Wie können sich gesunder Menschenverstand und wissenschaftliche Ethik verbinden? Kann eine Ethik formuliert werden, die nicht abstrakte Gebots- und Verbotsregeln aufstellt, sondern die Autonomie des Einzelnen fördert und entwickelt? Für die aktuelle ethische Diskussion präsentiert Bernhard Irrgang mit einer ›Hermeneutik der Lebenswelt‹ einen neuen, faszinierenden Ansatz. Er verbindet die Traditionen der Hermeneutik und der Moralphilosophie und macht die ethischen Probleme der Gegenwart gleichzeitig verständlicher und handhabbarer. Dieses Buch bietet Anleitungen für ethische Abwägungen, die Menschen befähigen, in komplexen, meist technisch geprägten Alltagssituationen pragmatisch brauchbar und sittlich verantwortbar zu handeln. Für die technische Welt legt der Autor so neue Möglichkeiten des Verstehens und des Entscheidens frei. Die Hermeneutische Ethik, so zeigen die zahlreichen Fall- und Anwendungsbeispiele aus Forschung, Technik und moderner Alltagsbewältigung, ist eher Forschung als kodifizierte Wissenschaft oder Katechismus. Pointiert wird dabei Kritik an alltagsmoralischen Vorstellungen oder an moralischen Vorurteilen geübt.