Wachgeküsst in London. Laetitia Ahrens

Читать онлайн книгу.

Wachgeküsst in London - Laetitia Ahrens


Скачать книгу
des teuren Leders und des exklusiven Holzes wahr, welches das Armaturenbrett umgab.

      Vor Kurzem hat sich Robert einen Traum erfüllt und ein Anwesen etwas außerhalb von London gekauft. Er hatte einen Umzugsservice beauftragt, der alles recht schnell erledigte, sodass es nun aussah als wäre die Villa schon Jahre bewohnt. Robert hatte das Haus im Kolonialstil einrichten lassen. Mit dem Auto benötigte man ca. dreißig Minuten von London Mitte bis zu dem Haus. Robert bat Jane, ihre Londoner Stadtwohnung, die sie gemietet hatte, aufzugeben und zu ihm zu ziehen. Sie waren schon zwei Jahre zusammen und die meiste Zeit verbrachte Jane sowieso in seiner Penthousewohnung. Das Penthouse befand sich ganz oben im Tower von Carlton & Partner. Ihr 2-Zimmer-Appartement hatte sie nur noch sporadisch. Sie hatte dadurch irgendwie die Sicherheit sich zurückziehen zu können, wenn ihr danach war. Sie liebte ihre kleine Wohnung, verliebte sich aber auch auf Anhieb in das Haus, das Robert gekauft hatte. Also packte Jane ihre Kleider und Schuhe, die sie noch in ihrer Wohnung hatte und zog mit Robert in die Villa ein. Möbel besaß sie keine, da sie die Wohnung möbliert gemietet hatte. Der Vermieter meinte, es wäre kein Problem das Mietverhältnis vorzeitig aufzulösen, denn die Nachfrage war momentan sehr groß und er war großer Zuversicht, sie bald wieder vermietet zu haben. Jane war froh dies zu hören, denn nun stand ihrer Zukunft mit Robert nichts mehr im Wege.

      Jane war bereits im Esszimmer, als sie das Licht der Scheinwerfer von Roberts Wagen die Auffahrt entlang fahren sah. Sie stand schnell auf, erhaschte noch einen kurzen Blick in den Spiegel, prüfte ihre Frisur und strich ihr Kleid glatt. Sie trug ein teures schwarzes Kleid von Valentino, welches Robert ihr vor einer Woche zu ihrem 25. Geburtstag geschenkt hat, dazu schwarze Stilettos von Míu Míu. Jane hatte langes blondes Haar, das sie sich für den Abend hochgesteckt hatte. Ansonsten ist sie sehr schlank, nicht allzu groß und eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Äußeren.

      Als Robert eintrat kam sie fröhlich auf ihn zu.

      »Hallo Schatz«, sagte sie und küsste ihn zärtlich auf den Mund. »Schön, dass du es pünktlich geschafft hast. Ich habe Martha gebeten uns etwas zu kochen. Ich hoffe, du hast Hunger!«

      Martha ist die Haushälterin und Köchin und kümmert sich um alles Organisatorische auf dem Anwesen. Robert kannte sie bereits aus Kinderzeiten, sie war seine Nanny gewesen und hatte auch im Penthouse immer nach dem Rechten gesehen. Eine wirklich tolle ältere Frau. Ihr Mann ist schon vor Jahren verstorben, ihre Kinder weit in der Welt verstreut und jetzt lebt sie allein.

      Als Robert, kaum den Blick von Janes Schönheit abwenden zu können, auf den gedeckten Esstisch blickt, fällt ihm sofort die bereits entkorkte Flasche seines Lieblingsweins auf, den Jane extra in der Stadt für ihn geholt hatte.

      »Mein Lieblingswein! 95er Chianti, Italien, 14%, trocken. Warst du heute bei Antonio und hast ihn extra dort gekauft?« fragte er sie.

      »Ja, ich soll dir liebe Grüße bestellen. Auch von seiner Frau und dem kleinen Giovanni. Stell dir vor, er ist schon fünf Jahre alt und kommt nächstes Jahr in die Schule!«, erwiderte sie.

      Antonio und seine Frau Susan sind schon jahrelange Freunde von Jane und Robert. Sie haben in der Stadt ein italienisches Feinkostrestaurant, in welches die beiden oft essen gehen.

      »Danke Liebling, das freut mich wirklich sehr. Und was ist in der Schachtel, die neben meinem Teller steht?«, möchte er wissen.

      »Sieh nach, das ist mein Geschenk für dich. Ich habe es entdeckt, als ich heute ein paar Besorgungen gemacht habe und musste sofort an dich denken. Da konnte ich natürlich nicht anders, als es dir zu kaufen«, entgegnete ihm Jane mit einem strahlenden Lächeln.

      Behutsam öffnete er die Schachtel, indem er den Deckel nach oben klappte und sein Blick traf auf eine wunderschöne Krawatte, die in einem wunderschönen braun mit eleganten Verzierungen gehalten war.

      »Ich hoffe sie gefällt dir?« fragte Jane mit einem Funkeln in den Augen. Sie wusste, dass er solche kleinen Aufmerksamkeiten mochte und sie seinen Geschmack meist immer traf.

      »Die Krawatte ist wunderschön. Vielen Dank, Liebling. Sie passt perfekt zu dem neuen Anzug, den ich letzte Woche zum Schneider gebracht habe. Du triffst einfach immer meinen Geschmack.«

      Mit einem Lächeln schenkte er den Wein, den Antonio Jane gleich zu dekantieren geraten hat, in zwei Kristallgläser ein und reichte ihr ein Glas.

      »Du siehst wundervoll aus«, sagte er. »Aber nun sag mir doch endlich den Grund für diesen wunderschönen Abend und warum du dir solche Mühe gemacht hast?«

      »Ich wollte mich einfach nur bei dir bedanken, Robert«, erklärte sie. »Du hast es mir ermöglicht Geschäftsführerin bei London Auctions zu werden, du hast es mir ermöglicht in das tolle Haus hier mit dir zu ziehen. Ja, du hast mein Leben eigentlich zu dem gemacht, was es jetzt ist und dafür wollte ich einfach einmal ›Danke‹ sagen.«

      »Aber Jane, ich liebe dich und für mich war von vorne herein klar, als ich das Haus kaufte, dass du mit mir hier einziehst. Und du bist gut in deinem Job, da ist es nur selbstverständlich, dass du so eine Position erhältst. Das mache ich sehr gerne für die Frau meines Lebens. Ich sollte Michael eine Gehaltserhöhung geben, wenn er nicht gewesen wäre, hätte wir uns vor zwei Jahren gar nicht kennen gelernt.«

      Michael war Prokurist bei Carlton & Partner und Roberts Stellvertreter. Er war derjenige, der damals die Marketingstelle neu besetzt hat und bei dem Jane ihr Vorstellungsgespräch hatte. Oh Gott, war sie nervös vor diesem Tag. Carlton & Partner war für sie schon immer ein Begriff und sie hatte gerade ihr Studium in Cambridge beendet, als sie die Stellenausschreibung in der »The Times« gelesen hatte. Jane hat sofort dort angerufen und wurde sogleich von der Telefonistin wieder abgewiesen.

      »Nur schriftliche Bewerbungen werden erwünscht«, meinte diese.

      Nun gut, dachte Jane sich, dann eben schriftlich. Sie stellte mit viel Sorgfalt all ihre Unterlagen zusammen und warf den Umschlag bei Carlton & Partner in den Briefkasten.

      Etliche Wochen vergingen und als sie schon gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte, wurde ihr ein Brief zugestellt.

      CARLTON & PARTNER, London stand auf dem Absender. Mit zittrigen Händen öffnete sie den Brief und starrte auf die Zeilen, die ihr ein gewisser Michael Graham zukommen lies. Sie solle in zwei Tagen um 09:00 Uhr bei ihm erscheinen. Erst nach mehrmaligem Lesen begriff Jane den Inhalt.

      Ein Vorstellungsgespräch bei Carlton & Partner! Sie war ganz aus dem Häuschen.

      Zwei Tage Nervosität, an denen Jane weder gegessen noch geschlafen hatte und Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, und sie hatte den Job! Sie konnte damals ihr Glück kaum fassen und arbeitete sich recht schnell bis zur Marketingspitze hoch.

      So lernten Robert und Jane sich auch kennen. Bei Carlton & Partner gab es für die Führungskräfte jede Woche Montags ein Meeting, bei dem auch Robert meist anwesend war. Jane kannte ihn bereits aus Zeitungen, hatte aber seither noch keinen persönlichen Kontakt zu ihm. Nach mehreren Meetings und intensivem Blickkontakt zwischen ihr und Robert, kam er eines Tages nach dem Montag-Meeting auf sie zu und lud sie für den Abend im »Le Gavroche« zum Essen ein. Er war ein attraktiver Mann und die Einladung überraschte Jane zuerst.

      »Ja, sehr gerne Mr. Carlton. Sehr gerne...«, stammelte sie.

      »Gut«, sagte er. »Ich hole Sie um acht Uhr ab.«

      »Aber wissen Sie denn wo ich wohne?«, fragte sie ein wenig überrascht.

      »Selbstverständlich weiß ich, wo Sie wohnen, Miss Sparkley.«

      Jetzt, zwei Jahre später wohnte sie mit ihm sogar hier in diesem Anwesen.

      ZWEI

      »Ich sage Martha kurz Bescheid, dass sie nun das Essen auftragen kann. Ich bin gleich wieder zurück.«

      Robert legte in der Zwischenzeit eine seiner Lieblings-CDs auf. Richard Clyderman – The very best of. Im Esszimmer befand sich ein offener Kamin, indem ein schönes Feuer brannte. Es lies das Zimmer warm und gemütlich erscheinen.

      Als Jane zurück


Скачать книгу