Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit. Wolfgang Metz
Читать онлайн книгу.schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte …«
Eine kluge Frau hat mir das mal gesagt.
Sie sagte, dass sie das ihrem Sohn und ihren Enkeln beibringen und immer vorleben wollte.
Im Bereich der Sexualität haben wir als katholische Kirche leider über Jahrhunderte eine Atmosphäre kultiviert, wonach es sehr wohl Dinge gibt, die scheinbar so schlimm sind, dass man nicht darüber reden kann, und wenn, dann nur scham- und sündenbehaftet.
Wenn es in diesem Bereich nur alte Regeln gibt, die unreflektiert still und heimlich weitergetragen werden, und nicht offen darüber gesprochen und diskutiert werden darf, wenn Menschen dann darin mit ihrem Menschsein und ihrer Körperlichkeit still und moralinsauer alleinegelassen werden, kommt leider meistens nichts Gutes dabei raus.
Wenn Menschen dann z.B. denken, sie seien die Einzigen, die sich selbst befriedigen und dass das überhaupt etwas ganz Schlimmes sei …
Oder wenn Menschen z.B. denken, irgendetwas mit ihnen sei falsch, weil sie nicht hetero sind, und dass das etwas ganz Schlimmes sei …
(Ganz nebenbei zu beiden Beispielen: Sind sie nicht und ist es nicht!)
Ich weiß schon, manche sagen jetzt wieder:
Wie kann der nur – auch noch als Priester – so etwas sagen, denn die Bibel und die Kirche und Gott sagen, dass das alles schlimm und Sünde ist.
Denen sei gesagt: Noch schlimmer ist, dass wir mit diesen alten Regeln Menschen oft das Leben schwer oder sie sogar damit kaputt machen und uns dadurch sehenden Auges diesen Menschen und Gott gegenüber wirklich versündigen.
Sexualität ist etwas sehr Privates. Man braucht nicht allen alles sagen, aber ich glaube, man sollte jemanden haben, mit dem man über alles einfach reden kann (ich weiß das, weil ich einer Berufsgruppe angehöre, in der es nicht selbstverständlich ist, über all das zu reden, aber deswegen ist es umso wichtiger!).
»Nichts ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte …«
und vieles dabei ist null schlimm, und wir sollten einfach darüber reden, denn verschwiegen wurde und wird in unserer Kirche schon viel zu viel – und das ist wirklich schlimm!
PS: Noch ein Gedanke dazu:
Hören wir nicht jedes Jahr am ersten Weihnachtstag aus dem Johannesevangelium:
»Und das Wort ist Fleisch geworden«?
Ich möchte konkret über diese Worte nachdenken und nicht weiter fromm schweigen.
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