"Kein wirkliches Ende der Ausbeutung ohne Installierung der Menschenrechte…" (Ernst Bloch) Gemeinhin wird Ernst Bloch vor allem als ein marxistischer – wenn auch von religiösen Motiven beeinflusster – Denker gesehen. Micha Brumliks Studie über Blochs Philosophie des Rechts schlägt demgegenüber einen anderen Weg ein. Sie zeigt, in welchem Maß Bloch von ganz anderen philosophischen Strömungen beeinflusst war, nämlich mindestens so stark von Kant wie von Marx, mehr noch: auch und gerade von dem philosophiehistorisch lange Zeit verächtlich angesehenen Neukantianismus. Dabei geht die hier vertretene These soweit, zu behaupten, dass Bloch ein herausragender, freilich linksradikaler Vertreter dieser Strömung des Denkens war. Dann aber zeigt sich im Umkehrschluss, dass auch das marxsche Denken – zumindest das Denken des jungen Marx – nicht nur ein Ausläufer, sondern genuiner Teil der idealistischen Tradition war; Ernst Bloch jedoch dieses Denken zu seinem krönenden Abschluss brachte.