Magisches Kompendium – Wissen und Weisheit der nordischen Magie. Frater LYSIR
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Dies kann sehr passend und erfolgreich sein, doch es kann auch töricht und gefährlich sein. So ist nun einmal die Magie! Die Kreativität eines jeden magischen Menschen kann sich selbst erkennen und erwecken, wenn man Schablonen als Fundamente erkennt, und sich selbst etwas aus diesen Fundamenten erschafft, wodurch man seinem eigenen Selbst folgt, und nicht irgendeinem Autor, der im Endeffekt seine magischen Wege, Erfahrungen, Ansichten, Meinungen und Maximen einfach nur veröffentlicht hat, um sich selbst Werkzeuge zu erschaffen, die individuelle, aber auch universelle Noten beinhalten.
So will ich nun jedem, der den Weg zu diesem Buch / Kapitel und auch zu dieser gesamten Buchreihe gefunden hat, viel Spaß und Erfolg wünschen. Gleichzeitig will ich aber auch eine obligatorische Warnung mit auf den Weg geben!
Alle Arbeiten und beschriebenen Ausführungen – egal, ob diese in der Theorie oder in der Praxis eine Anwendung finden – werden stets auf eigene Gefahr vollzogen! Das Problem mit der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert! Daher muss sich jeder selbst prüfen, ob er wirklich für diese geistigen und energetischen Arbeiten bereit ist. Wenn dies so ist … schreite mutig voran und vergöttliche dich selbst! SO SOLL ES SEIN!
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Magiearten und Fachvokabeln des Nordens
Wenn man sich mit der Magie des Nordens beschäftigt, mit dem nordischen Pantheon, muss man sich erst mal fragen, WO denn „der Norden“ und das „nordische Pantheon“ beginnen!?! Eigentlich doch einfach, oder? Einfach alles, was nördlich der Alpen ist, ist der Norden, ja? Nein! Denn der Begriff von „Mitteleuropa“ sollte dann doch nicht „mal eben“ missachtet werden. Wenn man sich also fragt, wo eigentlich der Norden beginnt, was alles zum Norden gehört und was für Völker eigentlich im Norden leben/lebten, wird man hier keine klaren Definitionen, Grenzen, Einteilungen oder Festlegungen finden können. Dies gilt im Übrigen auch für die verschiedenen Götter, die man im heutigen Europa finden kann. Doch durch die Götter und Göttinnen, durch die verschiedenen Panthea, könnte man, wenn man denn unbedingt wollte, versuchen Abgrenzungen zu kreieren. Doch ich kann jetzt schon verraten, dass diese Abgrenzungen alles andere als „klar“ sein werden, da es eben NICHT so einfach ist, dass man „mal eben“ klare Grenzen zwischen den Mythologien der verschiedenen Volksgruppen, Stämmen, Sippen und Gemeinschaften in Mittel-, Nord-, Ost-, Süd- und Westeuropa machen will. Es ist zwar eine schöne Idee, wenn man von Germanen, Kelten und Nordmännern oder Wikingern liest, doch wenn man dann die germanischen Götter, die keltischen Götter und die nordischen Götter nimmt, wird man merken, dass es weder „die Germanen“ noch „die Kelten“ oder „die Nordmänner“ gab. Selbst bei „DEN Wikingern“ muss man sagen, dass hier einfach nur Menschen tituliert sind, die sich im Bereich der Nord- und Ostsee niedergelassen hatten. Hier sind die primären Zeiten von 800 – 1050 zu nennen, sodass hier ein „Seefahrervolk“ oder auch eine maritime Bevölkerung als Wikinger verstanden werden KANN! Tja, ein „Kann“ zeigt aber, dass es sich bei „Germanen“, „Kelten“, „Nordmännern“ und „Wikingern“ einfach um sehr grobe Zusammenfassungen handelt, die sich auf Gemeinschaftstitulierung beziehen, die primär durch die Römer (bzw. später durch Historiker) entstanden sind. Die Römer (die man auch wieder unterscheiden kann zwischen den damaligen Menschen aus Italien und denen, die wirklich als „Römer“ tituliert waren und hierdurch mehr Rechte und ein anderes Ansehen hatten als andere Menschen in den Landstrichen des heutigen Italien) vereinfachten schlichtweg die gigantischen Vielvölkerbereiche in Mittel-, Nord-, Ost-, Süd- und Westeuropa. Es wurden einfach Kategorien ersonnen, um hier eine entsprechende Einfachheit zu generieren. Heutzutage wird dies gerne adaptiert, sodass man maximal noch von Festlandkelten und Inselkelten spricht, die sich dann im Bereich Frankreich und Beneluxländer, wie auch auf den irischen Inseln und den Britischen Inseln aufgehalten haben.
Ähnlich sieht es auch mit den Germanen aus. Auch hier werden verschiedene Volksgruppen und Stämme wild zusammengewürfelt, sodass man hier im Groben sagen kann, dass die Germanen in der Literatur manchmal noch die Unterteilungen in „Rhein-Weser-Germanen“, „Elb-Germanen“, „Nord- und Nordseegermanen“ und „Ost-Germanen / Oder-Weichsel-Germanen“ erhalten, um hier zumindest eine grobe Klassifizierung zu gewährleisten. Im Endeffekt sprechen wir also fast über das komplette Europa, wobei hier eigentlich nur Italien, Spanien und Griechenland ohne Weiteres ausgeklammert werden können, wie auch Teile von Europa, die zu den Goten dazu gezählt werden, da sich dieses Gebiet in sehr groben und ungenauen Zügen um das Schwarze Meer spannt und sich auch auf diese Bereiche bezieht – bevor die Völkerwanderung stattfand und die Goten eben auch den Osten von Europa prägten. Tja, dies ist ein verdammt großes Gebiet, sodass man sich hier vorstellen kann, dass es hier sehr verschiedene Kulturen, Götter, Philosophien, Maximen, Paradigmen und Magiearten gab. Wenn man jetzt irgendwie alles auf einen gemeinsamen Nenner bringen will, wo fängt man an? Vielleicht bei „Sonne“ und „Mond“, denn diese waren schon immer da, waren immer irgendwie „göttlich“ und konnten auch echt gut gesehen werden. Diese Himmelsscheiben oder auch Himmelskugeln bewegten sich sogar, wie auch die verschiedenen Sterne und Sternenkonstellationen, sodass man auch diese mit ins Boot holen kann. Dann könnte man auch Naturgewalten und Landschaftsbesonderheiten einbeziehen, wobei man hier schon wieder Flüsse, Seen und auch Meere zählen kann, wenn es um das Wasser geht, Wälder, Felder, Grasebenen, wenn es um die Erde geht, hohe Berge und Stürme, wenn es um Luft geht und beim Feuer muss man entweder den Blitzschlag nehmen oder die Magmafelder bzw. die Geysire, die jetzt aber nicht so häufig vertreten sind. Hierbei muss man aber reflektieren, dass die Menschen, die nicht an einer Küste wohnten, und somit im Grunde das Meer, welches auch immer, noch nie mit eigenen Augen gesehen hatten, ganz bestimmt KEINE Gottheiten des Meeres kannten / hatten, was dazu führt, dass auch hier die Magiearten, die Rituale, die magischen Handlungen vollkommen anders waren. Zwar ist Sturm für die Ernte auch nicht so toll, doch wird man einen Sturm in der Mitte von Deutschland ganz anders erleben, als auf einer der Ostfriesischen Inseln, oder auf der Zugspitze. So muss man bei den Magiearten und den Möglichkeiten der Völker, Kulturen, Maximen, Philosophien und Götterpanthea reflektieren, dass der Lebensstil der Menschen die Magie und die Götterwelt prägte. Doch deswegen ist es in diesem Kontext absolut unmöglich, ganz klare Trennungen zu vollziehen. Küste ist Küste, Festland ist Festland, Berge sind Berge! Wenn man sich dann aber doch auf die verschiedenen Sagen, Mythen, Legenden und Geschichten beziehen will, findet man dennoch göttliche Persönlichkeitsentwicklungen und Archetypenklassifizierungen, die dann auch wieder die Magiearten, die rituellen Handlungen und die magischen Maximen prägten.
Deswegen wird man zwar KEINE „Grenzen des Nordens“ und auch KEINE „Merkmale des Nordens“ finden können, dafür aber ganz spezielle Begriffe, die man mit der „Magie des Nordens“ verbinden kann, wenn man schon nicht sagen kann, ab WANN der „Norden“ existierte, WO er denn beginnt und endet, und WER jetzt alles im Norden lebte. Wenn man sich also auf die Magie fokussieren will, findet man viele schöne, lustige, zungenbrecherische und erklärungswürdige Begriffe. Es sind die Vokabeln „Seidhr/Seiðr“, „Trolldom“, „Fjölkynngi“, „Spádom/Spådom/Spádómr“, „Godentum“, „Völventum“, „Galsterei“ und „Útiseta“! Und damit hat man doch auch den Norden voll und ganz klassifiziert, oder? Jetzt ist man doch zufrieden, oder? Nein!?! Warum nicht??! Vielleicht, weil es IMMER NOCH keine klaren Abgrenzungen gibt? Nun, dann wollen wir doch mal sehen, ob man nicht doch hier ein paar Grenzen, Barrieren, Schranken, Abzäunungen oder einfach Extreme erschaffen kann! Fangen wir ganz ruhig mal mit dem ersten Begriff an! Seidhr/Seiðr! Da ist doch schon ein Zeichen, ein Buchstabe drin, der schwer magisch aussieht, oder?! Dieses Ding im Wort „Seiðr“! Ähm, ja, das ist ein Buchstabe, der eben in der nordischen Sprache vorkommt. Da wird man auch noch ein paar andere finden,