"Künftig sage dann einer der nachgeborenen Menschen, über das dunkele Meer vorüberrudernd im Schiffe: Seht das ragende Mal des längst gestorbenen Mannes… Also redet man einst, und mein ist ewiger Nachruhm." (Hom. Il. 7,87–91; Übers. H. Rupé) Von Anbeginn der Menschheit bewahren Totenritual und Grabkult die Erinnerung an die Verstorbenen; durch Jahrtausende spiegelt sich herrscherliches Selbstbewußtsein in monumentalen Grabstätten. Ihre Bedeutung weist jedoch zugleich in die religiöse Sphäre: Nach antiker Vorstellung wirkte in den Pyramiden Ägyptens und den griechischen Heroengräbern die mythische Kraft der Bestatteten auch nach dem Tode fort. Später wurden die Grabstätten Christi und seiner Heiligen zum Ziel zahlloser frommer Pilger. Aber auch aus historischem Interesse wurden die Gräber bedeutender geschichtlicher Gestalten bereits in der Antike aufgesucht. In dieser Tradition sieht sich das vorliegende Buch, in dem die archäologischen Spuren und literarischen Zeugnisse von nahezu 600 Grabstätten historischer Persönlichkeiten aus dem Alten Orient und dem Klassischen Altertum zusammengetragen sind – von Abraham bis Thutmosis, von Alexander bis Zarathustra.