Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 1 Afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen, das Santería-System & Orishas. Frater LYSIR

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Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 1 Afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen, das Santería-System & Orishas - Frater LYSIR


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Venezuelas befindet, in etwa zwischen den beiden größeren Ortschaften „Barquisimeto“ und „Valencia“, der im Übrigen im Jahr 1980 zum Nationalpark erklärt wurde. Bei der Verehrung von María Lionza geht es primär darum, dass man sich nicht selbst unterordnen muss, selbst wenn die Herrscher mit Gewalt agieren. Es geht darum, dass man sich widersetzen kann, es geht darum, dass man sich selbst eine Heilung geben kann, sodass man hier auch schamanische Lebensweisen in seinen Alltag ohne weiteres integrieren kann. In diesem Kontext ist es natürlich wieder klar, dass mit der Hilfe der schamanischen Lebensweisen und Arbeitsweisen, Kontakte zu den Naturgeistern aufgebaut werden können, so wie auch zu den eigenen Ahnen, zu den Vorfahren, wodurch man wieder auf ein breites energetisches Spektrum zugreifen kann, mit deren Hilfe man sein Leben bestreiten kann. Heutzutage agieren sehr viele Menschen im María Lionza Kult, sodass es Pilgerfahrten gibt, wo es dann auch wieder um Tanz, rhythmische Trommeln, Räucherungen und Ekstase geht. María Lionza wird auf der einen Seite als Heilige, auf der anderen Seite manchmal auch als Göttin, gleichzeitig aber auch nur als besonderer Mensch verehrt, sodass es im María Lionza Kult auch ein eigenständiges Pantheon gibt, wobei hier primär drei Prinzipien zu benennen sind.

      So ist hier einmal María Lionza selbst zu nennen, die in diesem Kontext als wichtigste Gottheit gilt, daneben dann der Häuptling Cacique Guaicaipuro (wobei Guaicaipuro sein Name ist und Cacique ein Titel ist, der grob mit „Führer der Führer“ übersetzt werden kann) und letztlich der ermordete Sklave „Negro Felipe“ (was man wortwörtlich mit „schwarzer Philipp“ übersetzen kann) der in einem Sklavenaufstand, bzw. in einem Unabhängigkeitskampf, eine herausragende Rolle spielte, sodass hier der Geist der Unabhängigkeit, der Rebellion und der Selbstaufopferung thematisiert wird. Es ist jedoch nicht einfach, klar zu sagen, ob es sich hierbei wirklich um Gottheiten handelt oder einfach um Geister, da die Religion María Lionza hier keine großen Unterschiede macht. Es geht in diesem Kontext nicht um Schöpfungsmächte, die omnipotent in irgendwelchen Ebenen hocken, und die Erde erschaffen haben, nein, es geht um Energien, die den Menschen im Alltag zur Seite stehen. Daher existieren auch noch weitere Geister, Götter oder einfach nur national Heilige, die in dem Kult bzw. in der Religion María Lionza angerufen und herbei gebeten werden. Die größte Verbindung zum klassischen Voodoo besteht in der Opferbereitschaft, sodass den Geistern, den Göttern, den Lokalheiligen verschiedene alkoholische Getränke geopfert werden, so wie auch Blumen, Parfums, Zigaretten und Zigarren und natürlich Speisen, wobei hier meistens Obst genommen wird und sehr selten Fleisch. Der Grundgedanke ist natürlich der, dass man durch die jeweiligen Opferungen die Energien, die Geister, die Götter, die Entitäten gnädig stimmt, sodass man seine eigenen Bitten übermitteln kann, und hierdurch eine Unterstützung erhält.

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      Palo

      Die nächste Religion, die ich hier im Zusammenhang mit „Voodoo“ betiteln will, trägt den Namen „Palo“ - doch wenn man es sich genau anschaut, dann ist „Palo“ auch wieder nur eine Sammelbezeichnung, sodass hier verschiedene religiöse Strömungen tituliert werden, die sich auf Zentralafrika und auch auf Westafrika beziehen. Manchmal wird statt „Palo“ auch „Las Reglas de Congo“ als Bezeichnung benutzt, sodass hier einfach angedeutet wird, dass es eine ursprüngliche Religion ist, die ihre Wurzeln im Kongobecken besitzt, eigentlich in Zentralafrika, sich jedoch entlang des Kongos manifestiert hat, und somit auch bis nach Westafrika gedrungen ist.

      Wenn man dann etwas tief vergraben will, dann findet man die Bezeichnungen verschiedener Religionen, die unter den Begriffen, Briyumba (bzw. Brillumba), „Bukongo“, „Kimbisa“, „Mayombe“ (oder auch „Mallombe“ bzw. „Mayumbe“) und Monte bekannt sind. Die Ursprünge dieser verschiedenen Religionen, liegen wieder sehr klar in Westafrika, speziell in einem Gebiet, welches sich auf die Westküste Afrikas bezieht, dort wo die Mündung des Kongos ist. Gut, manchmal ist auch der gesamte Kongo als Ursprung definiert, wobei die Länge des Kongos, mit über 4800 km nicht zu verkennen ist, sodass hier sehr viele Länder, sehr viele Kulturen und sehr viele Stämme im Einzugsgebiet dieses Flusses existierten und immer noch existieren. So gibt es hier sehr viele verschiedene spirituelle Glaubenssysteme, Rituale, Verehrungen und Maximen, sodass man hier nicht alles über einen Kamm scheren kann. Wenn man jedoch einen primären und knallroten Faden suchen und finden will, dann findet man diesen in Bezug auf die Praktiken, die heutzutage mit dem Voodoo assoziiert werden. In einigen der Religionen, geht es darum, dass es auch wieder eine primäre Schöpfergottheit gibt, mit der aber eigentlich nicht gearbeitet wird, da diese, im energetischen Sinne, viel zu hochschwingend ist, und man sie sowieso nicht erreichen kann, bzw. diese Gottheit überhaupt kein großes Interesse daran hat, sich mit den Menschen direkt abzugeben. Hier wird das Prinzip „Nzambi Mpungu“ thematisiert, wobei hier natürlich noch etliche andere Namen existieren, wobei ich über dieses Prinzip in der Religion „Candomblé“ schon einiges beschrieben habe. So gibt es in diesem Kontext natürlich auch in der Religion Palo verschiedene andere Gruppierungen, die aber in diesem Kontext auch wieder sehr eng mit den Gruppierungen in der Religion Candomblé verflochten sind. So gibt es in diesem Kontext natürlich auch wieder bewusst vollzogene Invokationen, sodass die Geister und die Götter die Gläubigen erfüllen und „reiten“ können, wodurch eben Heilungsrituale, Hilfestellungen im Leben, Glück und Erfolg und alles, was man sich sonst noch so wünscht, ermöglicht werden soll. In der Religion Palo geht es auch noch mal sehr deutlich darum, dass hier so genannte Priester, Heiler, Schamanen oder auch eben Priesterärzte eine besondere Rolle übernehmen, die in diesem Kontext als „Nganga“ bezeichnet werden, und eigentlich die klassischen Priester sind, sodass hier einmal Vermittlungen stattfinden, aber auch Invokationen bzw. Evokationen angeleitet werden. Ein wichtiger Glaubenssatz besteht darin, dass die Nganga Portale und Tore öffnen können, sodass die Geister, die Götter und natürlich auch die Verstorbenen, also die Ahnen, in die diesseitige Welt eindringen können.

      Der Glaube besagt, dass der Kosmos in zwei Ebenen unterteilt ist, also zwei Existenzen oder zwei Welten besitzt, wobei es einmal die Welt der Lebenden ist (die dann Nza Yayi genannt wird) und einmal die Welt der Toten (die dann Nsi a Bafwa genannt wird). Beide Existenzen, beide Welten werden durch einen Fluss, durch einen Strom, durch ein Gewässer getrennt, sodass es nicht ohne weiteres möglich ist, diese Welten kreuz und quer zu betreten. Dennoch ist es so, dass man in seiner Existenz diese Welten in einem ewigen Kreislauf immer wieder durchquert. Wenn man so will, dann kann man hier das Prinzip der Reinkarnation sehen, wobei es in diesem Fall kein Paradies und keine Erlösung gibt, sondern einfach eine Unendlichkeit der Existenz, sodass man mal im Diesseits existiert, und dann wieder im Jenseits. Wie auch in der Religion Candomblé so ist es in der Religion Palo selbstverständlich, dass man mit verschiedenen Geistern und Göttern arbeitet, die hier auch wieder als Nkisi / Nkishi (aber auch Minkisi oder Zinkisi) bezeichnet werden. So wird auch hier der Glaube angenommen, dass das Schöpfungsprinzip eine absolute omnipotente Macht darstellt, die kleineren Götter, die Geister, die Nkisi / Nkishi, jedoch alle ihre Spezialitäten haben/hatten, ihre speziellen Arbeitsgebiete, sodass man eben nicht jeden Nkisi / Nkishi mit allen erdenklichen Wünschen, Aufträgen, Arbeiten behelligen bzw. darum bitten kann. Hierdurch entstand eben eine komplexe Religion, die an einen Polytheismus erinnert. Wichtig ist, dass hier der Priester, der Heiler, der Schamane primär darum gebeten wird, eine Kontaktierung zu bewirken, sodass hier also eine weitere Instanz eingeflochten wurde, bzw. es wurde reflektiert, dass man, wenn man mit den verschiedenen Geistern, Gottheiten, Energien und Ahnen arbeiten will, einen entsprechenden energetischen und geistigen Stand besitzen muss, sodass man eben auch wirklich eine Brücke über den „Strom der Existenz“ bauen kann, um beide Ebenen miteinander zu verknüpfen. Die eigentlichen magischen Arbeiten sind jedoch wieder sehr ähnlich, sodass man auch hier immer wieder Heilungsrituale findet, Glücksrituale,


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