Die neun größten Städte Südafrikas. A.D. Astinus

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Die neun größten Städte Südafrikas - A.D. Astinus


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Kommune Maluku mit 7.948,8 Quadratkilometern einen Anteil von rund 80 Prozent.

      Stadtgliederung

      Kinshasa gliedert sich in 24 Gemeinden (communes):

       Bandalungwa

       Barumbu

       Bumbu

       Gombe

       Kalamu

       Kasa-Vubu

       Kimbanseke

       Kinshasa

       Kintambo

       Kisenso

       Lemba

       Limete

       Lingwala

       Makala

       Maluku

       Masina

       Matete

       Mont Ngafula

       Ndjili

       Ngaba

       Ngaliema

       Ngiri-Ngiri

       Nsele

       Selembao

      Klima

      Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 25,3 Grad Celsius, die jährliche mittlere Niederschlagsmenge 1.378 Millimeter.

      Die durchschnittlichen Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 22 und 26,8 Grad. Die wärmsten Monate sind März und April mit durchschnittlich 26,7 bis 26,8 Grad Celsius, der kälteste der Juli mit 22,0 Grad Celsius im Mittel.

      Hauptregenzeit ist zwischen Oktober und Mai. Der meiste Niederschlag fällt im November mit durchschnittlich 236 Millimetern, der wenigste von Juni bis August mit ein bis fünf Millimeter im Mittel.

      Geschichte

      Historischer Überblick

      Der Ort wurde am 3. Dezember 1881 von Henry Morton Stanley als Handelsposten gegründet und zu Ehren des damaligen belgischen Königs Leopold II. Léopoldville genannt. 1885 bis 1908 war das Kongobecken mitsamt seinem Hinterland Leopolds Privateigentum und Schauplatz der berüchtigten Kongogräuel. 1898 wurde die Eisenbahn zur Küstenstadt Matadi fertiggestellt. Nach der Verlegung der Hauptstadt des Belgisch-Kongo von Boma nach Léopoldville im Jahre 1923 erlebte die Stadt ein rasches Wachstum.

      Léopoldville hatte Mitte der 1930er Jahre etwa 40.000 Einwohner, davon ungefähr 2.500 Europäer. 1945 wurde die Einwohnerzahl auf 100.000 geschätzt. Bis Anfang der 1950er Jahre stieg die Zahl auf 250.000, davon 15.000 Europäer an, zudem erhielt die Stadt eine Hochschule. Administrativ war die Universität Lovanium an die Katholische Universität Löwen angegliedert.

      Vor der Unabhängigkeit bestand Léopoldville aus einer Europäerstadt und einer Afrikanerstadt (Quartier Indigène), wobei die Bewohner des einen Teils den anderen nach 21 Uhr abends nicht ohne Sonderausweis betreten durften. Um 1950 erhielt die Stadt das mit 70.000 Plätzen größte Stadion des Kongo.

      Eine kanadische Studie identifizierte Léopoldville und Brazzaville als Wiege der AIDS-Epidemie; von dort stammt die älteste positive Blutprobe (1959).

      1960 war Léopoldville mit etwa 400.000 Einwohnern die größte Stadt Zentralafrikas. Mit der Unabhängigkeit wurde es Hauptstadt der unabhängigen Demokratischen Republik Kongo. Nach der Machtergreifung 1965 von Mobutu Sese Seko wurde Léopoldville 1966 umbenannt nach dem Namen eines ehemaligen Dorfes Kinshasa, das im Stadtgebiet lag.

      Im September 1996 begann, verstärkt unter anderem durch Flüchtlingsströme aus Ruanda und Burundi, im Osten des Landes eine Rebellion unter Führung von Laurent-Désiré Kabila, die militärisch von Ruanda und Uganda unterstützt wurde. Obwohl er lange nicht ernst genommen wurde, gelang Kabila am 16. Mai 1997 der Sturz des alten, schwer kranken und international mittlerweile isolierten Mobutu, er zog mit seinen Truppen in Kinshasa ein und erklärte sich am 29. Mai 1997 zum neuen Präsidenten.

      Am Morgen des 30. Dezember 2013 verübten mit Messern bewaffnete Anhänger des evangelikalen Predigers und Milizenführers Mutombo Angriffe auf staatliche Fernsehstudios, den Flughafen Ndjili und die Tshatshi-Militärbasis. Dabei starben ein Oberst der Armee und 54 der Angreifer.

      Einwohnerentwicklung

      Wie in vielen anderen Metropolen bilden sich auch in Kinshasa vermehrt große Vororte und Satellitenstädte heraus, in denen das Hauptbevölkerungswachstum stattfindet. Die Stadt hat über 9,4 Millionen Einwohner, die Agglomeration Kinshasa-Brazzaville 10,3 Millionen (2010). Verkehrs- und Handelssprache der Bevölkerung ist Lingala.

      Kultur und Sehenswürdigkeiten

      Museen

      Im Nationalmuseum der Hauptstadt (Musee National de Kinshasa) sind Werke traditioneller kongolesischer Kunst zu sehen. Die Museen der Universität (Musée de l’Université de Kinshasa) beherbergen prähistorische und völkerkundliche Ausstellungen. Die Gebäude der Universität befinden sich in einer rechteckigen Anlage nahe einem Hang, auf dem eine Kapelle steht. Zwischen den Hügeln liegt der See Ma Valée, der von tropischem Regenwald umgeben ist.

      Kunst

      Zentrum der Kunst in Kinshasa ist die Académie des Beaux-Arts de Kinshasa, die einzige Kunstakademie auf universitärer Ebene in Zentralafrika. Auf dem Gelände der Akademie sind zahlreiche Skulpturen ausgestellt. Die bekannten Künstler des Landes wie Lema Kusa, Alfred Liyolo, Rogers Botembe, Henri Kalama Akulez unterrichten hier. Tieferen Einblick in deren Arbeit gewinnt man beim Besuch ihrer privaten Studios. Weitere bekannte Künstler in Kinshasa sind Nshole, Mavinga, Freddy Tsimba, Claudy Khan.

      Bauwerke

      Die Cité de l’OUA beherbergt die Ministerien der Regierung der Demokratischen Republik Kongo. Das Diplomatenviertel liegt im Stadtteil Gombe. In der Zone de Matonge findet mit zahlreichen Restaurants und Bars das Nachtleben der Hauptstadt statt.

      Sehenswert sind unter anderem das Gebäude der Societé Zairois de Commercialization (SOZACOM), das Hochhaus Hotel Memling, der Zentrale Markt und die Académie des Beaux-Arts. Erwähnenswert sind auch der Fischereihafen Kinkole und die Pagoden in den Gärten des Präsidentenpalastes in Nsele. Zu den historischen Bauwerken zählen das 1891 errichtete Gebäude der American Baptist Missionary Society und die 1914 fertiggestellte römisch-katholische Kathedrale.

      Eine der wichtigsten Hauptstraßen ist der Boulevard du 30 Juin, benannt nach dem Tag der Unabhängigkeit des Landes am 30. Juni 1960. Dort befinden sich zahlreiche politische und wirtschaftliche Institutionen. Die fünf Kilometer lange Straße verbindet den Stadtteil Gombe im Süden mit Kintambo und der Baie de Ngaliema im Westen. Das 1967 auf Befehl des damaligen Präsidenten Mobutu Sese Seko demontierte sechs Meter hohe Reiterstandbild Leopolds II. befindet sich im Museum am Mont Ngaliema unterhalb des Verteidigungsministeriums.

      Sport

      In der Hauptstadt liegt das Nationalstadion Stade des Martyrs mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern. Bei besonderen Spielen (z.B. Derbys) kommen teilweise bis zu 100.000 Zuschauer in das 2008 renovierte Stadion. Es ist Spielstätte des zwölfmaligen kongolesischen Fußballmeisters DC Motema Pembe und des elfmaligen Meisters AS Vita Club. Das Stade du 24 septembre mit einer Kapazität von 24.000 Plätzen ist Heimstätte des dreimaligen Gewinners der kongolesischen Fußballmeisterschaft AS Dragons.

      Das Stade des Martyrs wurde 1994 mit chinesischer Unterstützung errichtet und ersetzte das alte etwa einen Kilometer entfernte Stade Tata Raphaël, in dem 1974 der als Rumble in the Jungle bekannt gewordene Kampf von Muhammad Ali und George Foreman stattfand, als Nationalstadion


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