Die neun größten Städte Südamerikas. A.D. Astinus

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Die neun größten Städte Südamerikas - A.D. Astinus


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Produkten, von Gemüsen und Früchten bis zu Gewürzen und exotischen Delikatessen, die in ganz São Paulo nur dort käuflich zu erwerben sind. Er ist außerdem der einzige Markt, auf dem man bestimmte Früchte stets auch außerhalb der Saison kaufen kann.

      Im Stadtteil Ipiranga liegt das „Museu Paulista“, auch „Museu do Ipiranga“ genannt, inmitten des „Parque Independência“ (Unabhängigkeitspark), einer an die Gärten von Versailles angelehnten Gartenanlage mit dem Monument der Unabhängigkeit und der „Casa do grito“, dem Haus, nahe dem 1822 die Unabhängigkeit ausgerufen wurde.

      In der Umgebung der Stadt ist die 1866 eröffnete „Schienenseilbahn Paranapiacaba“ (Serra Incline) in Paranapiacaba an der durch das Küstengebirge „Serra do Mar“ führenden Bahnstrecke Santos–Jundiaí eine viel besuchte Sehenswürdigkeit. Diese 10 Kilometer lange Anlage war bis 1982 betriebsfähig. Am oberen Ende besteht heute ein Eisenbahnmuseum. Die Steigung wird heute durch eine Zahnradbahn überwunden, auf der aber kein Personenverkehr besteht.

      Derzeit werden im Süden der Stadt die Company Business Towers errichtet, die das höchste Gebäude Brasiliens sein werden.

      Parks

      Der Parque do Ibirapuera ist der interessanteste Park der Stadt. Er bietet auf einer Fläche von 1,584 Quadratkilometern neben gestalteten Gärten und Seen auch Kultur, zum Beispiel das Planetário, ausgerüstet mit den modernsten Geräten der Weltraumforschung.

      Ibirapuera ist zweifellos eine der wichtigsten Grünanlagen São Paulos, sie wurde im Jahre 1954, anlässlich der 400-Jahrfeier der Stadtgründung, eingeweiht. Vom Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx angelegt, sind im Park die wichtigsten, einheimischen Gewächse Brasiliens versammelt. Bei der Gestaltung der Pflanzungen wurde explizit darauf geachtet, indigene Pflanzen anstelle von importierten Arten zu verwenden. Der Park wird oft auch als São Paulos „Central Park“ bezeichnet und ist sonntags eines der Hauptausflugsziele der Paulistanos.

      Auf dem Gelände befinden sich neben einer Anzahl Museen, der „Velódromo“, ein Parcours für Fahrrad- und Motorrad-Rennen, ein mit Aluminium überdachtes Stadion für Hallensport, mit Platz für 20.000 Zuschauer, der „Pavilhão Japonês“, ein japanischer Pavillon, original aus Japan importiert, mit einem Salon für die Tee-Zeremonie und viele Fuß- und Radwege.

      Sport

      Fußball ist in Brasilien Nationalsport und São Paulo ist eine der Fußballhochburgen des Landes. In der Stadt befindet sich das weltgrößte private Morumbi-Stadion. Es hat eine Kapazität von 80.000 Zuschauern und ist Spielort des Fußballvereins FC São Paulo, des sechsmaligen Landesmeisters von Brasilien. Anhänger des FC São Paulo nennt man gemeinhin „são-paulinos“ oder, wegen der einfacheren Aussprache, auch „sanpaulinos“.

      Weitere bekannte Fußballmannschaften der Stadt sind der achtfache Landesmeister SE Palmeiras, Spielort Parque Antártica-Stadion (Kapazität 32.000 Zuschauer) sowie der fünffache Landesmeister Corinthians São Paulo, Spielort Arena Corinthians (Kapazität 48.000 Zuschauer).

      Ein weiterer Fußballverein aus São Paulo ist Portuguesa. Die Mannschaft spielt im Caninde-Stadion mit einer Kapazität von 27.500 Zuschauern. Daneben gibt es noch eine Reihe von kleineren Vereinen, von welchen mit Sicherheit der CA Juventus der kurioseste ist. Da sich die italienischen Einwandererbrüder Crespi nicht auf einen gemeinsamen Nenner für den von ihnen gegründeten Klub einigen konnten, nahmen sie kurzerhand den Namen von Juventus Turin und die Farben des Stadtrivalen FC Turin. Clube Atletico Juventus spielt im traditionsreichen Rua Javari Stadion (Kapazität 9.061 Zuschauer).

      Neben Fußball sind auch Volleyball, Tennis und Autorennsport in São Paulo sehr beliebt. So stammen mit Chico Landi (1907–1989), Ayrton Senna (1960–1994), Rubens Barrichello und Felipe Massa einige der ehemals und gegenwärtig besten Formel 1-Rennfahrer aus der Stadt. Neue Aktivsportarten wie beispielsweise Surfen, Windsurfen und Drachenfliegen finden in São Paulo, wo die nicht weit entfernte lange Küste und das günstige Klima hervorragende Bedingungen bieten, einen ständig wachsenden Zuspruch. Für Aerobic, Bodybuilding und Gerätegymnastik stehen zahlreiche Fitnessstudios zur Verfügung.

      In São Paulo findet seit 1925 mit dem Corrida Internacional de São Silvestre einer der weltweit bekanntesten Silvesterläufe statt.

      Regelmäßige Veranstaltungen

      Der Karneval in São Paulo beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch und ist eine der Hauptattraktionen der Stadt. Die vielfarbige Parade der Sambaschulen gehört zu den größten Paraden der Welt. Die meisten der prächtig kostümierten Teilnehmer haben das ganze Jahr über hart gearbeitet, um sich die Kostüme leisten zu können, die sie hier für nur wenige Stunden tragen. Organisiert wird der Karneval von so genannten Samba-Schulen – den „Escolas de Samba“.

      Jede „Escola de Samba“ wählt jährlich ein bestimmtes Thema, entsprechend werden dann die Festwagen dekoriert, und die Kostüme darauf abgestimmt. Danach werden Einzelheiten, wie Rhythmus, Choreografie, Präsentation und Zusammenspiel der Gruppe festgelegt, diese Elemente werden dann auch von Preisrichtern beurteilt. Die Paraden beginnen am Abend und dauern pro Festtag etwa zwölf Stunden. Das bedeutet, dass die letzten zwei Paraden bereits am nächsten Morgen durchgeführt werden.

      Im Frühjahr findet mit der Parada do orgulho GLBT in São Paulo die größte Homosexuellenparade der Welt statt. Bis zu zwei Millionen Menschen, unter ihnen viele Heterosexuelle, nehmen jedes Jahr an der farbenfrohen Veranstaltung mit Lautsprecherwagen, Techno- und Sambarhythmen teil. Regelmäßige Teilnehmer an der Veranstaltung sind auch der Bürgermeister der Stadt sowie Politiker verschiedener Parteien.

      Ein weiteres Großereignis ist im Herbst der „Große Preis von Brasilien“ im Formel-1-Rennsport. Jedes Jahr treffen sich im Autódromo José Carlos Pace bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die besten Rennfahrer der Welt. Die am 12. Mai 1942 fertiggestellte kurvenreiche Rennstrecke ist extrem uneben und gehört für die Fahrer zu den anspruchsvollsten Strecken der Welt. Benannt ist der in Interlagos, einem Vorort von São Paulo, gelegene Kurs nach dem am 18. März 1977 bei einem Flugzeugabsturz getöteten Rennfahrer José Carlos Pace.

      In der Stadt findet seit 1951 die Weltkunstmesse „Biennale von São Paulo“ statt, die zweitgrößte Kunstbiennale, ab 1973 auch die „Internationale Architekturbiennale von São Paulo“ (BIA).

      Andere typische Festivals und Events sind:

       Streets of São Paulo als das Eröffnungsrennen der IndyCar Series.

       The São Paulo Fashion Week (SPFW) – Das größte Event der Mode in Lateinamerika – Januar.

       X-Games – Brasilien – Extremsport-Wettbewerb – April.

       É Tudo Verdade – Dokumentarfilm-Festival – März.

       Feicorte – Internationale Messe für die Fleischproduktion.

       FIEPAG – Internationale Fachmesse für die Papier- und Grafikindustrie.

       CIOSP – Internationale Fachmesse für Zahntechnik.

       Skol Beats – Musikfestival – Mai.

       Grande Prêmio São Paulo de Turfe – Reitsport-Wettbewerb – Mai.

       Expomusic – Musikfachmesse.

       Feira do Circuito das Malhas – Winterkleidungsbasar.

       In-Edit Brasil – International Music Documentary Festival.

       São Paulo’s International Marathon – Juni.

       Sankt Vitus Festival (Festival de São Vito) – Italienisches Festival – Juni.

       Anima Mundi – International Animation Film Festival – Juli.

       Batuka! - Trommlerfestival, mit Workshops und nationalem Wettbewerb.

       Brasil Pack – Internationale


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