Depressionen überwinden für Dummies. Laura L. Smith
Читать онлайн книгу.habe viele Schmerzen.
Ich schlafe deutlich mehr als normalerweise.
Ich kann nicht einschlafen, selbst wenn ich sehr müde bin.
Ich habe ohne erkennbaren Grund Heißhungerattacken.
Ich bin in letzter Zeit sehr kraftlos, meist möchte ich gar nicht erst aufstehen.
Ich habe mehr als zweieinhalb Kilo zu- oder abgenommen und weiß nicht, warum.
Genauso wie bei den anderen Checklisten in diesem Kapitel ist es auch bei dieser nicht so wichtig, wie viele der Punkte Sie als zutreffend ankreuzen konnten. Je mehr zutrifft, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Depression haben.
Wenn sich bei Ihnen die Depression hauptsächlich durch körperliche Symptome äußert, werden Ihnen vermutlich Medikamente oder andere körperliche Therapiemöglichkeiten am besten helfen. In Teil V erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Die sieben Gesichter der Depression
Im Abschnitt Die Auswirkungen der Depression erkennen weiter vorn in diesem Kapitel haben wir die vier Hauptbereiche genannt, auf die sich alle Arten der Depression auswirken. In diesem Abschnitt richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die sieben Hauptarten der Depression:
Major Depression
Persistierende Depressive Störung
Prämenstruelle Depression
Depression und Drogen
Depression und Erkrankungen
Anpassungsstörung mit depressiver Stimmung
Depressionen im Rahmen bipolarer Erkrankungen (abwechselnde manische und depressive Phasen)
Ein Hilfsmittel, um eine Depression zu diagnostizieren, ist das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen, DSM-IV genannt. Es beschreibt und kategorisiert psychische Störungen. Ein deutsches Diagnosesystem, das in der klinischen Praxis verwendet wird, ist das ICD-10. Dort werden die Depressionen im Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen aufgeführt. In den folgenden Abschnitten werden wir die sechs Hauptarten der Depression und ihre Symptome näher erläutern. Wir stützen uns dabei auf das DSM-IV. Natürlich verzichten wir dabei möglichst auf Fachbegriffe.
Die Major Depression: Einfach nicht aus dem Bett rauskommen
Die Major Depression wirkt sich, wie alle anderen Depressionen auch, auf die Gedanken, das Verhalten, die Beziehungen und den Körper aus. Doch welche besonderen Eigenschaften hat diese Art der Depression?
Die Major Depression zeichnet sich durch eine besonders niedergedrückte Stimmung aus oder durch Freudlosigkeit und Desinteresse, die konstant über mehr als zwei Wochen andauern. Manchmal werden diese Symptome von den Betroffenen bewusst oder unbewusst verleugnet. Ist das der Fall, kann die Erkrankung durch die Achtsamkeit der Mitmenschen erkannt werden.
Zur niedergedrückten Stimmung und der Freudlosigkeit können natürlich noch andere Symptome hinzukommen:
Unkonzentriertheit und Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen,
Wiederholte Selbstmordgedanken,
Starke Veränderungen im Schlafverhalten,
Extreme Erschöpfung,
Fehlendes Interesse an Dingen, die früher Freude bereiteten,
Anzeichen der Ruhelosigkeit oder Verlangsamung,
Geringes Selbstwertgefühl,
Auffallende Veränderungen des Appetits oder des Körpergewichts (erhöht oder vermindert),
Starke Schuldgefühle.
Bei der Major Depression bestehen diese Symptome den ganzen Tag und dauern schon mindestens zwei Wochen oder länger. Die Major Depression kann in sehr unterschiedlichen Schweregraden vorkommen. Doch auch leichte Fälle müssen behandelt werden. Die Major Depression verläuft üblicherweise in Episoden; das heißt, es gibt Zeitabstände, in denen die depressiven Symptome vorliegen, und Zeiten, in denen die Symptome auch ohne Behandlung wieder verschwinden. Die depressiven Episoden können eine sehr unterschiedlich lange Dauer haben, manche dauern nur wenige Wochen, es gibt aber auch Betroffene, die monatelange oder gar jahrelange Episoden haben. Ein Drittel der Betroffenen erlebt nur eine einzige Episode im Leben, bei zwei Dritteln kommt es jedoch zu mehreren Episoden oder sogar einem chronischen Verlauf der Erkrankung. Deshalb ist es besonders wichtig, sich schon beim Auftreten der ersten Episode in Behandlung zu begeben.
Auch wenn jede Depression sich individuell unterschiedlich bemerkbar macht, enthält die Geschichte von Christoph doch einige typische Anzeichen.
Für Christoph beginnt der tägliche Kampf, wenn der Wecker klingelt. In der Nacht wälzt er sich die meiste Zeit wieder nur im Bett hin und her. Erst kurz bevor er aufstehen musste, ist er eingeschlafen. Er zwingt sich dazu, sich für die Arbeit fertigzumachen. Doch der Gedanke daran, mit anderen zu reden, ist für ihn unerträglich. Er weiß, dass er sich krankmelden sollte, doch er kann seine Hand nicht heben, um zum Telefon zu greifen. Er weiß natürlich, dass er seine Arbeit verlieren