Magisches Kompendium - Sigillenmagie. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Sigillenmagie - Frater LYSIR


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Gemeinschaft“ stehen kann, also für Geheimnisse, die nicht jedem Menschen offenbart werden dürfen / sollen / können.

      Wenn es dann doch KEINE Rose ist, sondern ein Reichsapfel, dann ist dieser primär als Herrschaftssymbol zu verstehen, wobei man hier die Materie und auch die geistige Welt nennen kann. Gleichzeitig steht der Reichsapfel aber auch für den Planeten Erde selbst, was bedeutet, dass hier dann auch wieder eine energetische Brücke zwischen der Welt der Materie und der Welt der Engel zu deuten ist.

      Nun und Sigill Nummer fünf, kann einfach ein Kreis sein, der dann wiederum für den Planeten „Sonne“ steht und somit für Erkenntnis, Weisheit, Harmonie, Ausgleich, Macht, Führung, Autorität, Königswürde.

      Das zweite Siegel verfügt auch nur über ein Sigill. Es ist ein Siegel, welches auch aus dem Mittelalter stammt, in der aktuellen, magischen Literatur aber recht selten auftaucht. Hier einmal das Siegel:

Grafik 21

      Wenn man nun wieder in die Analyse gehen will, besitzt das Siegel das astrologische Zeichen der Sonne und des Löwen, was sinnig für „Erzengel Michael“ ist, da er der Sonne zugeordnet ist. Ferner ist das Sternzeichen Löwe signifikant für die Eigenschaften von Michael wie z. B. Selbstsicherheit, Furchtlosigkeit, Umsicht, Freigiebigkeit etc. Ferner befinden sich im oberen Bereich des Siegels die hebräischen Buchstaben Jod, He, Vau, He, welche von einer Zickzacklinie (oder einer stilistischen Sonne oder Lichtquelle) untermalt sind. Dies alles ist jetzt nicht sonderlich spannend und irgendwie als eine logische Zusammenballung zu deuten.

      Interessanter wird es, wenn man sich die Wörter der Umrandungslinie des Siegels, anschaut, die man hier als eine ausgeschriebene Variante sieht, obwohl man auch hier jedes Wort in ein Sigill verwandeln könnte, um eine größere Symbolwirkung zu erzeugen.

      Folgende Wörter kann man dort lesen:

       Michael, Dardiel, Huratapel, Varcan, Rex, Ministri, Tus, Andas, Cynabat.

      Ich will GANZ KURZ die jeweiligen Wörter aufschlüsseln, um zu zeigen, WARUM sie verwendet wurden:

      Michael: Hiermit ist einfach Erzengel Michael gemeint – nicht wirklich überraschend.

      Dardiel: Dies ist ein Engel, PRIMÄR dem Dienstag zugeordnet ist (also eigentlich dem Mars, dem Kampf, der Auseinandersetzung und des Schutzes), und SEKUNDÄR dem Sonntag (also der Sonne zugeordnet ist, die wiederum für Erzengel Michael steht und für Erkenntnis, Weisheit, Harmonie, Ausgleich, Macht, Führung, Autorität, Königswürde). Dardiel ist ein Engel für „Glauben“ und „Kampf“. Er steht aber auch für die Hilfestellung, die man bekommt, wenn man spirituell wachsen will, d. h., er ist ein spiritueller Führer.

      Huratapel: Ein weiterer Engel, welcher auch dem Sonntag zugeordnet ist, jedoch eher “Lufteigenschaft” wie Geisteskraft, Inspiration, Verstand, Intellekt, Kommunikation und Wissen versinnbildlicht.

      Varcan: Der dritte Engel, welcher der Sonne zugeordnet ist, jedoch auch wieder mit einem starken „Luftaspekt“ versehen ist, was sich auf die „aufgehende Sonne“ bezieht und sich somit auf das Wachsen des Lichtes bezieht.

      Rex: Es ist das lateinische Wort für König, was wieder ein Bezug auf die Sonne ist. Man kann das Wort aber auch so deuten, dass Michael, Dardiel, Huratapel und Varcan Könige sind. Diese Vermutung wird gefestigt, wenn man sich das nächste Wort ansieht, das „Ministri“ lautet.

      Ministri: Der “Minister” ist eigentlich ein “Diener”, ein Diener des Volkes – immer wieder spannend, wenn man sich die aktuelle Politikposse anschaut. Da wird wahrlich gedient … zwar nicht dem Volk, aber dafür anderen Instanzen. Das „i“ am Ende ist einfach der Plural des Wortes.

      Tus, Andas, Cynabat: Es sind jeweils „dienende“ Engel, die für das Element Luft stehen, jedoch mit der Bemerkung, dass sie sich allein auf den Sonntag beziehen, d. h., hier wird vielleicht nicht Luft als Element gesehen, sondern einfach als „Himmel“. Dies bleibt aber spekulativ!

      Somit sind die Wörter der Umrandungslinie letztlich Namensaufzählungen, welche zum Erzengel Michael gehören. Doch wenn man sich die „Hauptsigillen“ der beiden Siegel anschaut, muss man leider akzeptieren, dass diese Glyphen nicht zu 100% dechiffriert werden können.

      Natürlich kann man sie auf das Sonnenquadrat legen, natürlich kann man die Zahlen in Buchstaben (primär hebräische Buchstaben, sekundär lateinische Buchstaben) verwandeln, doch man könnte kaum, einen „Startpunkt“ oder „Anhaltspunkt“ bestimmen – kaum bedeutet aber nicht unmöglich. Deswegen will ich hier einmal das Planetenquadrat der Sonne und die Sigillen von Erzengel Michael überlappend abdrucken:

Grafik 24 Grafik 25

      So, und was soll das nun alles mit Erzengel Michael? Was hat das denn mit Sigillenmagie zu tun, wenn in einem Siegel mehrere Sigillen verwendet werden?

      Ganz einfach, in diesem Fall kann man statt Siegel auch „Metasigill“ sagen oder das Siegel als „Sigillenkonglomerat“ deuten, sodass der primäre Wunsch, den man via Sigillenmagie realisieren will, durch die anderen Sigillen gewisse Parameter erhält, sodass der Wunsch sich auch sinnig und passend realisieren kann. Es ist im Kosmos stets fatal, zu einfache Wünsche zu formulieren wie z. B. „Ich will reich werden“ – hier kann es sein, dass Verwandte sterben und man erbt, man ggf. einen Unfall hat und Schmerzensgeld bekommt oder sogar eine Amputation oder eine Behinderung erleidet und dann Rente beziehen kann. Aus dem Blickwinkel des Kosmos, wäre der Wunsch absolut erfüllt worden, aus dem Blickwinkel des Menschen, war die Wunschformulierung keine gute Idee.

      Deswegen gilt immer, dass man bei magischen Handlungen reflektieren soll, was man erreichen will, was man erreichen kann und welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Zusätzlich muss man immer bedenken, dass es im Kosmos gewisse Spielregeln und Gesetzte gibt. Sicher, einige kann man über Bord werfen, andere kann man sogar brechen und neu definieren, doch hier und da sind einige „kosmische Dogmen“ involviert, die man eben nicht durchbrechen kann.

      Symbole, Sigillen und Siegel gehören letztlich zu den „Spielregeln“ der zeremoniellen Magie. Sie tauchen in diesem Kontext zuhauf auf, auch wenn es im Mittelalter die irrsinnige Idee gab, dass man diese Siegel und Sigillen verwenden muss, um „durch Zwang zum Ziel“ zu kommen. Zwang KANN funktionieren, genauso wie GEWALT. Doch man sollte schauen, ob man wirklich so arbeiten will, oder ob es nicht doch auch andere und viel effektivere Wege gibt. Wenn man Symbole selbst codieren will, d. h., dass man sich willentlich mit einem Triggersignal verbindet, sodass man zu entsprechenden Energien einen schnelleren Kontakt bekommt, dann sind Siegel und Sigillen die perfekten Werkzeuge.

      Wenn man aber hier via Sigillenmagie eine Macht ausüben will, die man nicht handhaben kann, wird man böse auf’s Gesicht fallen. Siegel und Sigillen werden immer von menschlichen Systemen erfunden worden sein. Dies bedeutet nicht, dass sie ausschließlich durch das Ego eines Menschen entstanden sind. Immens viele Siegel und Sigillen sind aus dem Unterbewusstsein und aus den verschiedenen energetischen Anteilen des Menschen „herauskristallisiert“ worden. Selbst wenn dies nicht „ohne Weiteres“ gelingen mag, kann man Siegel bzw. „Metasigillen“ oder auch „Omnisigillen“ erstellen, um eine perfekte Arbeit abzuliefern, eine Arbeit, die speziell auf das eigene System gemünzt ist.

      Sigillenmagie KANN zur Wunscherfüllung verwendet werden. Stimmt! Sie kann aber auch zur speziellen Selbstcodierung verwendet werden, sodass man sein ganzes Energiesystem Stück für Stück aufwertet. Die Sigillenmagie ist ähnlich einem Werkzeugkasten. Wenn man will, kann man mit diesem Werkzeugkasten z. B. eine Tür aufhalten, sodass der Werkzeugkasten als Gewicht oder als Barriere dient. Dies wäre die klassische, egobelastete Wunscherfüllung („ich will reich werden“, „ich will schlank


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