu falschen Schlüssen führen –

      Und somit haben Bücher schon

      die Macht zur Manipulation.

      Die Macht der Bücher aufzuspüren,

      ließ ich durchs Lesen mich verführen.

      Ich stieß zunächst auf den Beginn –

      wie’s kam zu diesem Machtgewinn:

      Zuerst schrieb man der Zeiten Lauf

      gewissenhaft in Büchern auf.

      Erlebtes hat man dargestellt

      und was passierte auf der Welt.

      Der großen Herrscher Pracht und Macht,

      hat man unsterblich so gemacht.

      Sie haben Siege zwar errungen –

      Nachruhm ist durch das Buch gelungen.

      So war’s auch bei den Religionen:

      Bücher sollten sich letztlich lohnen,

      um Botschaften für alle Zeiten

      zwecks Missionierung zu verbreiten.

      Bücher schrieb man per Hand zwar prächtig,

      doch wen’ge war’n des Lesens mächtig.

      Zudem konnten die allermeisten

      Menschen sich Bücher gar nicht leisten.

      Bücher hatten nur die Studierten

      und die Adelsprivilegierten

      in der privaten Bücherei.

      Doch diese Zeit ist längst vorbei.

      Erst der erfund’ne Bücherdruck

      gab der Verbreitung einen Ruck

      und half der Menschheit auf die Spur

      zum Wachstum der Literatur!

      Heute kann wohl fast jeder lesen.

      Bücher mit vielen Lehren, Thesen –

      Themen in unfassbarer Zahl

      stehen den Menschen heut’ zur Wahl.

      Das gab dem Bücher-Medium

      Chancen zur Machterweiterung.

      Dies nutzt uns zwar vor allen Dingen –

      doch kann es Ungutes auch bringen.

      Die Bibel sowie der Koran

      haben der Menschheit gut getan.

      Doch


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