Die Weltgesundheitsformel. David Ekwe Ebobisse

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Die Weltgesundheitsformel - David Ekwe Ebobisse


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Diensten als Aufklärungsassistent überhaupt Gebrauch machen will oder doch lieber einfach nur fernsehe.

      Nichts lieber als das. Was wolltest du dir im Fernsehen denn gerade ansehen? Wolltest du dich über etwas Bestimmtes informieren oder einfach nur herumzappen und schauen, was so läuft?

       Von allem etwas, glaube ich. Bevor du auf meinem Bildschirm aufgetaucht bist, wollte ich jedenfalls gerade einen Blick auf das aktuelle Weltgeschehen werfen, Nachrichten schauen, ein wenig im Internet surfen und es einfach nur genießen auf meiner Couch zu chillen.

      Super. Damit bringst du die perfekten Voraussetzungen mit, um dich Neuem zu öffnen und über Gewohntes anders nachzudenken. Ich schlage vor, dass ich dir einfach mal eine kleine Übersicht über diverse aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen gebe und du dann entscheidest, ob sich dir dabei Fragen auftun, die wir vertiefen könnten oder nicht. Falls dich ein Thema interessiert oder dir Fragen dazu in den Sinn kommen, die du schon immer einmal beantwortet haben wolltest, kannst du gerne direkt drauflosfragen und weiterführende Fragestellungen entwickeln, die wir in einem Gespräch weiterverfolgen sollten.

      Ja. So eine kleine Übersicht über das aktuelle Weltgeschehen kann ja nicht schaden. Gute Idee! Dann gib mir einfach mal eine kleine Kostprobe von deinem Können, und vielleicht entwickelt sich ja daraus eine Diskussion, die uns beide weiterbringt. Ich werde auf jeden Fall Fragen stellen, wo ich nur kann und einfach losschießen, sobald mir irgendwas in den Sinn kommt.

      Genau: Stell einfach Fragen und unterbrich mich, wann immer du willst!

Teil 1:

      Kapitel 1

      Einführung in eine Welt voller Leid

      »Ist die Welt voller Leid, so ist sie auch voller Beispiele für dessen Überwindung.«

      Helen Adams Keller (1880 — 1968, US-amerikanische Sozialreformerin und Schriftstellerin, blind und taub)

      Wir schreiben das Jahr 2014 auf dem Planeten Erde. Die Welt, so wie wir sie kennen, steht vor dem Untergang. Alle gesellschaftlichen Systeme sind überlastet. Das Ökosystem befindet sich am Rande eines tiefen Abgrundes. Wirtschaftskrisen ziehen Protestzüge nach sich. Menschen gehen auf die Barrikaden und ganzen Volkswirtschaften wird der Niedergang prognostiziert. Mehrere Kriege toben auf unterschiedlichen Kontinenten, wichtige Rohstoffe neigen sich dem Ende zu und täglich sterben 40.000 Kinder an vermeidbaren Krankheiten, Hunger und verunreinigtem Trinkwasser.

      Es gab noch nie so viel Armut wie heute. Obwohl revolutionäre Technologien dem Menschen das Leben so leicht gemacht haben wie nie zuvor, lebt ein Großteil der Menschheit von weniger als einem Euro pro Tag.

      Während besonders der Süden leidet, erfreuen sich die Bewohner der westlichen Hemisphären eines hohen Lebensstandards, den sie mit allen Mitteln gegen Eindringlinge verteidigen. Vollkommen losgelöst vom Schicksal der Armen, haben viele Industriestaatler sogar eine Haltung entwickelt, aus der sie meinen, es stehe ihnen zu, auf Kosten anderer zu leben. Sie machen kaum Anstalten etwas an dieser Situation zu ändern.

      Die Mayaprophezeiung hat ihren Zauber verloren

      Gespannt schaute die Welt daher auf den 21.12.2012 — das Ende des Mayakalenders. »Ein Wendepunkt«, so dachten viele. Ein Tag der Entscheidung. Der Tag, an dem sich die Machtverhältnisse umkehren würden. Ein Tag des Jüngsten Gerichts, an dem die Ungerechten gerichtet und die Gerechten verschont werden sollten. — Das Ende der Ungleichheit.

      Während die einen um den Untergang der Industrienationen bangten, erwarteten andere die Apokalypse, wieder andere die Wiederkehr außerirdischer Götter und manche zogen die ganze Sache mit der Mayaprophezeiung und dem Weltuntergang einfach bloß ins Lächerliche.

      Ja. Das habe ich mitbekommen. Voll der Reinfall! Aber was mich mal interessieren würde wäre, wie die Maya auf dieses Datum gekommen sind, was sie sich dabei gedacht haben und ob nicht doch etwas dran ist am »Mythos Weltuntergang« ? Lagen die Maya mit ihren astronomischen Berechnungen einfach nur falsch und stehen uns all die weltbewegenden Ereignisse noch bevor oder ist das alles Unfug?

      Vielleicht markierte das Ende des Mayakalenders nur den Beginn eines natürlichen Evolutionsprozesses, der sich langsam aber durchaus wahrnehmbar auf der Erde, aber auch im Bewusstsein der Menschheit vollzieht, wie einige Leute aus der spirituellen Szene behaupten.

       Kann sein. Aber wieso kommt es überhaupt regelmäßig zu solchen Weltuntergangsprophezeiungen und was hat die Version der Maya mit der christlichen Vorstellung der Apokalypse oder der indischen Yuga-Doktrin zu tun? Wie sieht es allgemein mit der Zukunftsfähigkeit der Menschheit aus? Und welche Alternativen gäbe es, die wirklich realisierbar wären, um friedlich auf Erden koexistieren und eine gesunde Menschheitskultur begründen zu können?

      Schön, dass du direkt drauflos fragst! Alles Fragen, denen wir uns im Laufe unseres Gesprächs definitiv noch widmen werden. Fragen, über die sich heute viele Menschen Gedanken machen und die angesichts unserer brisanten Weltlage auch durchaus interessante Antworten hervorbringen könnten. Aber lass uns zunächst dabei bleiben, was das Jahr 2012 letztlich für großartige Veränderungen mit sich brachte.

      Gar keine! Die groß angekündigte Apokalypse, der Weltuntergang blieb uns vorerst erspart und auch die sehnsüchtig erwarteten Götter, die uns aus der Krise befreien und in ein neues goldenes Zeitalter führen sollten, lassen noch auf sich warten.

      Ganz genau: »Wieso also der Sache mit der Mayaprophezeiung näher auf den Grund gehen und das mit dem Weltuntergang genauer untersuchen«, denkt sich der Großteil und lebt einfach so weiter wie bisher. Nur besteht dieses »so weiterleben wie bisher« darin, Wohlstand auf Kosten anderer zu generieren und die Ungleichheiten in der Welt nur noch weiter auszubauen. Von den Massenmedien bestätigt, sehen viele trotz des herrschenden Chaos in der Welt keinen Grund radikal — also von der Wurzel, »radis« her — umzudenken oder die eigenen Gewohnheiten und den eigenen Lebensstil zu verändern. Wieso auch? Immerhin scheint ja bisher alles ganz gut zu laufen. So geht der ganz normale Wahnsinn weiter, und der Arbeitsalltag nimmt seinen gewohnten Lauf, als sei nichts passiert. Das kollektive Umdenken, der große Paradigmenwechsel, die grundlegende Neuausrichtung und der radikale Wandel haben bisher nicht stattgefunden. Dabei könnte die Welt ungerechter nicht sein.

       Wieso?

      Ungleichheiten nehmen zu

      Wir leben in einer Welt, in der täglich 40.000 Kinder an vermeidbaren Ursachen wie Hunger und verunreinigtem Trinkwasser sterben. Einer Welt, in der 20 % der Weltbevölkerung über 80 % des Welteinkommens verfügt und 4 Milliarden Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag leben. Eine Welt, in der 1 % der Weltbevölkerung etwa 40 % des weltweiten Vermögens hält und 10 Millionen Millionäre ein Vermögen besitzen, das mehr als doppelt so hoch ist, wie das von 90 % der Weltbevölkerung — mittlerweile über 7 Milliarden Menschen. Aber nicht nur die individuellen Ungleichheiten zwischen Arm und Reich, auch die nationalen Ungleichheiten wachsen von Tag zu Tag schneller.

      "Der Reichtum der 356 reichsten Leute dieser Erde — sie passen alle zusammen in einen Raum — entspricht dem Jahreseinkommen von 40 % der Menschheit — das sind mehr als zweieinhalb Milliarden Menschen. Die unteren 20 % auf der Einkommensleiter unserer Erde, die wirklich Armen, bekommen nur 1,5 % des Weltbruttosozialprodukts. Ein Rezept für die Katastrophe", empört sich der Ökonom und Zukunftsforscher Jeremy Rifkin, der dafür bekannt ist, offen soziale Missstände in der Welt anzuprangern und immer heftiger auf die extremen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zwischen der Nord- und der Südhalbkugel hinzuweisen. (Quelle: ZDF Doku: Der Informationsgesellschaft auf der Spur, von John A. Kantara, 2002) Ungleichheiten, die dazu führen, dass jeder sechste Erdbewohner an einer Tropenkrankheit stirbt, weil er sich selbst die billigsten Medikamente nicht leisten kann und südlich der


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