Magisches Kompendium - Schattenarbeit. Frater LYSIR
Читать онлайн книгу.kann man sich folgenden Katalog als eine Art „Stütze“ oder „Krücke“ vorstellen, durch welchen die Analyse des eigenen Verhaltens im Vorfeld zu einer möglichen Abschwächung führen kann! Durch folgende Fragen, kann man sich ein Sicherungsmuster erschaffen:
Warum reagiere ich so heftig (oder unlogisch, irrational, vernunftwidrig), wenn der Menschen XY, seine Charaktereigenschaften so präsentieren, wie er es macht. Will ich auch so sein oder verachte ich diese Charaktereigenschaften?
Habe ich Idole? Warum? Was macht mein/ein Idol aus? Ist es ehrliche Bewunderung, aufgrund einer außergewöhnlichen Leistung oder will ich durch diese Glorifizierung und ggf. Imitierung etwas verstecken bzw. als „blinden Fleck“ deklarieren.
Habe ich Muster und Handlungsweisen, die schon fast neurotische Ticks sind? Sind diese akzeptabel und steuerbar, wenn ich sie reflektiere, oder beherrschen sie mich und besitzen sie sogar den Charakter von Zwängen / Neurosen?
Habe ich etwas in mir, dass mich besonders macht? Wenn ich nichts finde und alles in einem schlechten Licht sehe, sollte ich achtgeben.
Wie viel Zeit und Energie „opfere“ ich für gewisse Dinge? Befriedigen und erfüllen mich diese Dinge oder mache ich „etwas“ um mich abzulenken?
Kann ich mir selbst offen bei allen Handlungen UND Gedanken, die ich habe, offen und fest in die Augen blicken oder schäme ich mich für manche Gedanken, Ideen, Begierden? Ist diese Scham Selbstschutz oder Gesellschaftsschutz?
Wann verspüre ich Wut/Zorn? Sind die Situationen gleich oder gibt es unterschiedliche Trigger? Kann ich meine Wut / meinen Zorn kontrollieren oder kontrolliert er mich?
Bin ich in meinem Alltag glücklich oder ist es meine Hölle?
Wenn etwas passiert, wer ist schuld? Bin ich es oder immer die Anderen? Hat dies auch etwas mit einer/meiner Antriebslosigkeit oder Hyperaktivität zu tun?
Doch diese Arbeitsmethoden, sowie die Magie selbst, ist nichts für labile Menschen, die noch kein Selbst-Bewusst-Sein haben und in ihrer Persönlichkeit noch nicht gefestigt sind. Dies ist nicht vom Alter abhängig, wobei Kinder und Jugendliche natürlich durch die geringe Lebens- oder aktuelle Inkarnationserfahrung nicht gemeint sind.
Wer sich seinen Schatten und seinem eigenen Tod stellen WILL (nicht möchte! WILL!), muss tief verwurzelt im eigenen Erdreich stehen und gleichzeitig das himmlische Vertrauen in seine höheren Anteile kennen. Auch hierfür muss man eine Selbstanalyse vollzogen haben, denn ohne die Hilfe der „persönlichen Energien“ (persönliche Göttin, persönlicher Gott, persönlicher Erzengel, Guide, eigene, diskarnierte Anteile etc.) besitze man kaum eine Möglichkeit, in die tiefsten Tiefen des eigenen Ich einzudringen. Doch nur in der eigenen Tiefe kann man seinen Schatten finden, erkennen und voll und ganz bearbeiten!
Für diese Erkenntnisprozesse sind magische Grund- sowie Trancetechniken (also Meditationen, Astralarbeiten, Chakren- und Energiearbeiten) essenziell! Es sind die Grundwerkzeuge dieser Arbeit, denn gerade wenn es um eigene Gefühle geht, muss man energetisch mit dem Mental- und Emotionalkörper arbeiten. Bildlich gesprochen werden diese Energiekörper „Achterbahn fahren“, da hier feste Muster durch die energetischen Umstrukturierungen im Mors Mystica transformiert werden. Da die menschlichen Gefühle nicht einfach sind und man diese auch nicht mit einer deduktiven Logik zähmen kann, wird dieser Arbeitsabschnitt nicht einfach werden.
Emotionen und Gefühle, die man mit den Wörtern „Angst“, „Wut“, „Zorn“, „Aggression“, „Lust“ und „Trieb“ beschreiben kann, werden oft durch die kulturelle Erziehung negiert. Dies ist sozial gesehen nicht falsch, denn in einem sozialen Gefüge kann man nicht all seine Neigungen ausleben. Dennoch muss man erkennen, dass eine solche Negierung für die eigene Selbstevolution nicht 100%ig richtig ist! Man muss verstehen, welche Funktion solche Gefühle besitzen. Sie können Triebfedern sein, die einem zusätzliche Energien geben und überhaupt ein Fortsetzen der aktuellen Inkarnation sichern! Wenn man aber diese Macht, diese Energie, permanent einengt, können nicht nur psychische Krankheiten auftreten, sondern auch deutliche physische Beeinträchtigungen. Hierbei muss man aber Vorsicht walten lassen und das Wort „KÖNNEN“ berücksichtigten, denn Depressionen, Burn-out, Magengeschwüre, Krebs und andere Krankheiten haben auch immer körperliche Ursprünge! Nicht alle Krankheiten können rein energetisch erklärt werden – aber auch nicht immer rein physisch. Es ist stets eine Abwägung nötig! Denn wenn man sich auf eine Seite versteift, werden auch hier wieder Schatten bzw. Ängste geboren!
All die Ängste und die möglichen Effekte (u. a. Krankheiten in bedingtem Maße) lassen sich in einem Raum des „Wir" auflösen. Dieses „Wir“ ist aber kein materielles „Wir“. Sicherlich kann es auch eine Familie, ein Freundeskreis oder eine magische Gemeinschaft sein, doch auch hier existiert ein „energetisches Wir“ welches dann die eigentliche Wirkung forciert.
Daher sind astrale oder meditative Zusammenarbeiten, mit einem energetischen Kollektiv, sehr effektiv. Sicher, der Schatten ist fast immer aus einem sozialen Kontext oder aus einer unsozialen Komponente entstanden, was dazu führt, dass die Auflösung auch in einem sozialen Umfeld stattfinden kann. Stattfinden? Oder beginnen? Beginnen, denn die Transformation wird immer im Inneren stattfinden, wo nur das „energetische Wir“ helfen kann und auch helfen wird!
Im „energetischen Wir“ kann man erkennen, dass es nichts gibt, das „nicht sein darf“. Alle gesellschaftlichen und kulturellen Negationen können hier ihre Wertungsmacht verlieren. Alles ist zurecht vorhanden, nicht ist überflüssig, fehlerhaft, pervers, abnorm, abartig oder schändlich. Wenn man in der Schattenanalyse mit den verschiedenen energetischen Arbeiten – geführte Meditation, Astralreise, meditatives Malen, Chakrenarbeit, Energiekörperarbeit, magische Rituale zur Selbsterkenntnis etc. – agiert, wird man durch Achtsamkeit alle Muster erkennen können. Hierbei ist es sogar egal, wo wir unsere Achtsamkeit fokussieren, denn wir begegnen immer unserem Ich im Selbst, egal, ob es die Umwelt, die Profanität oder die Astralebene ist. Wir erschaffen unsere Wirklichkeit, wir strukturieren diese und erkennen, durch unsere Bildsprache, wo die Zielpunkte sind. Doch die Bildsprache ist nicht perfekt, d. h., auch das, was uns nicht bewusst ist, existiert und hat auch ein Recht drauf. Unsere Schatten gehören dazu.
In der Praxis der Schattenarbeit muss man sich wirklich verschiedene Mantren vornehmen, damit diese so fest im Ich verankert sind, dass dem Schatten eine wichtige Nahrungsquelle entzogen wird. Hier kann man z. B. folgende Ideen oder Affirmationen verwenden.
Der Schatten, die Welt, ich selbst habe keine Schuld! Ich bin, der ich bin!
Der Schatten hat Angst vor der Auflösung und projiziert diese Angst auf mein Umfeld, sodass das Ich Angst bekommt!
Der Schatten besitzt unglaubliches Potenzial und kann mir in verschiedenen Dingen ein echter und hilfreicher Freund sein!
Der Schatten empfängt die Befehle vom Selbst bzw. von der Seele unbewusst, sodass Krankheiten und Schicksalsschläge nichts Böses sind, sondern Kurskorrekturen, die mein Ich vorher nicht erkennen wollte, obwohl es dies konnte!
Der Schatten gehört zum Selbst und kann im Selbst transformiert werden!
Der Schatten kann nicht bekämpft werden, da er zu mir gehört und kein Widersacher ist!
Der Schatten zeigt mir die eigenen Unzulänglichkeiten, Ängste, Phobien, Sorgen und Unruhen – dies ist hilfreich, denn wenn ich sie sehe und erkenne, kann ich sie transformieren und ablegen.
Der Schatten gibt mir eine Flexibilität und zeigt, dass es für mich im kosmischen Sinn keine Grenzen gibt.
Der Schatten ist nicht immer das, was ich sehe!
Doch Ziel der Schattenarbeit ist es jetzt natürlich NICHT, nur wilde Affirmationen zu zitieren. Es geht um einen Perspektivenwechsel, einen Perspektivenwechsel, der im alltäglichen Leben etablieren werden muss. Man muss beginnen nicht mehr im Selbstmitleid zu vergehen, sondern im „Hier und Jetzt“ die Zusammenhänge und Mechanismen zu verstehen und diesen effektiv entgegenzuwirken. Hierdurch kann man eine individuelle Entwicklung vollkommen