Nick Francis 3. Группа авторов
Читать онлайн книгу.Nachdem der Buchhändler Nick Francis seine ersten beiden Abenteuer durchlebt hat, ohne sich eine Verschnaufpause zu gönnen, lässt er es jetzt ruhiger angehen. Er legt das Torbuch, wie er es nennt, durch das er schon in so manche aussichtslose Situationen geraten ist, für einige Zeit aus den Händen. Er unternimmt erst einmal keine Reisen mehr, lebt keine Geschichten in dem Buch. Vielmehr beschließt er, mehr über den rätselhaften Wälzer hier in seiner Welt in Erfahrung zu bringen. Wie ein Detektiv macht er sich mithilfe seines väterlichen Freundes Willi Funke auf die Suche, um eine Erklärung für das Unbegreifliche zu erhalten, um Antworten auf seine selbst gestellten Fragen zu finden. Doch die Antworten, die er bekommt, werfen nur wieder neue Fragen auf, denen er nur im nächsten Abenteuer nachgehen kann. Er beschließt deshalb, die dritte Reise anzutreten.
Lauscht Nick bei seinem Reisebericht, der voller aufregender Ereignisse steckt. Segelt mit Nick und seinen Freunden durch das karibische Meer, um den angenommenen Auftrag zu erfüllen. Doch bevor ihr mit Nick in See stecht, nimmt er euch mit zu einem Experten, von dem er mehr über sein ominöses Fundstück zu erfahren hofft.
präsentiert
Nick Francis
Band 3
Die Festung
In der Nick Francis Buchreihe sind bereits erschienen
Nick Francis 1 – Die Burg
Nick Francis 2 – Die Stadt
Nick Francis 3 – Die Festung
und demnächst erscheint
Nick Francis 4 – Der Keller
Weitere Titel sind in Planung.
Entspricht der ungekürzten Originalausgabe des gedruckten Taschenbuches ISBN 978-3-9814313-3-9
© 2013 Noxlupus Verlag, Schwentinental
Alle Rechte, auch die der fotomechanischen und elektronischen Wiedergabe, sind dem Verlag vorbehalten.
ISBN: 978-3-9814313-8-4
Das ist schon eine ziemlich verrückte Sache, in die ich da vor gut zwei Jahren reingeschlittert bin. Und das nur wegen eines Buches, von dem keiner weiß, wo es herkommt, geschweige denn, wer es geschrieben hat ... wobei, in diesem Fall sollte ich lieber sagen: wer es erfunden und hergestellt hat. Denn ein geschriebenes Buch ist es nun wirklich nicht. Es ist eher ein Tor zu einer anderen Welt – darüber habe ich ja schon bei unserem letzten Treffen gesprochen – oder, anders gesagt, ein Tor zu verschiedenen und äußerst gefährlichen Welten. Denn die Geschichten in diesem Torbuch kann man nicht lesen, man lebt sie.
Ungewöhnlich ist auch, dass dieses DIN A4 große Buch eine Dicke von stolzen acht Zentimetern aufweist und dabei nur dreizehn Seiten beherbergt, wobei lediglich auf acht Seiten etwas zu lesen war, als ich es fand – scheinbar die Titel von ungeschriebenen Geschichten. Doch diese Titel waren nicht etwa gedruckt, nein, sie waren tief in die Seiten eingraviert.
Zwei der ursprünglich acht Gravuren sind inzwischen verschwunden, nämlich Die Burg und Die Stadt. Wie es dazu kam, werde ich kurz erzählen. Alles begann an einem Freitagabend, nachdem ich das Buch auf dem Dachboden, der zu der von mir kurz zuvor übernommenen Buchhandlung gehörte, entdeckt hatte. Mithilfe des Buches und eines Rituals reiste ich in eine andere Welt – in mein erstes Abenteuer. An jeder Ecke lauerte dort das Grauen auf mich. Kaum zurückgekehrt, stürzte ich mich erneut in das Buch, also in ein neues Abenteuer, so groß war meine Neugierde.
Das ist jetzt alles ungefähr zwei Jahre her. In diesen zwei Jahren machte ich mich daran, euch von meinen bis dato erlebten Abenteuern zu berichten, und zwar in Form von zwei Büchern. Wer diese noch nicht kennt, kann das selbstverständlich nachholen. Mehr Wissen über mich findet ihr in meinem virtuellen zu Hause: www.nickfrancis.de. Ich lade euch herzlich ein, mich dort einmal zu besuchen.
Außerdem habe ich mich von den Strapazen erholt, recherchiert und über all das Seltsame nachgedacht, das ich bisher erlebt habe. Vor einem halben Jahr war es dann so weit, ich bin wieder durch das Torbuch gegangen – in eine weitere Welt. Und ich freue mich sehr, heil und unversehrt wieder hier zu sein und euch von meinem neuen Abenteuer erzählen zu können. Doch zuvor lasst mich euch noch berichten, was ich mithilfe meines alten Freundes Willi bis zum Eintritt in die Welt der Festung über das Torbuch herausgefunden habe.
***
Wenige Wochen nach meinen ersten beiden haarsträubenden Abenteuern, die unterschiedlicher nicht sein konnten, saß ich in meinem Stammcafé in der Einkaufsstraße, in der ich wohne und meine Buchhandlung habe. Das Buch lag als stiller, geheimnisvoller Begleiter gut verpackt neben mir auf der Bank. Ich war mit Willi verabredet. Für diejenigen unter euch, die heute das erste Mal dabei sind: Willi ist der Mann, von dem ich die Buchhandlung übernommen hatte. Ich kannte Willi schon, da war ich noch ein kleiner Junge, der ständig in die Buchhandlung gerannt ist, um sich mit diversen Schmökern zu versorgen. Doch das nur kurz am Rande, an anderer Stelle hatte ich ja schon ausführlich darüber gesprochen.
Wieder und wieder schaute ich auf die Uhr. Willi würde jede Minute kommen, und ich hatte immer noch keine Ahnung, was und vor allem wie ich ihm von meinen Erlebnissen erzählen sollte. Er sollte mich schließlich nicht für total übergeschnappt halten. Ob ich am besten mit der Tür ins Haus fiel und mit allem gleich herausplatzte? Oder sollte ich ihn Stück für Stück an meine Entdeckung heranführen und ihn erst fragen, ob er bestimmte Dinge prinzipiell für möglich hielt? Seit dem Abend, an dem ich das Buch gefunden hatte und damit bei ihm war, hatten wir uns nicht mehr gesehen, und bei den wenigen Telefongesprächen, die mehr geschäftlich als privat waren, hatte er nicht danach gefragt und ich hatte nichts gesagt. Doch schon wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, die Zeit, mir eine Wie-erkläre-ich-es-Willi–Strategie zurechtzulegen, war vorüber.
»Hallo Nick, schön dich zu sehen!« Während ich seinen Gruß erwiderte, ließ sich Willi auf den gegenüberliegenden Stuhl nieder.
»Hallo Willi«, begrüßte ihn Tina, die Kellnerin, »einen Cappuccino und drei Kekse wie immer?«
»Hallo Tina, ja, wie immer. Danke!«
»Schön, dass du dir gleich Zeit genommen hast«, bedankte ich mich.
»Ich hatte sowieso was in der Stadt zu erledigen und du weißt doch: Für dich habe ich immer Zeit.«
Ich lächelte, doch Willi merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.
»Was ist los? Du siehst aufgekratzt aus. Stimmt etwas nicht mit dir oder dem Laden?«, fragte er und musterte mich.
»Nein, mit dem Laden ist alles in Ordnung. Mit mir eigentlich auch, aber ...«
»Aber? ...«
»Ne, es gibt kein Aber, ich wollte eigentlich ...«, setzte ich an, wurde aber von Tina unterbrochen, die einen kleinen Korb mit mindestens sechs Keksen und den Cappuccino auf den Tisch stellte.
»Hier, Willi, dein Cappuccino und die drei Kekse.«
»Danke, oh, du meinst es aber wieder gut mit mir«, bedankte sich Willi, der beim Anblick der Kekse strahlte.
»Doris braucht ja nichts davon zu wissen«, erwiderte Tina verschwörerisch.
»Ach ja, die gute Doris, wenn sie nicht auf mich aufpassen würde, käme ich wohl bald nicht mehr durch die Türen«, sagte er und strich sich über das runde Wohlstandsbäuchlein.
Nachdem uns Tina wieder verlassen hatte, knüpfte ich an das vorherige »Aber« an.
»Eigentlich wollte ich mich mit dir nur mal so von Buchliebhaber zu Buchexperte unterhalten.«
»So,