CHAOSMAGIE - Praktische Arbeiten im Chaos und im Kosmos. Frater LYSIR

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CHAOSMAGIE - Praktische Arbeiten im Chaos und im Kosmos - Frater LYSIR


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existieren, und sich auf die „Farben der Magie“ beziehen, und zwar im wortwörtlichen Kontext.

      Wenn es um die „Magie der Farben“ geht, dann laufen bei vielen Menschen natürlich die großen Klassiker ab, sodass man hier eben von der „weißen Magie“, von der „schwarzen Magie“ und vielleicht auch noch von der „roten Magie“ spricht.

      Hierbei sind meistens feste Kategorien thematisiert, sodass alles, was irgendwie einen positiven Effekt hat, eine Heilung impliziert, eine Befreiung, eine Harmonisierung, eine Kreation etc., mit dem Begriff der „weißen Magie“ versehen. Im Gegensatz dazu steht dann natürlich die „schwarze Magie“, sodass hier alle negativen Handlungen tituliert sind, jegliche Art der Schadensmagie, verschiedene Formen von Angriffsmagie, aber auch die Todesmagie, die Nekromantie, und irgendwie alles, was ein destruktives Ziel besitzt. Deutlich seltener wird von der „roten Magie“ gesprochen, da hier meistens die klassische Blutmagie tituliert ist, da Blut nun einmal rot ist. Tja, Farben der Magie! Es sind eher religiöse Vorstellungen, die sich primär im Mittelalter ergeben haben, sodass hier die weiße Magie christliche Magie war und die schwarze Magie die satanische Magie. Dieses einfache und stupides Schwarz-Weiß-Denken sollte man eigentlich ablegen, gerade dann, wenn man mit der Chaosmagie arbeitet. Nun, und wenn es dann um die Blutmagie geht, um die rote Magie, dann hat man hier wirklich Glück, dass das blutrot ist, nicht wahr?! Und in der Chaosmagie gibt es auch solche Farbzuordnungen? Ja, die gibt es, doch diese besitzen eine andere Idee, eine andere Herkunft, eine andere Umsetzung und es gibt ja auch noch viel mehr Farben! Daher wird man in diesem Werk verschiedene Rituale finden, die sich auf die einzelnen „Farben der Magie“, es sind insgesamt acht an der Zahl, beziehen. So wird man hier eine gigantische Fülle erhalten, wodurch man ein riesiges Spektrum an praktischen, magischen Ritualen abdecken kann, sodass man hier mannigfache Ziele für sich definieren und auch erreichen kann.

      Doch es gibt hier ein kleines Problem, denn da die Chaosmagie absolut individuell ist, kann es im Grunde in diesem Werk keine Rituale geben. Dies liegt daran, dass durch die absolute Individualität der Chaosmagie schlichtweg jedes Ritual nur eine Momentaufnahme der Person ist, die das Ritual erstellt hat. Schon ein paar Tage später, ein paar Erkenntnissprünge weiter, ist das aktuelle Ritual veraltet, überholt, hinfällig und kann im Idealfall erweitert werden. Hinzu kommt der Umstand, dass die jeweiligen Rituale auf die Ziele zugeschnitten sind, die der magische Kreator definiert hat, sodass diese Rituale sich eben auf individuelle Ziele beziehen, auch wenn sie eine gewisse Universalität besitzen können.

      Doch dadurch, dass die Rituale stets auf den Erfinder zugeschnitten sein werden, werden sich die Rituale auch immer auf die energetischen Fähigkeiten des Erschaffenden beziehen, auf das Wissen, auf die Weisheit, auf die Möglichkeiten, wie man sich selbst in den Zustand der Gnosis versetzen kann, um hierdurch verschiedene Blickwinkel zu verwenden, um die eigenen Ziele zu verifizieren, zu eruieren und dann natürlich auch zu erreichen! Warum sollte man sonst Magie machen!? Ein praktisches Buch der Chaosmagie müsste eigentlich so aussehen, dass es hier eine einzige Seite gibt, auf der in ein paar Zeilen einfach nur die Tipps stehen, dass der magisch interessierte Leser, oder natürlich auch der Chaosmagier, sich einfach in einen gnostischen Zustand bringen muss, um dann den eigenen wahren Willen zu leben, sodass hierdurch alle Zielpunkte, die für die aktuelle Inkarnation wichtig sind, erkannt werden, wodurch man mit der Hilfe seines Wissens, seiner Weisheit und seiner Gnosis (seiner Erkenntnis) eigene, vollkommen autarke Rituale „mal eben“ kreiert, diese dann in Angriff nimmt, die Rituale ausführt und umsetzt, sodass letztlich dann auch die gesetzten Ziele voll und ganz erreicht werden. Mehr ist es nicht! Das wäre auch schon das ganze Buch! Ein Ritual mit entsprechenden Schablonen und Regelungen würde hier eigentlich kontraproduktiv sein, selbst, wenn die Rituale als Ideen, Vorschläge, Entwürfe, Anregungen und Angebote konzipiert sind, wird es immer noch Menschen geben, die dies übersehen, vergessen, ignorieren, und sich dann darüber wundern, wo denn die Individualität bleibt. In Bezug auf die Chaosmagie wäre es dann natürlich noch schlimmer, wenn man hier eine geführte Meditation, bzw. eine geführte Astralreise anbieten würde, sodass hier noch engere Parameter, klare Strukturen und Muster und echte Schablonen vorgegeben werden, aus denen man eben nicht ohne weiteres ausbrechen kann. Gut, Meditationen oder auch Astralreisen wird man in diesem Werk definitiv nicht finden. Doch es wird Rituale geben! Auch wenn es im Bereich der Chaosmagie eigentlich sinnfrei ist, da ich ja hier nur „meine Rituale“ wiedergeben kann. Insgesamt wird man hier neun Rituale finden, acht von diesen Ritualen beziehen sich auf die verschiedenen „Farben der Magie“ und ein Ritual sich auf die „Chaotisch ein Wesen, Entitäten und Götter“ von verschiedenen Kulturen beziehen. Alles in allem wird es nicht langweilig!

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      Chaotisches und geordnetes Chaos

      „Benenne das Chaos und es ordnet sich“ – so ein Ausspruch aus einem Channeling, welches mit einem Prinzip geführt wurde, was Chaos kennt – Choronzon. Doch, was ist Chaos? Außerdem, auch wenn der Satz „Benenne das Chaos und es ordnet sich“ metaphorisch zu verstehen ist, löst er dennoch ein paar innere Fragen aus? Stimmt es, dass Chaos immer etwas Ungeordnetes ist, oder ist im Chaos eine Ordnung, die der Mensch einfach nicht (oder noch nicht) erkennen kann? Vielleicht ist das Chaos auch eine Ordnung, die jedoch so komplex ist, dass erneut das menschliche Denk- und Auffassungsvermögen scheitert? Fragen über Fragen! Nun, wenn man hier eine nüchterne Erklärung sucht, findet man für das Chaos die Erläuterung, dass es ein Durcheinander ist, eine ungeordnete Masse, ein anarchistisches, gesetzloses, unregelmäßiges, unbeständiges, wirres, unterschiedsloses, vermengtes, regelloses Ding! Es ist ein Ding, welches offensichtlich eine Kluft, einen Abgrund erschafft. Nun, da das Prinzip Choronzon auch immer mit Daath, der All-Wissenheit und dem Abyss, dem Abgrund, assoziiert wird, erhält der Satz „Benenne das Chaos und es ordnet sich“ schon wieder einen anderen Blickwinkel! Schon fast chaotisch! Aber auch nur „fast“, denn der Begriff „Chaos“ muss in vielen Zusammenhängen und Blickwinkeln verstanden werden. Da jedoch Zusammenhänge meist eine kausale bzw. logische Sammlung bilden, ist hier Chaos und Ordnung schon wieder irgendwie vereint. Ordnung, Kosmos, Chaos! Im Leben, im Dasein, in der Existenz und im Sein geht es letztlich immer darum, dass irgendwelche Systeme agieren, Systeme, die meist irgendwelchen Gesetzen folgen, die – im Idealfall – deterministisch sind. Ja, der Idealfall! Doch wie oft existiert dieser? Es ist ja schön, wenn der Determinismus, wortwörtlich das Festlegen, das Begrenzen, das Grenzen setzen, besagt, dass alles eine Ordnung hat und dass alle zukünftigen, und letztlich auch denkbaren Ergebnisse, auf Bedingungen beruhen, die einer eindeutigen, unumstößlichen Bedingung entsprechen. Alles ist planbar, alles ist erklärbar, alles ist berechenbar, alles ist erkennbar und alles ist logisch. Alles?

      Nun, irgendwie nicht, denn die Antithese des Determinismus, also der Indeterminismus, sagt doch deutlich, dass es eben immer Ereignisse, Besonderheiten, Phänomene und Umstände gibt, die man als „Einmaligkeiten“ deuten kann und die eben KEINE eindeutigen Vorbedingungen produzieren, erlauben, festlegen oder auch erschaffen. Es gibt immer indeterminierte, also unbestimmte Möglichkeiten. So reagieren deterministische Systeme / Bedingungen / Gesetze nicht förderlich, wenn der Determinismus durch einen Indeterminismus gekreuzt wird, sodass hier zufällige und unvorhersehbare Dinge, Episoden, Umstände oder auch Phänomene erscheinen. Aber ist es wirklich zufällig oder ist der Zufall hier ein ZU-Fall, sodass etwas gelenkt wird, was aber außerhalb der eigenen Wahrnehmung und der eigenen Definitionsmacht steht? Wenn etwas unvorhersehbar ist, dann ist die Frage nach dem „Warum?“ doch gestattet, oder? Warum kann man etwas nicht vorhersehen? Vielleicht weil natürliche, kosmische oder auch ordentliche Systeme sehr empfindlich auf Änderungen reagieren? Vielleicht sogar schwächlich? Ist die Schwäche eines Systems der Grund von Chaos? Wenn ja, muss das Chaos je gigantisch sein, oder? Gut, wenn es um etwas Unvorhersehbares geht, dann heißt das erst einmal, dass


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