Die YouTube-Formel. Derral Eves

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Die YouTube-Formel - Derral Eves


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Ergebnisse auf YouTube erzielen, die du dir immer gewünscht hast.

      Damit wir verstehen, wie YouTube wirklich funktioniert, müssen wir uns zunächst anschauen, wie es als digitales Ökosystem funktioniert. Ein digitales Ökosystem funktioniert im Großen und Ganzen wie ein natürliches Ökosystem: Es gibt viele bewegliche Teilchen, und alle diese Teilchen wirken sich auf die Organisation als Ganzes aus. In der Grundschule haben wir etwas über den Energiefluss in einem natürlichen Ökosystem gelernt: Photosynthese, Pflanzen und Tiere, Zersetzung und Nährstoffumwandlung sind Teil dieses Kreislaufs. Jeder Faktor in dieser Kette hat seine Aufgabe zu erfüllen und, wenn er nicht richtig funktioniert, beeinträchtigt er den gesamten Ablauf.

      Auch das Ökosystem von YouTube hat einen Fluss und einen Kreislauf, und die Beteiligten beeinflussen das Ganze, zum Besseren oder zum Schlechteren. Zu diesem digitalen Ökosystem gehören der Creator, der Zuschauer (oder Viewer), der Werbetreibende/die Marke (Brand), Urheberrechtsinhaber, Multi-Channel-Netzwerke (MCN) und YouTube selbst.

      Um Teil dieses digitalen Ökosystems zu werden, musst du die Rolle eines jeden Beteiligten verstehen, insbesondere die Rolle, die du besetzen möchtest. Wenn du zum Beispiel Creator bist, mache dich mit den Richtlinien von YouTube vertraut, damit dein Content monetarisiert wird und auch monetarisiert bleibt. Klaue oder kopiere nicht den Inhalt eines anderen, aber wenn du beabsichtigst, Ausschnitte aus Filmszenen, Songs oder anderem urheberrechtlich geschütztem Material zu verwenden, wisse, wie du rechtmäßig damit umgehst. Der Erfolg deines Contents hängt davon ab, wie gut du deine Rolle im Ökosystem verstehst. Deine YouTube-Erfahrung sollte über das Starten eines Kanals und das Hochladen von Videos hinausgehen. Genau genommen wirst du, wenn das deine Methodik ist, nie Zuschauer (Viewer) erreichen. YouTube belohnt Original-Content, der für ein spezifisches Publikum erstellt wird. Wenn du also das System erlernst und die Regeln befolgst, werden deine Videos eine bessere Chance haben, gesehen zu werden.

      Die erste Überlegung in dem Ökosystem sollte dem Viewer gelten. Wenn niemand da ist, der das Video sehen will, ist das übrige Ökosystem am Arsch. Als YouTube neu war, gehörten die Zuschauer zu einer recht spezifischen demografischen Gruppe, weil der Content auch ziemlich spezifisch war. Leute luden persönliche Videos hoch, um sie mit ihrer Familie und Freunden zu teilen, so dass sie ein Publikum hatten, aber wo das Publikum wirklich Wachstumspotenzial hatte, drängten sich die Unterhaltungschefs dazwischen. Leute luden Ausschnitte aus TV-Shows, Filmen, Comedy-Szenen usw. hoch. Zuschauer suchten auch nach Beiträgen über Popkultur und Nachrichten. Es war ein Leichtes, dieses Zeug hochzuladen, und es war ein Leichtes für den Viewer, es zu finden.

      Von 2005 bis 2007 luden YouTuber Content im Großen und Ganzen unreguliert und unkontrolliert hoch. Darunter sicherlich auch viel Original-Content, aber eben auch geschützten Content, der von einer anderen Person oder Firma erstellt worden war. Offensichtlich war das eine unmittelbare Verletzung des Urheberrechtsinhabers am Content.

      Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass YouTuber dies nicht heimlich oder böswillig taten. Sie wollten einfach Dinge teilen, die sie liebten, und das war ja so leicht. Erinnerst du dich an Napster aus der Jahrhundertwende? Für die unter euch, die in den 2000er Jahren geboren sind, lasst mich euch eine Geschichte erzählen.

      KOSTENLOS! Das war gigantisch für Musikfans auf der ganzen Welt – die Menschen liebten Napster. Wer wollte nicht unbegrenzten Zugang zu seinen Lieblingsbands für exakt null Dollar? Nun, ich nehme an, nicht jeder war Napster-Fan …, und zwar all jene, die mit Musikverkäufen hätten Geld verdienen sollen.

      Wenn du den Ausgang der Geschichte nicht kennst, so wette ich, dass du dir denken kannst, was als Nächstes geschah. Klagewelle. Einstellung des Betriebs. Keine Überraschungen hier. Tatsächlich hatte Bill Clinton, damals Präsident der USA, kurz vor der Gründung von Napster dem Urheberrechtsgesetz Digital Millennium Copyright Act (DMCA) im Jahr 1998 per Unterschrift Gesetzeskraft verliehen. Das DMCA hat seither digitale Copyrightprobleme geregelt und die Strafen für Täter verschärft. (Allerdings gelten für Websites, die außerhalb der USA gehostet werden, die Regeln der Organisation für Geistiges Eigentum der Vereinten Nationen (United Nations World Intellectual Property Organisation (WIPO).) Was mit Napster geschah, bereitete von da an den Weg für die Regulierung von Medientausch.

      Das Content-ID-System sollte nicht vor 2007 eingeführt werden, die Betaversion im Juni und das vollständige Rollout im Dezember. Das ID-System heftete jedem neuen hochgeladenen Content einen einmaligen »digitalen Fingerabdruck« an. Nun konnte Content aufgespürt und mit bereits existentem urheberrechtlich geschütztem Content abgeglichen werden, so dass YouTube Verletzungen feststellen konnte.

      Jetzt, wo das Gesetz existierte, musste YouTube einiges für Urheberrechtsinhaber regeln. Zunächst mussten sie den happigen Rechtsstreit beilegen (die Vergleichsbedingungen blieben geheim), aber sie mussten auch regeln, wie sie von nun an vorgehen wollten, und das Content-ID-System war die Antwort. Ich kann nicht


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