Status quo und Möglichkeiten des Einsatzes von Health Wearables bei der Patientenbetreuung in Arztpraxen. Klaus-Dieter Thill
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Klaus-Dieter Thill
Status quo und Möglichkeiten des Einsatzes von Health Wearables bei der Patientenbetreuung in Arztpraxen
Fünf-Minuten-Facts&Figures aus der Gesundheitswirtschaft
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Inhaltsverzeichnis
1 Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird sich in den nächsten Jahren entscheidend verändern
1.1 Vier Trends bestimmen die Entwicklungsrichtung
1.2 Die gegenwärtigen Reaktionen der Mediziner
2 Niedergelassene Ärzte und Health Wearables: zurückhaltend bis ablehnend
3 Die Hintergründe der Ablehnung von Health Wearables durch Ärzte
3.1 Geringe Innovationsbereitschaft der Ärzteschaft
3.2 Unübersichtlichkeit des Marktes
3.3 Geregelter Anwendungsrahmen
3.4 Geringer Abrechnungs-Spielraum
4 Ablehnung aufgrund des Enlargement-Denkfehlers
5.1 Aufbau einer neuen, zukunftsorientierten Patienten-Zielgruppe
5.2 Intensivierung des Arzt-Patienten-Verhältnisses
5.3 Geräte-Nutzung zur Therapieunterstützung ohne Datenschutz-Problem
5.5 Marktforschung und Praxisentwicklung
6 Digitale Gesundheitskommunikation ist auch ohne Ärzte denkbar
7 Doctors blessing für Health Wearables macht diese zu digitalen Therapeutika
8.1 Ein Tracker kann mehr erreichen als ein Präventionsgespräch
8.2 Dauer-Motivation durch Wearables
8.3 Medizinische Aufsichtspflicht
9 Wichtig für die Anbieter: Die Auswertungsoptionen entscheiden über die Arzt-Tauglichkeit
10 Positionierung von Health Wearables: Die ärztliche Beratung ist noch kein Thema
10.1 Gesundheitsförderung ist noch keine explizite Positionierung
10.2 Entwicklungsrichtung: Komplettlösungen
1 Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird sich in den nächsten Jahren entscheidend verändern
1.1 Vier Trends bestimmen die Entwicklungsrichtung
Die Beziehungen zwischen niedergelassenen Ärzten und ihren Patienten befinden sich im Umbruch. Vier Entwicklungen sind hierfür verantwortlich:
Trend 1: Das Interesse an Gesundheitsthemen ist in der Öffentlichkeit deutlich angestiegen und wird sich auch, bedingt durch eine starke mediale Beachtung, noch weiter verstärken.
Trend 2: Eine zunehmende Anzahl von Patienten begnügt sich nicht mehr mit den Informationen, die sie von ihren Ärzte zu Krankheitsbildern und den Therapie-Optionen erhalten, sondern wird parallel selbst aktiv und sucht nach ergänzenden Informationsquellen.
Trend 3: Der bei der Informationssuche erworbene Wissenszuwachs und die entstehende Kompetenz verändern gleichzeitig auch das Verhältnis der Patienten zu ihren Ärzten. Wurden die Mediziner früher fast uneingeschränkt als „Bestimmer“ und „Alleinentscheider“ akzeptiert, wechseln sie aus Patientensicht zunehmend in eine Rolle als Berater „auf gleicher Augenhöhe“, deren Ansichten und Entscheidungen durchaus diskussionsfähig sind.
Trend 4: Hinzu kommt die Entwicklung, dass immer größere Teile Bevölkerung ihre Gesundheitsdaten mit Hilfe von Health Wearables, d. h. Activity und Fitness Trackern, Sensoren und Apps, erfassen und kontrollieren möchten.
1.2 Die gegenwärtigen Reaktionen der Mediziner
Trend 1: Niedergelassene Ärzte betrachten das ansteigende Gesundheitsinteresse als eine sehr positive Entwicklung, da zu erwarten ist, dass hierdurch das Bewusstsein für Erkrankungen, ihre Präventions- und Kurations-Möglichkeiten, aber auch für die persönliche Verantwortung der Patienten und die Intensität ihrer Mitarbeit im Rahmen von Therapien steigen werden.
Trend 2: In der Konsequenz wird durch die eigeninitiativ erfolgende Informationsbeschaffung der Patienten das Wissens- und Informationsmonopol der Ärzte aufgehoben. Schon heute kommen immer mehr Arztbesucher bereits mit Internet-basierten Diagnosen („…habe ich die Symptome gegoogelt und herausgefunden, dass…“) in Arztpraxen oder informieren sich in Patientenforen detailliert zu Medikamenten-Verordnungen, um die gewonnenen Erkenntnisse („…sagen die meisten, dass hierdurch ganz erhebliche Nebenwirkungen entstehen können…“) mit ihrem Arzt zu diskutieren.
Die Gesprächsbereitschaft der Mediziner, mit den Patienten über diese Web-Inhalte zu diskutieren, ist momentan jedoch nur gering. Im Rahmen einer Kurz-Exploration wurden niedergelassene Ärzte gebeten, ihre Einstellung zu Patientengesprächen über Netzinformationen durch Einordnung