Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere
Читать онлайн книгу.ist. Relativ eindeutig wird dabei nur das Ergebnis dieses kosmischen Ereignisses beschrieben. Wie bei Zeitmairs Interpretation entstehen so Asteroidengürtel, Nibiru, Erde und der ehemalige Tiamatmond Kingu wird hier zum Erdmond. Allerdings spielt da weder ein "Schwarzes Loch" noch Antimaterie eine Rolle. Identisch und einigermaßen nachvollziehbar berichten aber beide Interpretationen über Gaga/Pluto, dass er zuvor ein Mond des Neptun war und sich nun durch die gravitativen Einwirkungen verselbständigte.
Zu gewissen Unklarheiten kommt es im "Buch Enki" ggf. auch deshalb, weil im Text Namen von physikalischen Himmelskörpern mit Namen von offensichtlichen Göttern/Geistwesen bzw. auch Herrschern/Königsnamen gleichgesetzt werden. Beispielsweise ist der Name "Abzu" offenbar mehrfach besetzt, mal hat er eine kosmologische Funktion als universale Entstehungskraft, andrerseits scheint er auch der Name für die Sonne bzw. den "Sonnengott" zu sein. Außerdem wird er auch als geographische Bezeichnung für Afrika benutzt und daher ist anzunehmen, dass man den Kontinent nach dem Sonnengott benannt hat.
Im Weltbild der Anunnaki gibt es demnach einen "ursprünglichen Erschaffer", den sie Abzu nennen und der wohl eine Kombination aus dem allgemeinen menschlich-religiösen Gottesbegriff und dem mit unserer Sonne verknüpften "Sonnengott" ist. Dieser/dieses Abzu existiert(e) demnach zuerst allein in der Leere des Kosmos, in der es noch kein Oben und Unten gab und noch keine Wesen geschaffen waren. Nachdem die "ursprünglichen Wasser vermischt waren" schuf dieses Abzu dem Quelltext nach durch einen "listigen und göttlichen Zauberspruch" sowohl den sehr wasserhaltigen Planeten Tiamat als auch dessen Begleitmond Mummu. Er formte auch Schwermetalle wie z.B. Gold, damit so die Bewohner des Planeten ("die Himmlischen") entstehen konnten. Es entwickelten sich schließlich weibliche und männliche Wesen und der wohl mythologisch-evolutionäre Vorfahre der Annunaki, An genannt.
In der Frühgeschichte dieser Zivilisation gab es wohl ziemliche Turbulenzen, die dadurch umschrieben werden, dass der Planet "keine Ruhe fand, betrübt und zornig" war. Wahrscheinlich sind mit der diesbezüglichen "grollenden tobenden Menge" statt Personen die vulkanisch/tektonischen Naturkräfte gemeint, die evtl. neben dem ursprünglichen Mond noch weitere natürliche Begleitmonde hervorbrachten. Die von Sitchin übersetzten Texte legen auch die Vermutung nahe, dass es bereits in recht früher Zeit gewisse Kämpfe zwischen den Bewohnern von Tiamat und anderen, evtl. mit ihnen verwandten Wesen, möglicherweise sogar den (späteren ?) Bewohnern seiner Monde, gegeben hat. Diese wurden noch schärfer, als in einer "Kammer des Verhängnisses, einem Ort des Schicksals", offenbar ein besonderes Wesen, das sich irgendwie von anderen unterschied, geboren wurde (evtl. handelte es sich dabei sogar um "künstliche Intelligenz", da man ihn mit "der Sohn seiner eigenen Sonne" umschrieb ?). Außerdem scheint dieses neugeschaffene Wesen, genannt Nibiru, eine recht stolze, hochmütig-elitäre Wesensart besessen zu haben; es heißt dort, es sei zur "Führerschaft bestimmt" und "an seiner Seite ist die Dienerschaft". So eine Beschreibung - falls sie so zutrifft - dürfte sich aber kaum (im Sinne von Zeitmair) als Antimaterie deuten lassen.
Im Laufe der Zeit und der Ereignisse entstand damals eine sich bekämpfende Menge, die "außer sich vor Zorn" war und dabei kam auch eine Art "Schlangengift" zum Einsatz, gegen das die Tiamat-Bewohner wohl machtlos waren. Bei diesen Auseinandersetzung spielte ggf. auch ein gewisser Kingu, der in der Doppelbedeutung (Name vom Erdmond) evtl. auch der Name von einem der 11 Krieger auf Seiten Tiamats war, eine irgendwie verworrene, aber wichtige Rolle. Ebenso Pluto (hier Gaga genannt); auch damit könnte sowohl ein Personenname, ein Verbündeter, wie auch der Aufenthaltsort dieser anderen, neuen Macht gemeint sein, die jetzt von allen Annunaki verlangt, als ihr Anführer zu gelten und darauf besteht, dass diese Vorherrschaft von allen anerkannt wird.
So wird auch das hier angedeutete Gleichnis von der Mutter, deren Kinder sich gegenseitig verschlingen, plausibel. Das Schicksal, bzw. die unkontrollierte technologische Entwicklung gab diesem Herausforderer die schrecklichsten Waffen in die Hand und er erhielt dabei wohl auch gewisse tatkräftige (atom-?) waffentechnische Hilfe aus bewohnten Regionen des Jupiters und des Saturns bzw. ihrer Monde. Bei den hypothetischen Bewohnern, die auf einen oder mehreren der Jupiter- bzw. Saturnmonde beheimatet wären, kann es sich natürlich sowohl um Anunnaki-Ableger als auch um eine eigenständige Zivilisation gehandelt haben.
In dieser Übersetzung wird auch konkretisiert, wie man mit Strahlenwaffen (Pulser) und Atomwaffen (der böse Wind) Tiamat zerstört, obwohl der Planet sich mit "Zaubersprüchen" dagegen wehrt. Er kann sich der vielen Atombomben nicht mehr erwehren; im Planeten entsteht eine Öffnung, in die der Angreifer einen leuchtenden Pfeil, den göttlichen Blitz, schleudert. Dem Planeten zerreißt es den Bauch und er spaltet sich in wenigstens zwei große Teile. Laut diesem Bericht wird eins dieser Teile, in dem noch Lebensessenz ist, später zur Erde und zusammen mit dem ehemaligen Tiamat-Mond, der sich nun zum Erdmond entwickelt - wie auch immer - ebenfalls per göttlichem Blitz an seinen jetzigen Ort "gewirbelt". Weitere Trümmerteile werden zu den jetzigen Asteroiden (dem "geschmiedeten Armband"), das nun auch die Funktion bekommt, die inneren von den äußeren Planeten zu trennen.
Nach der Tat packt den Zerstörer offenbar eine gewisse Reue und er führt in den Texten dazu einen Dialog mit dem göttlichen Abzu. Da dieser erklärt, die so durch die Abtrennung entstandene Erde (Ki) wieder mit heilenden Sonnenstrahlen zu wärmen, spricht das für seine Funktion als konkreter Sonnengott. Dieser Gedanke eines "Sonnengottes" korrespondiert ja mit verschiedenen weltanschaulichen Konzepten, nach denen sich im Innern von Himmelkörpern auch gewisse exotische, sogar hochintelligente, aber feinstofflich-körperlose Wesenheiten befinden können, deren unkonventionell-komplexe Struktur so beschaffen ist, dass unsere zeitgenössische Wissenschaft sie nicht experimentell wahrnehmen kann und also auch nicht wahrhaben will.
Jedenfalls führt der nun reuige Zerstörer jetzt ebenfalls einen Dialog mit gewissen, aber nicht konkret benannten Göttern, die ihn unterstützt, ihn erhöht haben (?) und er "gibt ihnen Platz". Also gut denkbar, dass es sich bei jenen "Göttern", die beim Zerstörungsakt "helfend eingriffen", konkret auch um andere (konkurrierende ?) kosmische Zivilisationen gehandelt haben könnte. Da er ihnen anschließend wohl aus Dankbarkeit "Platz" bzw. Einfluss gab, könnte dies also sogar ein Bestandteil einer kosmisch geebneten Intrige gewesen sein, die zynischerweise letztlich eine Planetenzerstörung billigend in Kauf nahm...
Dann suchen jener Zerstörer und sein Anhang sich demnach einen Wohnsitz jenseits der Pluto-Bahn. Er fleht zu Abzu, dass der Himmelskörper mit der großen Bahn nun sein Schicksal wird und er erhält dessen Segen und den der anderen Götter. Dieser Himmelskörper trägt jetzt ebenfalls den Namen Nibiru und auch "Kreuzung" soll sein Name sein, weil er den Übergang hält zwischen den Erden und dem göttlichen Himmel. Er ist gewissermaßen der "Schafhirte der Götter" und seine Umlaufzeit (3600 Erdenjahre) wird nun als Schar bezeichnet.
Der jetzt nach dieser Wesenheit Nibiru genannte, rötlich scheinende Planet mit der langen Umlaufzeit ist offenbar noch etwas größer als die Erde und besitzt eine besondere, äußerst dichte Wolkenhülle. Die aus starkem Vulkanismus entstandene Atmosphäre dient in Sonnennähe als Schutz vor der hellen Sonne, gleichzeitig nimmt sie in der Phase der Sonnennähe sehr viel Wärme auf und gibt diese in den Jahrtausenden der Sonnenferne ganz langsam wieder ab. Durch eine starke Isolation wird so sehr lange ein einigermaßen erträgliches Klima gespeichert. Für den irdischen Betrachter bzw. Wissenschaftler scheint eine derartige Speicherung wohl kaum glaubhaft und er wird vermuten, dass eine Zivilisation jenseits der Marsbahn, die sich also über mehr als 3 Jahrtausende sonnenfern durch kosmische Kälte bewegt, schon auf Grund dieser niedrigen Temperaturen so nicht existieren kann.
Allerdings berichten die Texte aber auch von einem für uns kaum vorstellbaren starken Vulkanismus, der wohl in der Lage ist, dort die Atmosphäre immer wieder von innen nachzuheizen. Von einer recht üppigen Vegetation ist auch die Rede, da die Atmosphäre gleichzeitig auch das Wasser sammelt und abgibt. Damit wäre anzunehmen, dass durch diesen starken Vulkanismus nicht nur Wärme, sondern auch ein gewisses (infrarotes ?) Licht erzeugt wird, dass von Natur aus etwas anders ist, als unser helles Sonnenlicht. Möglicherweise haben die Nibiru-Bewohner außer der Atmosphäre und der mit ihr verbundenen Biomasse auch noch andere Energiequellen zu Verfügung. Entsprechend den zuvor geschilderten Ereignissen, hatte die Zivilisation ja schon zur Zeit der "Himmelsschlacht" bzw. Tiamat-Zerstörung und der sich anschließenden Besiedlung des Nibiru eine gewisse weltraumfähige Hochtechnologie erreicht.
Obwohl