Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen. Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle. In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt. Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent. Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens. "Afra, wo bleibst? Nachher kommen wir zu spät zur Taufe, nur weil du altes Weibel dich noch schön machen mußt!" Dr. Josef Brinkmeier grinste frech, während sein Sohn Max nur den Kopf schütteln konnte und seinen Vater mahnte: «Man soll niemals eine Köchin verstimmen, Vater. Hast das vielleicht vergessen?» «Und man soll auch niemals zu einer Taufe zu spät kommen, noch dazu, wenn es das erste Enkelkind betrifft», parierte der ehemalige Landarzt schlagfertig. «Ganz davon abgesehen sind wir beide die Taufpaten, da zählt das gleich doppelt.» «Was regst dich auf, Doktor? Da bin ich schon», meldete sich nun die alte Hauserin leicht verstimmt zu Wort. «Ich hab' mich net schön gemacht, mein Gesangbüchel war verlegt. Und ohne das geh ich seit beinahe sechzig Jahr' net in die Kirch' eini.» «Der Hochwürden hat so viele, daß er sie verleiht», brummte Josef, der eine «ältere Ausgabe» seines Sohnes war; beide waren sie hochgewachsen und schlank, die Landärzte von Wildenberg, und hatten sandblondes Haar, in das sich bei Josef bereits viele silberne Fäden gestohlen hatten. Der Senior war verwitwet und hatte seine Praxis vor einiger Zeit an seinen Sohn weitergeben müssen, weil ihn ein Herzleiden plagte. Max, der zehn Jahre in der Entwicklungshilfe gearbeitet hatte, war es nicht allzu schwer gefallen, sich wieder in seinem Heimatdorf einzuleben. Schlimmer war da schon die Trennung von Dr. Julia Bruckner, der Kollegin, mit er er in Afrika zusammengearbeitet hatte, und der sein Herz gehörte.