Und immer noch regieren Eifersucht und Rachlust in Luisa Malbeck und Julian Drexler. Sie wollen einfach nicht akzeptieren, dass die Herzen von Celine und Dominik sich gefunden haben und sie sich wirklich lieben. Sie wissen, dass Celine schon fast verlobt ist, – mit dem Wunschschwiegersohn ihrer Eltern. Julian erinnert sich an das, was Celine ihm beim ersten Treffen erzählt hat. Luisa findet: Daraus müsste sich doch was drehen lassen? Damit beschwören sie beinahe ein Drama herauf … Es wurde schon düster, als Julian Drexler und Luisa Malbeck von ihrer Ski-Tour in die Pension ›Edelweiß‹ zurückkehrten. Marion Trenker, die die beiden hatte kommen sehen, erwartete sie im Flur vor der Rezeption. Sie konnte nicht mehr allzu viel Sympathie für Julian aufbringen, nachdem dieser aus Missgunst und Neid versucht hatte, zwischen Dominik und Celine einen Keil zu treiben. Julian hatte zwar, als ihn Dominik zur Rede stellte, bestritten, Luisa aufgehetzt zu haben. Doch das nahm ihm niemand ab. Dominik hatte es auf den einzig richtigen Nenner gebracht: Julian hatte Luisa, die von dem Gedanken besessen war, Dominik zu lieben und ihn für sich gewinnen zu müssen, soweit gebracht, dass sie nach St. Johann gekommen war und für handfesten Wirbel gesorgt hatte. «Guten Abend», begrüßte Marion ihre Gäste ziemlich unterkühlt. Nachdem sie den Gruß erwidert hatten, wandte sich Marion an Luisa und sagte: «Unser Pfarrer war heut' Nachmittag hier. Er wollte mit Ihnen sprechen, Frau Malbeck.» Luisa und Julian wechselten einen schnellen, ahnungsvollen Blick, dann fragte Luisa: «Was will der Pfarrer von mir? Ich hab' mit der Kirche nichts am Hut.» Plötzlich schien sie sich zu erinnern, dass sie den Pfarrer schon einmal gesehen hatte. «Kann es sein, dass er gestern Abend im Hotel anwesend war, als ich Dominik zur Rede stellen wollte?» «Ja, das dürfte er gewesen sein. Sein Name ist ebenfalls Trenker. Mein Mann und er sind Cousins.» «Wahrscheinlich haben ihn Dominik und Celine gemeinsam mit der Hoteliergattin auf dich angesetzt», knurrte Julian.